Homophober Hass «Bring dich um!»: Slalom-Star Braathen wird übel angefeindet

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23.7.2023

Lucas Braathen gewann in der letzten Saison die kleine Kristalkugel im Slalom.
Lucas Braathen gewann in der letzten Saison die kleine Kristalkugel im Slalom.
Imago

Der Norweger Lucas Braathen verbringt aktuell keinen gemütlichen Sommer. In den sozialen Medien schlägt ihm eine Welle des Hasses entgegen. Homophobe Motive stecken dahinter.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Norweger Lucas Braathen lädt auf Instagram immer mal wieder Bilder von sich in Röcken oder Jumpsuits hoch.
  • Für diese Kleiderwahl erntet er heftige homophobe Anfeindungen.
  • Grösstenteils freut er sich über die Reaktionen, manchmal gehen sie aber sogar ihm zu weit.

«Du bist schwul! Das ist so schwul! Warum bist du so feminin? Statt auf deine Kleidung solltest du sich besser aufs Skifahren konzentrieren!» Das ist nur einer von zahlreichen Hass-Kommentaren, den Lucas Braathen praktisch täglich über sich ergehen lassen muss.

Auf seinem Instagram-Account ist zu sehen, wie das Slalom-Ass den Sommer verbringt. Er badet am See, spielt Tennis und war selber zu Besuch in Wimbledon. Immer mal wieder präsentiert sich der Norweger auch in neuen Outfits wie Röcken oder Jumpsuits. Diese sind es auch, welche die wohl meist homophoben User in Rage versetzen.

Braathen will ein Zeichen setzen

«Meine Social-Media-Accounts sind voll mit solchen Kommentaren, so der 23.-Jährige. Und er schreibt weiter: «Doch sie stammen von Leuten, die mich nicht persönlich kennen. Sie haben keine Ahnung, wer ich wirklich bin, als können sie mich auch nicht beleidigen.» Braathen demonstiert dabei auch Stärke: «Insgeheim freue ich mich sogar über solche Reaktionen. Sie sind der Beweis, dass ich in diesen Menschen etwas auslöse. Ich entzünde einen Funken.»

Dennoch ist das Wegstecken solcher Kommentare auch für ihn nicht immer einfach. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir eine böse Reaktion nichts ausmacht. Ich bin auch ein Mensch mit guten und schlechten Tagen, ich bin so verletzlich wie wir alle. Wenn mir jemand schreibt, ich würde mich ja ‹so schwul› kleiden, ich solle mich doch umbringen - dann mache ich mir schon Gedanken. Nicht dass ich allzu viele derart böse Nachrichten bekommen würde, aber sie werden zahlreicher, seit ich gelernt habe, in der Öffentlichkeit noch besser zu mir zu stehen.»