Ironie pur Kyrgios zu Djokovic-Nachäffung: «Ich habe nur versucht, gute Party-Stimmung zu verbreiten»

SB10

15.2.2021

Nächste Stichelei: Kyrgios ahmt den Herzchen-Jubel von Djokovic nach

Nächste Stichelei: Kyrgios ahmt den Herzchen-Jubel von Djokovic nach

Die Sticheleien zwischen Nick Kyrgios und Novak Djokovic bei den Australian Open wollen nicht aufhören. Nun ahmt der Australier den Jubel des Serben nach.

14.02.2021

Nick Kyrgios und Novak Djokovic, Episode 732. Mit Kumpel Thanasi Kokkinakis provoziert der Australier im Doppel und ahmt den Jubel des Serben nach – notabene im leeren Stadion. Danach sagt er klipp und klar, was er von Djokovic hält. 

Nick Kyrgios schafft es auch ohne Zuschauer, seinem Erzfeind unter die Haut zu gehen: Vor einem Auftritt im Doppel mit seinem Landsmann Thanasi Kokkinakis imitiert er die Geste, mit der Djokovic jeweils nach einem Sieg jubelt. Er schickt Herzchen in Richtung des (in diesem Fall nicht anwesenden) Publikums. Kyrgios, der im Einzel am Freitag an Dominic Thiem scheiterte, hatte sich schon in der Vergangenheit wiederholt über den Jubel des Serben lustig gemacht. An den Australian Open stichelten die beiden zuletzt an den Pressekonferenzen wieder regelmässig gegeneinander.



Vor dem Turnier herrschte noch einigermassen Funkstille zwischen den beiden Streithähnen. Doch kurz vor Turnierstart forderte der Serbe Craig Tiley (Chef des Australian-Open-Turniers) auf, bessere Bedingungen für die Spieler in der Melbourne-Blase zu ermöglichen. Dies geriet Kyrgios, der in seiner Heimat an vorderster Stelle gegen die Pandemie kämpfte – er lieferte sogar Hilfspakete aus – in den falschen Hals. Zumal sich die Weltnummer 1 selbst offenbar nicht immer ans Protokoll hielt und auch ohne Maske abgelichtet wurde.



Der Titelverteidiger hielt seinerseits an einer Pressekonferenz fest, dass er für den Australier ausserhalb des Platzes nur wenig Respekt habe. Kyrgios Replik: «Novak ist ein seltsamer Kerl.» Er könne sich schwerlich was sagen lassen von einem Typ, der in einer Pandemie mit freiem Oberkörper Party mache (Djokovic bei seiner Adria-Tour, Anm. d. Red.). Auch sportlich spiele für ihn Djokovic (und Nadal) bezüglich Talent nicht in der gleichen Liga wie Roger Federer – für ihn sei der Schweizer klar der beste Spieler aller Zeiten. 

Darum nimmt Kyrgios Djokovic gerne ins Visier

Sein guter Kumpel Kokkinakis stichelte zudem öffentlich nach der Partie von Djokovic gegen Taylor Fritz. Der 17-fache Grand-Slam-Sieger nahm gegen den US-Amerikaner wegen einer Bauchmuskel-Verletzung mehrere medizinische Time-outs und mühte sich zu einem Fünfsatz-Sieg. Nach dem Spiel zeigte sich Djokovic skeptisch, im Achtelfinale gegen Milos Raonic antreten zu können.

«In zwei Tagen einen Muskelriss ausheilen?! Bring mir das bei», höhnte Kokkinakis' ironisch auf Twitter. Tatsächlich erholte sich Djokovic danach überraschend schnell und stand wieder auf dem Platz. Solche Geschichten mehren die Vorwürfe der Kritiker in Richtung des 33-Jährigen, dass er sich manchmal als Hypochonder anstelle und die medizinischen Auszeiten oft nur ein taktisches Mittel seien.



Kyrgios kommentierte seinen Djokovic-Jubel mit süffisant-ironischem Unterton: «Ich habe einfach die Liebe gespürt. Ich habe nur versucht, gute Party-Stimmung zu verbreiten. Jeder liebt diesen Jubel. Er ist sehr beliebt.» Ausserdem erläuterte der Bad Boy des Tennis, dass seine Taten und Worte nicht immer ernst genommen werden sollen, da er nur Spass haben will. Warum die Weltnummer 47 immer Djokovic aufs Korn nimmt, ist einfach: «Ich mag ihn überhaupt nicht, also macht es Spass.» Die Tennis-Fans dürfen sich also auf weitere Episoden freuen. 

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