Wimbledon-TickerWimbledon Ticker: Regen stoppt Stan ++ Struff gewinnt Krimi und trifft auf Federer ++ Fed-Express bereits durch ++ Pouille gescheitert ++ Wawrinkas Freundin weiter ++ Kyrgios bringt Ballmädchen zum Weinen
Aus Wimbledon: Roman Müller
4.7.2018
Endlich Wimbledon: Parallel zur Fussball-WM findet im Südwesten von London das wichtigste Tennis-Turnier des Jahres statt. Hier halten wir Sie analog zur Fussball-WM mit einem Tagesticker über die wichtigsten Geschehnisse auf dem Laufenden.
Wawrinka vergibt Satzbälle – Regen stoppt die Fortsetzung
Die 2.-Runden-Partie in Wimbledon zwischen Stan Wawrinka und Thomas Fabbiano wurde beim Stand von 6:7, 3:6, 6:5 unterbrochen. Und das beim Stand von 40:40 und nach zwei vergebenen Satzbällen des Schweizers. Inzwischen ist klar, die Partie wird erst am Donnerstag fortgesetzt.
Weltnummer 2 Wozniacki ausgeschieden
Australian-Open-Champion und Weltnummer 2 Caroline Wozniacki scheitert in Wimbledon bereits in der 2. Runde. Die Dänin verlor 4:6, 6:1, 5:7 gegen die Russin Jekaterina Makarowa (WTA 35), obwohl sie im dritten Satz einen 1:5-Rückstand aufgeholt hatte. Damit ist auch klar, dass die French-Open-Siegerin Simona Halep die Nummer 1 bleibt.
Einen Satz lang Mühe hatte auch Venus Williams. Nach verlorenem Startsatz überliess sie aber der rumänischen Qualifikantin Alexandra Dulgheru nur noch ein Game. Keine Probleme hatte Schwester Serena, die erstmals nach ihrer Babypause wieder in Wimbledon spielt.
Jan-Lennard Struff verhindert das «Oldie-Duell» in der dritten Runde. Nach einem 0:2-Satz-Rückstand bezwingt er den 39-Jährigen Kroaten Ivo Karlovic und fordert nun Roger Federer. Das Match zwischen Struff und Karlovic dauerte beinahe vier Stunden und endete im Entscheidungssatz mit 13:11 zu Gunsten des Deutschen. Gegen Struff hat Federer bisher zwei Mal gespielt und noch keinen Satz abgegeben.
Federer zur Nati: «Ich habe mir viel mehr erhofft»
Roger Federer äussert sich nach dem Sieg gegen Lukas Lacko auch zum enttäuschenden Aus der Schweizer Nationalmannschaft im WM-Achtelfinal gegen Schweden: «Ich war enttäuscht gestern. Ich habe viel mehr vom Team erhofft. Aber alle müssen mitziehen, wenn man in der K.o.-Phase weiter kommen will. Es war eine vergebene Chance. Am Schluss haben sie sich noch etwas gesteigert, aber sie haben einfach zu wenig Chancen kreiert. Es ist nicht so bitter. Wir haben gekriegt, was wir verdient haben. Vielleicht gehört die Schweiz einfach nicht zu den besten acht Teams der Welt.»
Dem Maestro genügt gegen Lukas Lacko (ATP 73) jeweils ein Servicedurchbruch zum Gewinn der ersten beiden Sätze. Bei eigenem Aufschlag bleibt der Schweizer weitgehend unantastbar. So gelingt Lacko zwischen dem 1. und 3. Satz in 35 aufeinanderfolgenden Ballwechseln bei Aufschlag Federer kein einziger Punkt! Eine unglaubliche Serie.
Im dritten Satz schafft Federer gleich zu Beginn das Break, womit der Widerstand des Slowaken endgültig gebrochen ist. Federer gewinnt klar mit 6:4, 6:4, 6:1 und trifft in der nächsten Runde entweder auf Karlovic (ATP 112) oder Struff (ATP 64).
Lucas Pouille (ATP 19) verpasst in Wimbledon den Einzug in die dritte Runde. Gegen den Österreicher Dennis Novak (ATP 171) lag er nach knapp einer Stunde Spielzeit bereits mit 0:2 in den Sätzen zurück. Der Franzose raffte sich auf, wehrte im Tiebreak des dritten Satzes zwei Matchbälle ab und holte sich die Sätze drei und vier. Novak schlug gleich zu Beginn des Entscheidungssatzes zurück und schaffte den Servicedurchbruch im ersten Aufschlagsspiel von Pouille. Diesmal liess sich der Österreicher den Vorsprung nicht mehr nehmen und beendete das Match nach knapp drei Stunden mit einem Ass.
Dann macht es Bumm, ja und dann krachts
Schon mal abgeschossen worden mit 236 Kilometer pro Stunde? Das ist John Millman gerade passiert. Sein Gegner Milos Raonic haute ihm im dritten Satz dieses Geschoss um die Ohren. Damit egalisiert er den zweitschnellsten Aufschlag der Wimbledon-Geschichte. Raonics persönlicher Rekord liegt übrigens bei 250 km/h.
Es sollte nicht der einzige Aufschlag des Kanadiers in dieser Partie bleiben, der nicht zu retournieren war. Diese «Raonic-Ass-Compilation» sollen die 34 geschlagenen Asse in drei Sätzen verdeutlichen:
Gutes Omen für Stan: Seine Donna siegt weiter
Donna Vekic, die kroatische Freundin von Stan Wawrinka, überzeugt in Wimbledon weiterhin. Gegen die Schwedin Rebecca Peterson lässt die 22-Jährige nichts anbrennen und siegt in zwei Sätzen 7:5, 6:4. Vekic war in den entscheidenden Momenten klar besser als ihre Kontrahentin. Sie konnte übers ganze Match die Hälfte ihrer acht Breakbälle verwerten, während Peterson nur im ersten Satz drei davon gelangen. Vekic trifft nun auf Yanina Wickmayer, welche die Deutsche Andrea Petkovic ausschaltete. Ein weiterer Sieg von Vekic liegt gegen die Belgierin (WTA 101) durchaus im Bereich des Möglichen.
Wickmayer ihrerseits gewann gegen eine gesundheitlich angeschlagene Petkovic klar in zwei Sätzen mit 6:4 6:3. Petkovic musste gleich mehrere «Medical Time-Outs» verlangen.
Der Stier im Gemüseladen
Nicht der Elefant im Porzellanladen. Nach seinem Startsieg über Dudi Sela geht Rafael Nadal höchstpersönlich ins Lebensmittelgeschäft und deckt sich mit Gemüse ein. Kauft er da Spinat für seine Muckis? Und welche Wurstware wählt er wohl aus? Fragen über Fragen.
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Kyrgios trifft Ballmädchen und sagt: «Ich hätte geheult»
Autsch! Es ist zwar einfach Tennisalltag, aber es schmerzt trotzdem nur schon beim zusehen. Nick Kyrgios hämmert am Dienstag in seinem Spiel gegen Denis Istomin einen seiner gefürchteten Aufschläge in die Ecke und trifft dabei ein Ballmädchen. Ein Tennisball mit 217 Sachen direkt auf den Arm. Das tut richtig weh. Istomin und Kyrgios kümmern sich gleich um das Mädchen, das die Tränen nicht zurückhalten kann. Die junge Dame wird vom Platz geführt und versorgt. Der Australier drückt an der Pressekonferenz nach seinem 4-Satz-Sieg sein Bedauern aus und lobt das Mädchen dafür, dass sie stark blieb und fügt an: «Ich selber hätte bestimmt geheult». Die unschöne Szene inklusive dem PK-Ausschnitt Kyrgios' gibt's im Video unten.
Die wichtigsten Spiele des Tages
Heute werden die ersten Drittrunden-Teilnehmer ermittelt. Auch Roger Federer und Stan Wawrinka stehen im Einsatz. Für den Rekord-Grand-Slam-Sieger sollte Lukas Lacko (ATP 73) keine Gefahr auf dem angestrebten Weg zum neunten Wimbledon-Titel werden. In den zwei bisherigen Begegnungen konnte der Slowake Federer insgesamt gerade mal 13 Games abknöpfen, das sind im Schnitt 2 Games pro Satz.
Bei Stan Wawrinka sind die Hoffnungen nach dem Exploit gegen Grigor Dimitrov gross. Er spielt – wohl mehr oder weniger zeitgleich mit Roger Federer – gegen den Italiener Thomas Fabbiano. Gegen die aktuelle Weltnummer 133 hat der Lausanner noch nie gespielt. Fabbiano gilt definitiv nicht als Rasenexperte. Einen interessanten Fakt gibt’s zum 29-Jährigen: Fabbiano führt nach der erste Runde in der Statistik der erfolgreichen Returns. Gegen seinen indischen Erstrundengegger Yuki Bhambri brachte er 83% der Rückschläge ins Feld. Allerdings haben Wawrinkas Aufschläge deutlich mehr Qualität als die Bhambris.
Anders sieht es beim mit Spannung erwarteten Duell zwischen Herausforderer Gilles Muller (ATP 50) und dem favorisierten Philipp Kohlschreiber (ATP 27) aus (ab 16.00 Uhr). Der Luxemburger Muller stiess letztes Jahr in Wimbledon nach einem Sieg über Nadal bis ins Viertelfinale vor und überstand heuer in der ersten Runde einen Fünf-Satz-Krimi gegen Michael Mmoh aus den USA. Der Deutsche Kohlschreiber fühlt sich auf der grünen Unterlage sehr wohl und hat beide bisherigen Duelle gegen Muller gewonnen.
Serena Williams wird sich von der Weltranglisten-135. Viktoriya Tomova aus Bulgarien kaum aufhalten lassen. Für sie ist es der zweite Auftritt auf dem Wimbledon-Rasen nach der Geburt ihrer Tochter Olympia vor rund zehn Monaten.
Die Überraschung des 2. Tages: Scharapowa out
Tag 2 in Wimbledon brachte bereits einige Überraschungen. Prominentestes Opfer: Maria Scharapowa. Die ehemalige Weltranglistenerste kämpfte gegen ihre Landsfrau Witalija Djatschenko über drei Stunden um den Einzug in die zweite Runde, bevor sie sich geschlagen geben musste. Nach gewonnenem Startsatz führte die Favoritin in den Sätzen zwei und drei ebenfalls mit Break. Djatschenko steckte aber nicht auf, schaffte jeweils das Rebreak und verwandelte ihren ersten Matchball zum 6:7 7:6 6:4.
Bencic nach starkem Auftritt topmotiviert
Neben Stan Wawrinka gelang auch Belinda Bencic in der ersten Runde ein veritabler Exploit. In der 1. Runde gewann die 21-jährige Ostschweizerin 7:6 (7:2), 6:3 gegen die Weltnummer 6 Caroline Garcia.
«Das war noch nicht mein bestes Tennis», stellte Bencic fest. «Aber ich habe smart gespielt.» Es sei nicht an ihr gelegen, das Spiel zu machen. Vor allem sei sie auch mental stark gewesen. Die Zusammenarbeit mit Coach Vlade Platenik, die vergangene Woche begonnen hatte, ging also schon mal gut los.
Bencic will nun aber nicht in Euphorie verfallen. Sie warnt: «Meine nächste Gegnerin Alison Riske ist wahrscheinlich noch gefährlicher als Garcia.» Das Wichtigste für sie ist aber: «Ich bin wieder 100 Prozent gesund.»
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