Ein Lauf ins Chaos Beim Mexiko-Marathon werden 11'000 Läufer disqualifiziert

mar

5.9.2023

Beim Mexiko-Marathon waren insgesamt über 30'000 Läuferinnen und Läufer am Start.
Beim Mexiko-Marathon waren insgesamt über 30'000 Läuferinnen und Läufer am Start.
Imago

Ein Drittel der Läuferinnen und Läufer hat beim Marathon in Mexiko-Stadt offenbar geschummelt und per U-Bahn oder Auto abgekürzt. Ihnen winkte die Qualifikation für den Boston-Marathon – nun werden ihre Zeiten gelöscht.

mar

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Beim Marathon in Mexiko-Stadt haben etwa ein Drittel der Teilnehmer durch Abkürzen per U-Bahn oder Auto betrogen.
  • Der Vorfall hat eine Welle der Empörung und Enttäuschung in den sozialen Netzwerken ausgelöst.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass ein solcher Betrug beim Marathon in Mexiko-Stadt aufgetreten ist; ähnliche Vorfälle ereigneten sich bereits im Jahr 2017.

Es ist wohl einer der grössten Betrugsskandale in der gesamten Sportgeschichte. Mehr als 30'000 Läufer sind am 27. August bei der 40. Ausgabe des Marathons von Mexiko-Stadt gestartet – rund 11'000 von ihnen könnten nun nachträglich disqualifiziert werden. Wie zahlreiche heimische und internationale Medien berichteten, seien bei der Auswertung einer Ergebnis-App Unregelmässigkeiten aufgetreten.

Die Läufer sollen beim Versuch erwischt worden sein, die Marathonstrecke abzukürzen. Ein Betrug, der die sonst so festliche Atmosphäre in Mexiko nun in eine Arena des Misstrauens verwandelt hat. Abgekürzt wurde teils per U-Bahn, Bus oder dem eigenen Auto.

Behörden reagierten schnell

Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. In den sozialen Netzwerken brodelte es vor Empörung und Spott, während die Betrogenen ihren Unmut und ihre Enttäuschung zum Ausdruck brachten. Die Organisatoren stehen nun vor der grossen Aufgabe, das verlorene Vertrauen wiederherzustellen und die Würde des Marathons zu retten.

Doch inmitten des Chaos zeigt sich auch der unermüdliche Geist des Sports. Während einige versuchten, sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen, standen viele andere Läufer für die wahren Werte des Marathons ein: Ausdauer, Entschlossenheit und die pure Freude am Laufen.

Die mexikanischen Behörden und die Veranstalter haben schnell reagiert und eine gründliche Untersuchung eingeleitet. Die gesperrten Läufer müssen nun mit den Konsequenzen ihrer Handlungen leben, während die Welt zuschaut und auf Gerechtigkeit hofft.

Getrübte Aussicht auf den Boston-Marathon

Grund für den Betrug vieler dürfte der berühmte Boston-Marathon sein. Um sich für das Rennen in den USA zu qualifizieren, müssen die Teilnehmer in den letzten 18 Monaten vor dem Rennen eine bestimmte Zeit in einem anderen Lauf erreicht haben.

Männer müssen je nach Altersklasse Zeiten zwischen drei Stunden und 4:50 Stunden laufen, Frauen zwischen 3:30 Stunden und 5:20 Stunden. Das grosse Teilnehmerfeld mag zudem die Hoffnung genährt haben, unbemerkt zu bleiben.

Mexiko-Stadt erlebte damit ein Déjà-vu: Bereits im Jahr 2017 sollen Tausende Teilnehmer geschummelt haben, damals wurden 6000 Läufer disqualifiziert. 1296 von ihnen hatten eine Zeit angegeben, die sie für den Boston-Marathon qualifiziert hätte.