Roger Federer ist mit acht Titeln der Rekordsieger in Wimbledon. Novak Djokovic könnte den Schweizer dieses Jahr aber einholen. Hat Federer Angst davor, seinen Rekord zu verlieren? Ganz im Gegenteil.
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- Mit acht Triumphen ist Roger Federer Rekordsieger in Wimbledon. Novak Djokovic könnte den Schweizer aber in diesem Jahr einholen.
- Federer sagt, er hoffe, dass Djokovic erneut gewinnt. Das wäre gut für den Tennis-Sport.
- Im Interview mit CNN spricht der Maestro auch über Rafael Nadal und verneint, dass er sich in Zukunft als Trainer eines Spielers sieht.
Im Juni gewann Novak Djokovic die French Open und damit seinen 23. Grand-Slam-Titel. Die Rekordjagd des Serben ist damit aber längst nicht beendet. Auch in Wimbledon präsentiert sich der Djoker in Bestform und ist der grosse Favorit auf den Titel. Es wäre sein achter Triumph an der Church Road, damit würde Djokovic mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen.
Der Schweizer macht sich aber keine Sorgen um den Verlust eines weiteren Rekords. «Ehrlich gesagt denke ich, dass es grossartig für (Djokovic) wäre. Ich hatte meine Momente (in Wimbledon), gewann das Turnier achtmal – fünfmal in Folge. Wenn jetzt jemand kommt, der das egalisiert oder übertrifft, ist das sein Moment», sagt Federer in einem Interview mit CNN.
Als erfolgreicher Spieler pushe man sich selbst, um Rekorde zu brechen, meint Federer. «Aber wenn du dich zurückziehst, hast du eine komplett andere Perspektive, bist relaxt und einfach stolz auf das, was du selber erreicht hast.»
Deshalb drücke er Djokovic jetzt auch die Daumen: «Ganz ehrlich, ich hoffe, er schafft es. Denn ich denke, je mehr er erreicht, desto grösser wird die Tennis-Geschichte.» Nicht nur im Tennis würde darüber gesprochen werden, sondern in der globalen Sportwelt. «Wie sein 23. Grand-Slam-Titel in Paris – das ist eine super Sache und grossartig für den Tennis-Sport. Er ist der grosse Favorit und ich wäre nicht überrascht, wenn er Wimbledon erneut gewinnt.»
«Ich hoffe, dass Nadal noch ein bisschen spielen kann»
Während sich Djokovic in Topform befindet und nach den Siegen in Melbourne und Paris auch noch die Chance auf den Golden Slam hat, scheint sich die Karriere des zweiten grossen Federer-Rivalen langsam aber sicher dem Ende zuzuneigen: Rafael Nadal kämpft erneut mit Verletzungen und hat seit Januar kein Spiel mehr gespielt.
Für Federer aber kein Grund, traurig zu sein. «Murray, Djokovic, Nadal und ich ... Wir alle haben geweint, als ich meine Karriere beendet habe. Ich denke, wir haben da realisiert, wie glücklich wir sein können, so lange noch auf diesem Level spielen zu können», sagt der bald 42-Jährige.
Grosse Spieler wie Björn Borg oder Pete Sampras seien viel früher zurückgetreten. Deshalb wisse auch Nadal zu schätzen, dass er im Alter von 37 Jahren noch auf der Tour ist, ist sich Federer sicher. «Ich weiss, wie es ist, durch eine solche schwierige Phase zu gehen, in der er sich jetzt befindet. Ich war auch diesem Punkt. Ich hoffe einfach, dass er nochmals zurückkehrt und ein bisschen spielen kann.»
Trainerkarriere ist weiterhin kein Thema
Seit seinem Rücktritt im Herbst 2022 hat sich Federer aus dem Tennis-Zirkus zurückgezogen. Einst hiess es, er werde Spiele kommentieren. Dazu kam es bislang nicht. Als Trainer auf die Tour zurückzukehren, kommt für den Maestro aktuell gar nicht infrage: «Das ist schwierig für mich. Meine Kinder sind jetzt 9 und 14 Jahre alt, ich will für sie da sein.»
Auf der Tour sehe er sich selbst nicht mehr. «Aber ich könnte mir vorstellen, einen Spieler zu beraten. Wenn einer in die Schweiz kommen und eine gute Woche mit mir verbringen möchte – das sehe ich in meiner Zukunft.»