Viel Potenzial im Kader Wozu ist die U20 an der Eishockey-WM in der Lage?

sda

26.12.2024 - 10:00

Trainer Marcel Jenni blickt der U20-WM hoffnungsvoll entgegen.
Trainer Marcel Jenni blickt der U20-WM hoffnungsvoll entgegen.
Keystone

Die Schweiz tritt mit einem viel versprechenden Team zur am 26. Dezember beginnenden U20-WM in Ottawa an. Nun gilt es, das Potenzial aufs Eis zu bringen.

Keystone-SDA, sda

Headcoach der Mannschaft ist zum zweiten Mal in Folge Marcel Jenni. Bei der U20-WM vor einem Jahr fehlte wenig zum erstmaligen Halbfinal-Einzug seit 2019. Die Schweizer scheiterten im Viertelfinal in der Verlängerung am Finalisten Schweden, nachdem sie in der regulären Spielzeit ein 0:2 aufgeholt hatten.

Diesmal verspricht das Kader einiges. Nicht weniger als 15 Spieler kamen in dieser Saison in der National League zum Einsatz. Der 18-jährige Jamiro Reber ist fester Bestandteil des Teams von HV71 Jönköping in der höchsten schwedischen Liga. «Es hilft enorm, dass wir Spieler haben, die im Profigefäss unterwegs sind», sagt Jenni im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir sind diesmal etwas breiter aufgestellt, verfügen über viele Möglichkeiten bei der Aufstellung.»

Minimalziel Viertelfinals

Das Minimalziel sind wie jedes Jahr die Viertelfinals. Die Schweizer treffen in der Gruppe B der Reihe nach auf Tschechien (Donnerstag), die Slowakei (Freitag), Schweden (Sonntag) und Kasachstan (Dienstag). Um die K.o.-Runde zu erreichen, müssen sie in der Vorrunde mindestens den 4. Platz belegen.

In den ersten drei Partien sind die Schweizer «nach wie vor in einer Aussenseiterrolle» (Jenni). Die Tschechen verfügen über viel Grösse und Power, sind defensiv stark und agieren mit viel Zug aufs Tor. Die Slowaken sind zwar etwas schwächer einzustufen als die Junioren des Weltmeisters, jedoch wird dort im Nachwuchsbereich sehr gut gearbeitet. Nicht umsonst stellten sie 2022 und 2023 insgesamt fünf NHL-Erstrundendrafts. Schweden gehört an einer U20-WM stets zu den Medaillenkandidaten. Derweil ist ein Sieg gegen die schwer einzuschätzenden Kasachen Pflicht.

«Unser Ziel ist, jeden Gegner herauszufordern und uns die Chance zu geben, zu gewinnen», sagt Jenni. Das Team spielt abgesehen von altersbedingten Details praktisch das gleiche System wie die A-Nationalmannschaft. Auch die Identität ist die gleiche. «Teamgeist ist unser wichtigster Wert. Wir müssen uns gegenseitig helfen und uns zerreissen. Das ist nicht nur eine Floskel, sondern sind Charaktereigenschaften, auf die wir bei der Selektion achten. Wir benötigen Spieler, die ihr Ego aussen vor lassen, sonst wird es für uns schwierig, erfolgreich zu sein.»

Mentale Vorbereitung «elementar wichtig»

Jenni diesmal nicht als Assistent zur Verfügung steht Tommy Albelin, der seit dieser Saison in der gleichen Funktion bei den New York Islanders tätig ist. Je nachdem muss dann auch das A-Nationalteam an der WM im Mai ohne ihn an der Bande auskommen. Als Ersatz für Albelin konnte für die U20-WM mit dem bei Genève-Servette tätigen Rikard Franzén ein anderer Schwede mit viel Erfahrung gewonnen werden.

Am 25. Dezember stossen auch Nationaltrainer Patrick Fischer und Performance Coach Stefan Schwitter zum Team. «Wir sind sehr gut aufgestellt», sagt Jenni. Schwitter arbeitet mit den Spielern am Fokus und der Achtsamkeit. «Die ganze mentale Vorbereitung ist elementar wichtig», betont Jenni. Es soll nichts dem Zufall überlassen werden.

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