Tennis Zusammenschluss mit ATP? WTA-Chef Steve Simon wäre dafür

jar

5.5.2020

WTA-Chef Steve Simon unterstützt Roger Federers Idee.
WTA-Chef Steve Simon unterstützt Roger Federers Idee.
Bild: Keystone

Roger Federer hat kürzlich eine Diskussion über eine Vereinigung der beiden Verbände ATP und WTA angestossen. WTA-Chef Steve Simon hat nun bekannt gegeben, dass er einen Zusammenschluss unterstützen würde.

«Ich habe keine Angst vor einer Fusion. Ich wäre der erste, der das unterstützen würde», sagt Simon der «New York Times». Natürlich sei es ein langer Weg bis dahin, «aber es würde auf jeden Fall Sinn machen», so der Chef der Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen WTA.

Zwar sei man von einem Zusammenschluss noch relativ weit entfernt, doch die derzeitigen Unsicherheiten in der Corona-Krise könnten der nötige Anstoss sein, um einen Zusammenschluss zu erreichen, meint Simon: «Das ist eine ungewöhnliche Zeit. Krisen und Herausforderungen können manchmal auch neue Möglichkeiten bieten.»

Vor knapp zwei Wochen hatte Federer die Fusions-Debatte lanciert. «Ich frage mich gerade, ob ich der einzige bin, der darüber nachdenkt, dass Männer- und Frauentennis sich vereinen müssen?», schrieb der Schweizer in einem Tweet. Er wolle die Führungsgremien, welche die beiden Profi-Touren überwachen, zusammenführen. 



Zustimmung gab es dafür unter anderem von Rafael Nadal und Billie Jean King, welche sich ihrerseits während ihrer Aktivzeit sehr fürs Frauentennis eingesetzt hatte. Federer erntete für seinen Vorschlag aber auch Kritik. Dirk Hordorff, der Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), etwa meinte, dass man mit einem Zusammenschluss «erst mal gar kein Problem gelöst» habe. 

Ausserdem unterstellte Hordorff dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger die «Gier» nach mehr Reichweite: «Ich sehe das auch etwas kritisch, jetzt diese medienfreie Zeit zu nutzen, – vielleicht braucht er auch mehr Follower auf seinem Twitter-Account – um einfach so einen Vorschlag rauszuhauen, ohne Substanz.»


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