Australian Open «Kein grosser Vorteil» – Thiem verteidigt Sonderbehandlung für Topspieler 

SB10

20.1.2021

Dominic Thiem will nichts von einer grossen Bevorzugung wissen.
Dominic Thiem will nichts von einer grossen Bevorzugung wissen.
Bild: Keystone

Dominic Thiem, Rafael Nadal sowie Novak Djokovic dürfen ihre Quarantäne getrennt vom Rest der anderen ATP-Spieler absolvieren. Damit geniessen sie bei der Vorbereitung für die Australian Open Privilegien. Für den Österreicher aber keine grosse Sache.

Die Top Drei der Weltrangliste bei den Damen und Herren sowie unter anderen Serena Williams können ihre 14-tägige Quarantäne in Adelaide, rund 650 Kilometer westlich von Melbourne, verbringen. 

«Sie werden vom Fitnesscenter profitieren, können dort ihre Übungen machen, ohne dass es zu den fünf Stunden Ausgang täglich zählt. Das ist eigenartig für einen Sport, in dem alle dieselben Voraussetzungen haben sollten», kritisierte der französische Profi Jeremy Chardy. Für die Topstars der Szene sei es «fast wie ein normales Leben, obwohl sie ohnehin schon viele Privilegien hätten», so Chardy.



Australian-Open-Turnierdirektor Craig Tiley verteidigte jedoch die Sonderbehandlung für die Stars. Es sei normal, dass Spitzenspieler bessere Deals erhalten. In die gleiche Kerbe schlägt Dominic Thiem. Der Vorjahresfinalist, der aufgrund eines positiven Corona-Tests von Nicolas Massu ohne seinen Coach anreisen musste, sieht im Grunde keinen Unterschied. «Die Quarantänebestimmungen sind genau die gleichen wie in Melbourne, daraus ergibt sich kein grosser Vorteil», hält der 27-Jährige gegenüber «ORF» fest.

«Natürlich ist es in Adelaide vielleicht ein bisschen angenehmer, da anstatt 300 Leute nur etwa 20 da sind.» Vor der Weiterreise nach Melbourne ist auch ein Show-Turnier angesetzt. «Das bringt auch Geld für die Region ein, was eine gute Sache ist», betont der Österreicher.

Spielerin klagt: Zuerst keine Frischluft und dann noch Mäuse

Doch einige auf der Tennis-Tour, welche zurzeit in Melbourne in Quarantäne sind, dürften die (vermeintliche) Gleichbehandlung kritisch hinterfragen. An vorderster Front wohl Julia Putinsewa. Sie postete auf Twitter ein Foto, auf dem sie mit einem Schild vor ihrem geschlossenen Hotelfenster steht. «Wir brauchen frische Luft zum Atmen», ist darauf zu lesen. Die Fenster liessen sich nicht öffnen, schreibt die Weltnummer 28, und fordert, mindestens zehn Minuten am Tag Zugang zu Frischluft zu bekommen. 

Zu allem Übel fand die für Kasachstan antretende Spielerin später im Hotelzimmer noch eine Maus vor und wartete nach eigenen Aussagen über Stunden vergeblich auf Hilfe. Als sie später in ein anderes Zimmer wechselte, wiederholte sich die Geschichte.

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