Analyse Die Schlüsselmomente: Wo Federer den Sieg verpasst hat

Luca Betschart

15.7.2019

Roger Federer stellt Novak Djokovic im Endspiel immer wieder vor massive Probleme, verpasst es aber mehrmals, zuzupacken. Bluewin nennt die Schlüsselmomente, die massgeblich zur Niederlage beitrugen.

Das Finale der 133. All England Championships zwischen Titelverteidiger Djokovic und Roger Federer hätte nicht dramatischer verlaufen können. Die beiden begegnen sich vom ersten Punkt auf Augenhöhe und liefern sich über fünf Stunden einen Abnützungskampf auf allerhöchstem Niveau – mit einem schmerzhaften Ende aus Schweizer Sicht. Obwohl eine solche Niederlage nicht wirklich an einzelnen Punkten festgemacht werde kann, nennt «Bluewin» die Schlüsselmomente der epischen Partie und sagt, wo Federer hätte zupacken können – oder müssen.




1. Das Tiebreak im ersten Satz

Schlüsselmoment 1: Ein einfacher Vorhandfehler

Schlüsselmoment 1: Ein einfacher Vorhandfehler

Im Tiebreak des 1. Satzes verpasst Federer beim Stand von 5:3 die Chance, sich drei Satzbälle zu erarbeiten.

14.07.2019

Der erste Satz ist über weite Strecken komplett ausgeglichen, das Tiebreak ist die logische Folge. Dort hat der Serbe zwar den besseren Start, doch Federer kämpft sich zurück und kann gar vorlegen. Beim Stand von 5:3 verschenkt er das eine Minibreak und den Vorsprung aber mit einem vergleichsweise einfachen Vorhand-Fehler. Die Chance auf drei Satzbälle am Stück ist vertan. Anschliessend gewinnt Federer keinen einzigen Punkt mehr – Djokovic packt zu und holt sich den so wichtigen Startsatz.


2. Das Tiebreak im dritten Satz

Schlüsselmoment 2: Der einfache Slice-Fehler mit der Backhand

Schlüsselmoment 2: Der einfache Slice-Fehler mit der Backhand

Im Tiebreak des 3. Satzes meldet sich Federer noch 1:5 Rückstand nochmals zurück, setzt dann aber einen Slice neben die Linie. Kurz später auch das zweite Tiebreak verloren.

14.07.2019

Auch im Tiebreak des dritten Satzes erwischt Djokovic den besseren Start, zieht dank zwei Minibreaks sogar auf 5:1 davon. Federer gibt aber nicht klein bei, meldet sich zurück und ist beim Stand von 4:5 eigentlich im Ballwechsel drin. Eigentlich – dann folgt ein folgenschwerer Rückhand-Slice ins Seitenaus. Da hilft auch die Challenge nichts. Federer agiert in dieser Phase wohl etwas zu zögerlich und zieht auch in der zweiten Kurzentscheidung des Tages den Kürzeren.


3. Die Matchbälle bei eigenem Service

Federer steckt nie auf, dreht im entscheidenden fünften Satz einen Breakrückstand und serviert bei 8:7 zum Matchgewinn. Dank starken Aufschlägen geht er 40:15 in Führung und sorgt bereits für erste Jubelstürme auf dem Centre Court. Dann folgen zwei Ballwechsel, die wohl auch Federer selbst noch lange in bester Erinnerung bleiben.

Schlüsselmoment 3: Erneut ein leichter Vorhand-Fehler.

Schlüsselmoment 3: Erneut ein leichter Vorhand-Fehler.

Beim ersten Matchball funktioniert die ansonsten so starke Kombination Aufschlag – Vorhand nicht.

14.07.2019

Beim ersten Matchball misslingt ihm die Vorhand komplett, obwohl das Feld weit offen ist. Zugegeben: Der Return von Djokovic hatte eine ansprechende Länge, Federer muss beinahe einen Halbvolley spielen.

Beim zweiten Matchball schiebt der Serbe den Return aber nur rein – Federer rückt jedoch zu spät auf, spielt den Angriffsball zu wenig präzis und wird passiert – im Nachhinein ein taktischer Fehlentscheid: «Ich wollte da Serve and Volley spiele», bereut Federer an der Pressekonferenz.


Schlüsselmoment 4: Die taktische falsche Entscheidung

Schlüsselmoment 4: Die taktische falsche Entscheidung

Federer sagt nach dem Spiel selbst, dass er beim zweiten Matchball hätte Serve and Volley spielen sollen – für einmal ein taktischer Fehlentscheid des Schweizers.

14.07.2019


4. Die Breakchancen bei 11:11 im fünften Satz

Kurz vor dem dritten Tiebreak drückt der Baselbieter bei 11:11 erneut auf den Servicedurchbruch und hat zwei Breakbälle. Einmal ist sein Passierball knapp neben der Linie, einmal erreicht Djokovic diesen dank einer Hechtrolle. Minuten später ist diese dramatische Partie verloren. Das einzige, was Federer in einigen wenigen Momenten fehlte: Der Killerinstinkt – oder das Glück?

Schlüsselmoment 5: Die letzte Chance auf das Break

Schlüsselmoment 5: Die letzte Chance auf das Break

Beim Stand von 11:11 erarbeitet sich der Schweizer nochmals zwei Breakchancen, kann sie aber nicht verwerten.

14.07.2019

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