#RogerWakeUpNow Federer gerät wegen CS-Sponsoring in Shitstorm

SB10/dpa

8.1.2020

Roger Federer gerät für seine Sponsortätigkeit ins Fadenkreuz der Klima-Aktivisten.
Roger Federer gerät für seine Sponsortätigkeit ins Fadenkreuz der Klima-Aktivisten.
Bild: Credit Suisse

Während Klima-Aktivisten in der Schweiz wegen Hausfriedensbruch bei der CS auf ihr Urteil warten, gerät deren prominenter Banken-Botschafter Roger Federer international mittels Shitstom unter Druck.

Zwölf Klimaaktivisten müssen sich nach der Besetzung einer Bankfiliale in Genf vor 14 Monaten unter anderem wegen Hausfriedensbruch vor Gericht verantworten. Ein Urteil wird am Montag erwartet, die Credit Suisse (CS) tritt als Geschädigte auf.

Die Angeklagten hatten in einer CS-Filiale im November 2018 Tennis gespielt. Sie warfen der Bank vor, sie schmücke sich in Werbekampagnen mit dem positiven Image des Tennisspielers Roger Federer, während einige ihrer Investitionen gleichzeitig die Umwelt schädigten. 

Die Klima-Aktivisten machen nun unter dem Hashtag #RogerWakeUpNow mobil. Das Hashtag trendet bei Twitter und sorgt international für Schlagzeilen. Mit Botschaften wie «Werde Klima-Champion» greifen Umweltorganisationen und Sympathisanten den Schweizer Tennisprofi auf den sozialen Medien an. Der 38-Jährige bekommt von der Credit Suisse kolportierte sieben Millionen Franken für sein Engagement. 

Auch Umwelt-Ikone Greta Thunberg (knapp vier Millionen Follower) unterstützt die Protestwelle gegen die aktuelle Weltnummer 3.

Die Bank verwies in einer Stellungnahme auf ihre Klimastrategie, nach der sie unter anderem nicht in neue Kohlekraftwerke investiere. Gleichwohl könne sie keine Angriffe auf ihre Geschäftsstellen tolerieren. Die Anwälte der Angeklagten argumentieren, die Aktivisten hätten aus der Not heraus gehandelt und sollten als Alarmgeber betrachtet werden.

Roger Federer selbst hat sich bislang nicht zur Kampagne geäussert. Eine allfällige Sistierung der Vereinbarung mit der Schweizer Grossbank dürfte zumindest finanziell verkraftbar sein. Gemäss den neusten Zahlen des Wirtschaftsmagazins «Forbes» knackt der Basler, welcher sich vor Beginn der Australian Open wegen der verheerenden Buschbrände noch für Benefizspiele verpflichtet hat, 2020 die Milliarden-Dollar-Grenze.


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