Bei den ATP-Finals in Turin regte Daniil Medvedev die Fans einmal mehr zu Buhrufen an. Eine Auflistung einiger seiner emotionalen Ausflüge.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Daniil Medvedev ist im Tennis die Weltnummer 4.
- Nebst grandiosem Tennis sorgt der Heisssporn hie und da auch mit emotionalen Kurzschlüssen für Aufsehen.
- Eine Übersicht einiger seiner Aussetzer.
Am Sonntag startete Daniil Medvedev mit einer Niederlage in die ATP-Finals. Er unterlag dem Amerikaner Taylor Fritz in zwei Sätzen. Der Russe verlor zum Ende des Startsatzes die Nerven, als er durch drei Doppelfehler in Folge das entscheidende Break kassierte. Nach dem Satzverlust zerschmetterte er sein Racket wutentbrannt auf dem Boden und erhielt eine Verwarnung. Im zweiten Durchgang schmiss der impulsive Russe nach einem verlorenen Aufschlagspiel den Schläger durch die Halle und kassierte dafür eine Punktstrafe.
Hier eine Übersicht von weiteren Aussetzern des Russen:
Gefährlicher Schlägerwurf am Laver Cup
Am Laver Cup in Berlin kam es im September 2024 zu einem gefährlichen Schlägerwurf und vielen Diskussionen. Im Mittelpunkt stand einmal mehr Tennis-Heisssporn Daniil Medvedev, der mit seinem Racket beinahe eine Fotografin traf.
Nachdem sich Medvedev den ersten Satz in extremis doch noch sicherte, beschwerten sich McEnroe und Tiafoe lautstark beim Umpire und forderten die Disqualifikation des Russen. Denn die Regeln sind simpel: Eine klare Unsportlichkeit muss eigentlich mit dem Spielausschluss bestraft werden. Als solche hatte der Schiedsrichter die Situation aber offenbar nicht gewertet.
Und Medvedev selbst? Der war vor allem mit sich selbst beschäftigt. «Ich spiele das schlechteste Tennis meines Lebens», motzte er lautstark auf der Bank, die Fotografin scheinte er bereits wieder vergessen zu haben. Als Tiafoe in Richtung der europäischen Bank lief, und Medvedev persönlich zur Rede stellen wollte, hatte dieser für die Beschwerden seiner Gegner nur ein müdes Lächeln übrig.
Einmal Mittelfinger für die Fans
Daniil Medvedev scheiterte im November 2023 am Masters-1000-Turnier von Paris-Bercy schon im Sechzehntelfinale. Der Russe hatte nicht nur mit dem starken Gegner Grigor Dimitrov zu kämpfen, sondern auch mit dem Pariser Publikum.
Es stand 5:5 im zweiten Satz, als sich die Atmosphäre zwischen Medvedev und den Fans immer mehr aufheizte. Die Zuschauer deckten den Russen mit Pfiffen ein, worauf dieser sich kurzzeitig weigerte, weiterzuspielen. Wutentbrannt begab er sich zu seiner Bank.
«Sie pfeifen, ich werde nicht spielen, wenn sie pfeifen. Sie sind dumm. Ich habe nichts getan, aber sie pfeifen mich aus», beschwerte sich Medvedev beim Stuhlschiedsrichter. Dieser forderte den 27-Jährige aber auf, zurück auf den Platz zu gehen. Medvedev zögerte und erhielt vom Unparteiischen sogar eine Verwarnung, ehe er sich doch dazu entschied, weiterzumachen.
Tatsächlich holte sich die damalige Weltnummer 3 dann den 2. Satz im Tiebreak und schafft damit den Satzausgleich. Am Ende verlor Medvedev gegen den stark aufspielenden Grigor Dimitrov aber 3:6, 7:6, 6:7 und schied aus.
Als der Russe dann vom Platz schreitete, fuchtelt er mit seinem Mittelfinger herum und zeigte ihn in Richtung Tribüne. Später erklärte Medvedev auf der Pressekonferenz sarkastisch: «Ich habe mir nur meine Nägel angeschaut, warum sollte ich diesem fantastischen französischen Publikum den Mittelfinger zeigen?»
Doppelter Schlag auf Schiedsrichterstuhl
Im Januar 2020 leistete er sich einen nächsten veritablen Eklat, als er sein Racket beim ATP Cup nach einem Disput mit dem Schiedsrichter gleich zweimal an dessen Stuhl hämmerte. Zuvor hatte er einen Doppelfehler seines Gegners Diego Schwartzman mit einem «C'mon» bejubelt, was den Argentinier erzürnte. «Er ist auf dem Platz sehr respektlos und macht Dinge, die er so nicht tun sollte», sagte Schwartzman nach dem Match.
Mittelfinger an die Stirn
Nachdem er einem Ballkind das Handtuch an den US Open 2019 aus der Hand riss, erntete er laute Buhrufe der Zuschauer. Medvedevs Reaktion: Er tippte sich mit dem Mittelfinger an die Stirn – und brachte das Publikum damit erst recht auf die Palme. Nach der gewonnenen Partie dankte er dann beim Platzinterview den Zuschauern, die ihm erst die Energie für den Sieg geschenkt hatten.
Schiedsrichter muss schlichten
Im März 2018 wollte Medvedev trotz Sieg gegen Stefanos Tsitsipas nach dem Spiel auf seinen Kontrahenten losgehen, weil der Grieche ihn mit den Worten «Scheiss Russe» beleidigt haben soll. Der Schiedsrichter musste dazwischen gehen, um Handgreiflichkeiten zu verhindern. «Neben dem Platz bin ich eigentlich ein ruhiger Kerl und würde nie auf jemand sauer werden, egal, was er tut. Aber auf dem Platz werde ich sehr schnell wütend», sagte Medvedev danach.
Münzwurf kommt teuer zu stehen
Legendär ist sein Münzwurf von Wimbledon 2017: Nach seiner Niederlage in der zweiten Runde warf Medvedev dem Schiedsrichter Münzen vor den Stuhl, um so Bestechung zu suggerieren. Der Russe musste darauf eine Busse von 14'500 Dollar bezahlen.
Medvedev wittert Benachteiligung wegen Hautfarbe
Im April 2016 etwa wurde er bei einem Turnier in Savannah disqualifiziert, weil er dem Schiedsrichter vorwarf, er helfe seinem Kontrahenten, da beide schwarz wären.