Roger Federer stellt Novak Djokovic im Endspiel immer wieder vor massive Probleme, verpasst es aber mehrmals, zuzupacken. Bluewin nennt die Schlüsselmomente, die massgeblich zur Niederlage beitrugen.
Das Finale der 133. All England Championships zwischen Titelverteidiger Djokovic und Roger Federer hätte nicht dramatischer verlaufen können. Die beiden begegnen sich vom ersten Punkt auf Augenhöhe und liefern sich über fünf Stunden einen Abnützungskampf auf allerhöchstem Niveau – mit einem schmerzhaften Ende aus Schweizer Sicht. Obwohl eine solche Niederlage nicht wirklich an einzelnen Punkten festgemacht werde kann, nennt «Bluewin» die Schlüsselmomente der epischen Partie und sagt, wo Federer hätte zupacken können – oder müssen.
1. Das Tiebreak im ersten Satz
Der erste Satz ist über weite Strecken komplett ausgeglichen, das Tiebreak ist die logische Folge. Dort hat der Serbe zwar den besseren Start, doch Federer kämpft sich zurück und kann gar vorlegen. Beim Stand von 5:3 verschenkt er das eine Minibreak und den Vorsprung aber mit einem vergleichsweise einfachen Vorhand-Fehler. Die Chance auf drei Satzbälle am Stück ist vertan. Anschliessend gewinnt Federer keinen einzigen Punkt mehr – Djokovic packt zu und holt sich den so wichtigen Startsatz.
2. Das Tiebreak im dritten Satz
Auch im Tiebreak des dritten Satzes erwischt Djokovic den besseren Start, zieht dank zwei Minibreaks sogar auf 5:1 davon. Federer gibt aber nicht klein bei, meldet sich zurück und ist beim Stand von 4:5 eigentlich im Ballwechsel drin. Eigentlich – dann folgt ein folgenschwerer Rückhand-Slice ins Seitenaus. Da hilft auch die Challenge nichts. Federer agiert in dieser Phase wohl etwas zu zögerlich und zieht auch in der zweiten Kurzentscheidung des Tages den Kürzeren.
3. Die Matchbälle bei eigenem Service
Federer steckt nie auf, dreht im entscheidenden fünften Satz einen Breakrückstand und serviert bei 8:7 zum Matchgewinn. Dank starken Aufschlägen geht er 40:15 in Führung und sorgt bereits für erste Jubelstürme auf dem Centre Court. Dann folgen zwei Ballwechsel, die wohl auch Federer selbst noch lange in bester Erinnerung bleiben.
Beim ersten Matchball misslingt ihm die Vorhand komplett, obwohl das Feld weit offen ist. Zugegeben: Der Return von Djokovic hatte eine ansprechende Länge, Federer muss beinahe einen Halbvolley spielen.
Beim zweiten Matchball schiebt der Serbe den Return aber nur rein – Federer rückt jedoch zu spät auf, spielt den Angriffsball zu wenig präzis und wird passiert – im Nachhinein ein taktischer Fehlentscheid: «Ich wollte da Serve and Volley spiele», bereut Federer an der Pressekonferenz.
4. Die Breakchancen bei 11:11 im fünften Satz
Kurz vor dem dritten Tiebreak drückt der Baselbieter bei 11:11 erneut auf den Servicedurchbruch und hat zwei Breakbälle. Einmal ist sein Passierball knapp neben der Linie, einmal erreicht Djokovic diesen dank einer Hechtrolle. Minuten später ist diese dramatische Partie verloren. Das einzige, was Federer in einigen wenigen Momenten fehlte: Der Killerinstinkt – oder das Glück?