Jannik Sinner äussert sich im Vorfeld des US Open erstmals öffentlich zu den positiven Dopingtests. Der Italiener beteuert seine Unschuld und trennt sich von zwei Mitgliedern aus seinem Staff.
«Ich weiss, dass ich nichts Falsches gemacht habe», sagte der Weltranglistenerste am Freitag an einer Medienkonferenz vor dem US Open in New York. Natürlich sei das alles «nicht ideal» so kurz vor einem Grand-Slam-Turnier, so der Italiener, der jegliches Fehlverhalten bestreitet.
«Glücklich, dass es endlich raus ist»
Der Sieger des Australian Open 2024 war im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet worden. Deshalb wurde Sinner im April zweimal kurzzeitig suspendiert. Die Sanktionen wurden nach seinem Einspruch aber jeweils schnell wieder aufgehoben. Am Montag sprach ein unabhängiges Gericht den 23-jährigen Südtiroler nach Angaben der International Tennis Integrity Agency (ITIA) vom Dopingvorwurf frei.
«Ich bin einfach glücklich, dass es endlich raus ist, weil es eine Erleichterung für mich und mein Team war», sagte Sinner. Dass er selbst den Fall nicht öffentlich gemacht hatte, erklärte er mit Terminen, die er in dem Prozess zu respektieren gehabt habe.
Athletiktrainer und Physiotherapeut entlassen
Nach den Geschehnissen hat Sinner seine Konsequenzen gezogen. Er wird nicht länger von Athletiktrainer Umberto Ferrara und Physiotherapeut Giacomo Naldi betreut. «Wegen der Fehler spüre ich nicht das Vertrauen, um mit ihnen weiterzumachen», begründete er seinen Entscheid zur Trennung.
Die Erläuterung von Sinner, dass das verbotene Mittel durch eine Massage versehentlich in seinen Körper gekommen sei, war vom Gericht als schlüssig angesehen worden. Demnach habe sich Naldi eine Verletzung am Finger zugezogen und diese mit Trofodermin-Spray behandelt, das Clostebol enthält. Dieses Spray habe Naldi von Ferrara erhalten.
Am Dienstag wird Sinner seinen ersten Auftritt am US Open haben. Es wird spannend sein, wie das Publikum im Arthur Ashe Stadium im Erstrundenmatch gegen den Amerikaner Mackenzie McDonald auf die Weltnummer 1 reagieren wird.