Belinda Bencic kehrt nach ihrer Mutterschaftspause ins Schweizer Tennis-Team zurück und beeindruckt mit ihrer Leistung und Gelassenheit. Vor dem Billie Jean King Cup gegen Serbien zeigt sie sich in Topform.
Belinda Bencic ist nach ihrer Mutterschaftspause wieder im Schweizer Tennis-Team aktiv und zieht in Biel alle Blicke auf sich. Gemeinsam mit ihrer Tochter Bella ist sie der Mittelpunkt des Interesses, während sich das Team auf das Playoff des Billie Jean King Cups gegen Serbien vorbereitet. Ihre Teamkollegin Céline Naef beschreibt die Situation als besonders: «Der Gedanke, dass Belinda jetzt Mutter ist, ist schon speziell. Man muss sich fast ein wenig kneifen.» Die Rückkehr von Bencic wird von allen im Team gefeiert, und Captain Heinz Günthardt freut sich: «Jetzt ist unser Weltmeisterteam wieder komplett.»
Bencic, die im April Mutter wurde, überraschte mit ihrem Comeback bei kleineren ITF-Turnieren in Hamburg und Luxemburg, wo sie drei von vier Matches gewann. In Luxemburg verzichtete sie nach einem anstrengenden Spiel auf den Viertelfinal, um kein Risiko einzugehen. «Ich habe da die Muskeln etwas gespürt und wollte einfach kein Risiko eingehen», erklärt die 27-jährige Ostschweizerin. In Biel konnte sie jedoch wieder voll trainieren.
Tennis als zweite Muttersprache
Heinz Günthardt zeigt sich beeindruckt von Bencics Leistung: «Wenn ich ihr zuschaue, muss ich sagen: Tennis ist für sie wie eine Muttersprache.» Er lobt ihre akzentfreie Spielweise und ihre entspannte Art als Mutter. Unterstützt wird sie in Biel von ihrer eigenen Mutter, was ihr hilft, die Balance zwischen Familie und Sport zu finden. Bencic wollte in diesem Jahr testen, wie sich Familie und Turnierrhythmus vereinbaren lassen, bevor es Ende Dezember nach Australien geht. Die bisherigen Erfahrungen stimmen sie optimistisch: «Wir sind als Eltern unkompliziert», sagt sie lachend. «Das geben wir dem Kind weiter.»
Familie und Flexibilität
Bei Turnieren ist Flexibilität gefragt, und Bencic betont, dass ihre Tochter Bella immer an erster Stelle steht. «Bella ist immer die Priorität Nummer 1, aber ich glaube, wir haben das wirklich gut gemacht und fühlten uns beide wohl.» Physisch sei sie noch nicht bei 100 Prozent, aber das letzte Match in Luxemburg, das sie nach fast zweieinhalb Stunden gewann, war sehr wertvoll.
Vor dem Playoff gegen Serbien am Freitag und Samstag steht Bencic nicht unter grossem Druck. Ihre Teamkolleginnen Viktorija Golubic, Jil Teichmann, Céline Naef und Simona Waltert haben in den letzten Wochen Turniere gewonnen und sind in guter Form. «Wir geben Heinz die Qual der Wahl», sagt Bencic lachend. Günthardt freut sich über die starke Teamleistung: «Das ist viel besser, als wenn es Verletzungen gibt oder keine in Form ist.»
Bis zur Auslosung am Donnerstag hat Günthardt Zeit, seine Entscheidung zu treffen. Die Schweizerinnen gelten in jeder Aufstellung als Favorit gegen das junge serbische Team.
sda