Zuletzt stand Alexander Zverev wegen seines Verhaltens während der Corona-Krise in der Kritik. Nun gibt es mal wieder etwas Sportliches von ihm zu berichten. Ein Ex-Profi könnte sein neuer Trainer werden.
Der Nächste bitte? Auf dem Weg in die nach wie vor unsichere Zukunft nach der Corona-Pause setzt Alexander Zverev offensichtlich mal wieder auf einen neuen Trainer. Wie die spanische Sportzeitung «Marca» berichtet, soll Zverev seit diesem Montag in Monte Carlo mit dem früheren spanischen Topspieler David Ferrer trainieren. Zwei Wochen lang wollen sich Zverev und Ferrer demnach besser kennenlernen, danach soll eine Entscheidung fallen, ob der 38 Jahre alte Ferrer in Zukunft an der Seite von Zverevs Vater Alexander Senior für den 23-Jährigen verantwortlich ist. Zverevs Management hat die Personalie bislang nicht bestätigt.
Becker vorerst aus dem Rennen
Zverev und seine Trainer – das ist ein Dauerthema in der Karriere von Deutschlands Nummer eins. Mit Ex-Stars wie Ivan Lendl und Juan Carlos Ferrero arbeitete er in der Vergangenheit bereits zusammen. Mit beiden endete die Zusammenarbeit nicht unbedingt freundschaftlich. Vor allem Ferrero hatte dem gebürtigen Hamburger nach der Trennung fehlenden Respekt und mangelnde Professionalität vorgeworfen.
Auch Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker wurde immer mal wieder als Coach von Zverev gehandelt. Der dreimalige Wimbledonsieger arbeitete in der Vergangenheit überaus erfolgreich mit Novak Djokovic zusammen und gilt als Freund der Familie Zverev. Allerdings hat Becker ein Engagement wegen seiner anderen Verpflichtungen als TV-Experte und Chef des Herren-Tennis im Deutschen Tennis Bund bislang immer ausgeschlossen.
Der Vater als Problem?
Zu Beginn des Jahres war es beim ATP Cup zudem zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, nachdem Zverev bei dem Team-Event alle drei Einzel sang- und klanglos verloren und sich während der Partien auf russisch mit seinem Vater gestritten hatte, obwohl Becker als Teamchef neben ihm auf der Bank sass.
Becker hatte Zverev damals in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zu einem neuen Coach geraten. «Ich glaube, solange der Vater so eine dominante Rolle auf dem Trainingsplatz spielt, wird es letztendlich immer nach seinem Kopf gehen», hatte Becker gesagt. Er wünsche sich, dass Zverev einen neuen Trainer finde und «dann auch mal Zeit mit dem Trainer alleine verbringt».
Zverev schweigt seit der Adria Tour
Das will Zverev nun offenbar mit Ferrer versuchen. Der Spanier hatte seine Karriere im Mai des vergangenen Jahres nach einem 4:6, 1:6 in Madrid ausgerechnet gegen Zverev beendet. Der erste gemeinsame Auftritt des Duos wäre dann in der kommenden Woche in Berlin, wo Zverev an zwei Show-Turnieren teilnehmen will.
Dort steht Zverev zudem wegen seines Verhaltens in der Corona-Krise im Fokus. Der Weltranglisten-Siebte war zunächst zusammen mit Djokovic und weiteren Profis bei der Adria Tour wegen Partyvideos und der Missachtung der Hygieneregeln negativ aufgefallen. Danach war er kritisiert worden, nachdem ein weiteres Party-Video mit ihm, ohne zeitliche Zuordnung, aber offenbar während seiner selbstauferlegten Quarantäne, im Internet aufgetaucht war.
Mit Spannung wird erwartet, wie Zverev sich zu diesen Dingen äussert, bislang schweigt er. Ferrer könnte ihm auch in dieser Hinsicht gut tun. Der Spanier galt immer als Musterprofi.