Roger Federer verpasst seinen neunten Wimbledon-Titel. Er verliert den dramatischen Final gegen Novak Djokovic nach knapp fünf Stunden: Reaktionen aus der internationalen Presse.
Schweiz
20min: «Federer und das Drama im fünften Satz»
«Der Match ist nichts für schwache Nerven – dafür einer für die Geschichtsbücher (...)»
Blick: «Federer verliert epischen Wimbledon-Final gegen Djokovic!»
«Um 19.08 Uhr London-Zeit geht nach vier Stunden und 57 Minuten eines der besten Matches der Geschichte zu Ende. Noch selten haben sich zwei Spieler über fünf Sätze ein derart hochstehendes Duell geliefert. Ein Spiel, das zwei Champions verdient hätte. (...)»
Tages-Anzeiger: «Eine Niederlage, die so richtig wehtut»
«Roger Federer muss eine bittere Enttäuschung verdauen. Dabei spielte er einen seiner besten Matchs überhaupt in Wimbledon. Und die an 2008 erinnert, als er in der Dämmerung von Rafael Nadal entthront wurde. (...)»
«Federer dürfte noch eine Weile an seine verpassten Matchbälle denken. Oder seine von Nervosität geprägten Tie-Breaks. Doch wenn er diesen Final verdaut hat – und darin ist er in der Regel ziemlich schnell –, wird er sehr viel Positives ziehen können aus Wimbledon 2019. (...) Das Alter scheint für Federers Karriere also kein limitierender Faktor zu sein. Er hat alles, um weitere Grand-Slam-Titel zu gewinnen. (...) Die Frage ist bei ihm nur, wie lange er noch bereit ist, so viel zu investieren in seinen Job, der seine grosse Leidenschaft ist.»
NZZ: «Die Niederlage in Wimbledon ist für Federer verpasste Chance und Bestätigung in einem»
«In einem epischen Final verliert Roger Federer gegen Novak Djokovic nach fünf Sätzen im Tie-Break. Die Niederlage schmerzt, doch der Final in Wimbledon beweist, dass Federer noch einiges zu geben hat.»
«Es hat qualitativ bessere Wimbledon-Finals gegeben als jener vom Sonntag zwischen Roger Federer und Novak Djokovic. Und möglicherweise gab es auch schon dramatischere, auch wenn der fünfte Satz niemanden unberührt liess. Der Match lebte bis zu diesem Moment von der Spannung, der Affiche des Duell von zwei der besten Tennisspieler der Geschichte. Und er lebte vor allem auch von der Hoffnung des Grossteils der Zuschauer, Federer hier auf diesem Platz, der ihn und seine Karriere mehr als jeder andere geprägt hat, noch einmal siegen zu sehen. Doch der Zufall wollte es anders, denn viel mehr als der Zufall entschied diesen Final nicht. (...)»
Watson: «Nach dem Wimbledon-Drama: Novak Djokovic ist der Beste, doch Federer bleibt der Grösste»
«Er ist nahbar und charmant, aufrichtig und humorvoll. Bescheiden und doch selbstbewusst. Weltbürger und doch durch und durch Schweizer. Roger Federer spielt nicht nur Tennis – er ist zum Inbegriff dessen geworden. Daran ändert auch die dritte Final-Niederlage in Wimbledon gegen Novak Djokovic nichts. »
Deutschland
Bild: «Ein Sieg für die Ewigkeit»
«Ein Endspiel für die Ewigkeit! In dem so viel drin steckte. (...) Für die 15 000 Fans gibt es vor allem im fünften Satz kein Halten mehr. Kreischen, tosender Applaus, Luft anhalten. Doch wie cool bleiben die beiden Superstars unten am abgewetzten Rasen? Sie verziehen keine Miene. (...) Das längste und wohl auch das spektakulärste Finale ist zu Ende. Und: auch die erste Wimbledon-Partie überhaupt, bei der der Tie Break bei 12:12 im fünften Satz zum Tragen kommt. Schade, dass er ausgerechnet in diesem Jahr eingeführt wurde. Das Match hätte noch ewig so weitergehen können.»
FAZ: «Vier Stunden und 57 Minuten lang tanzten die Duellanten auf des Messers Schneide, mal stürzte der eine fast ab, dann der andere, und am Ende, als die Spannung fast nicht mehr zu ertragen war, flog ein Ball im hohen Bogen ins Aus und beendete das denkwürdige, ganz und gar verrückte Spiel. (...) Was die königlichen und alle bürgerlichen Gäste in den nächsten knapp fünf Stunden zu sehen bekamen, steckte voller falscher Fährten und trügerischer Dominanz. Federer war der bessere Mann im ersten, zweiten und im dritten Satz, doch als der dritte beendet war, lag er 1:2 zurück. (...) In den Logen beider Spieler lagen die Emotionen blank – manchmal sogar bei Federers Vater Robert, der unter der blauen Kappe mit dem Logo seines Sohnes deutlich gefasster wirkte als die meisten der mehr als 15 000 atemlosen Zuschauer in der Arena. Nicht zu fassen, das alles.»
Spiegel: «Ein Match der Superlative»
«Im längsten Einzelfinale der Turniergeschichte hat Novak Djokovic gegen Roger Federer seinen Titel verteidigt. Der Serbe war der Niederlage nahe - doch in den wichtigen Momenten glänzte er.»
Süddeutsche: «Völlig erschöpft nach dem grossen Triumph»
«(...) Und so hat Federer, auch wenn er gegen den Serben unterlag, doch vor den Augen der Welt bewiesen, dass er das Alter noch zu bezwingen vermag.»
Welt: «Djokovic ringt Federer in einem historischen Finale nieder»
«Dieses Wimbledon-Finale geht in die Geschichte ein. In einem berauschenden Match liefern sich Novak Djokovic und Roger Federer einen hingebungsvollen Kampf.»
Serbien
Blic: «Noch selten haben sich zwei Spieler über fünf Sätze ein so hochstehendes Duell geliefert. Ein Spiel, das zwei Champions verdient hätte. Doch Tennis ist diesbezüglich brutal. (...) Novak Djokovic hat die Rekorde von Roger Federer fest im Visier. Bis zum Grand-Slam-Rekord von 20 Titeln dauert es noch etwas. Der Serbe hält nach seinem neuesten Triumph bei 16 Major-Siegen. Doch einen anderen Rekord von Federer krallt sich Djokovic. Bei den sogenannten Big Titles ist die Weltnummer 1 nun gleichauf mit Federer. In dieser Statistik zählt die ATP die Grand-Slam-Siege, die Erfolge bei den ATP Finals und die Masters-1000-Titel zusammen. Und Djokovic steht nun wie Federer mit 54 grossen Titeln da.»
England
Daily Mail: «Novak Djokovic overcomes Roger Federer in longest men's final ever by winning fifth-set tie break to capture FIFTH Wimbledon crown»
The Sun: «NO WAY! Novak Djokovic wins historic, epic Wimbledon final after legendary battle with Roger Federer»
The Telegraph: «Novak Djokovic beats Roger Federer in longest Wimbledon final to claim fifth title»
The Guardian: «Novak Djokovic beats Roger Federer in epic match to win fifth Wimbledon title»
Frankreich
L'Équipe: «Novak Djokovic vient à bout de Roger Federer pour remporter son 16e Grand Chelem au terme d'une finale exceptionnelle»
Le Parisien: «Djokovic remporte une finale d’anthologie face à Federer»
Spanien
AS: «Djokovic-Federer: el nuevo Partido del Siglo»
Marca: «Djokovic se apodera de la hierba ante Federer y vuelve a la carrera por ser el mejor de la historia»
Mundo Deportivo: «Djokovic, triunfo épico ante Federer para ganar su quinto Wimbledon»
USA
New York Times: «The Crowd Roars for Federer, and Djokovic Tunes Out the Noise»
Washington Post: «Novak Djokovic beats Roger Federer in marathon fifth set to win second straight Wimbledon title»
USA Today: «Novak Djokovic tops Roger Federer in epic final to claim fifth Wimbledon title»