Der Thailänder Krittin Koaykul, die Nr. 1367 der Welt, schafft beim ITF-Turnier in Doha Erstaunliches: Er gewinnt gegen den Ukrainer Artem Bahmet, ohne auch nur einen Punkt abzugeben. Da ist doch etwas faul.
Ein «golden Match» – das sieht man wahrlich nicht alle Tage. Krittin Koaykul schafft das Kunststück gegen Artem Bahmet aber tatsächlich, alle 48 Punkte im Quali-Spiel für das mit 15'000 US-Dollar dotierte ITF-Turnier in Doha zu gewinnen. Das Mitleid für den Verlierer hält sich allerdings in Grenzen. Ein im Netz aufgetauchtes Video lässt nämlich vermuten, dass der Ukrainer zuvor noch nie in seinem Leben ein Tennis-Racket in der Hand gehalten hat.
Bahmet bringt die einfachsten Bälle nicht über das Netz. Kaum zu glauben, dass er überhaupt bei einem Turnier, bei dem semiprofessionelle Spieler mitmachen, teilnehmen darf. Zumal er auch auf der Website des ukrainischen Tennisverbandes in keiner Rangliste geführt wird. Problematisch ist das Ganze zudem, weil das Spiel im Angebot einiger Wettbüros stand – und offenbar auffällige Wetten platziert wurden, dass Bahmet keinen einzigen Punkt gewinnen wird.
Gemäss dem portugiesischen Tennis-Portal «Bola Amarela» ist Artem Bahmet sogar der Manager eines Wettforums. Mit seiner Teilnahme am Quali-Turnier in Doha habe er sich und seinen Kollegen, die auf die Partie gewettet hatten, einen einwöchigen Trip nach Katar ermöglicht, so die Behauptung.
Ein Twitter-User übersetzt den Eintrag eines Forummitglieds wie folgt: «In diesem Video ist unser Manager Artem zu sehen, wie er bei einem ITF-Turnier spielt. Artem hat an diesem Tag zum ersten Mal überhaupt einen Tennisschläger in die Hände genommen. Er kennt noch nicht einmal die Regeln.»
Eine Stellungnahme der ITF (International Tennis Federation) steht derzeit aus.