Sieben Spiele bleiben bei den Männern noch, bis der Sieger der 133. Championships feststeht. «Bluewin» macht den grossen Viertelfinal-Check.
Bereits vor dem Turnier galten Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal als die grossen Favoriten auf den Triumph an der Church Road. Eineinhalb Wochen und vier Runden später hat sich daran rein gar nichts geändert. Mit beeindruckender Leichtigkeit marschieren die drei durch die erste Woche in die Runde der letzten Acht. Dahinter allerdings lassen – mit Ausnahme von Kei Nishikori – sämtliche Spieler der Top-20 der Wimbledon-Setzliste federn, weshalb es in den Viertelfinals zu Duellen kommt, die so nicht zu erwarten waren. «Bluewin» macht den Check:
Viertelfinal
Federer – Nishikori
Roger Federer erwischt gegen Harris zwar einen krassen Fehlstart und verliert gegen den Südafrikaner bei seinem ersten Auftritt den Startsatz, seither legt der Schweizer aber einen Steigerungslauf par excellence hin. Von Spiel zu Spiel gewöhnt er sich besser an die Verhältnisse auf dem heiligen Rasen, verliert im weiteren Turnierverlauf keinen Satz mehr und zeigt gegen Berrettini zuletzt eine sackstarke Leistung.
Gegen Kei Nishikori führt der achtfache Wimbledon-Champion im Direktvergleich mit 7:3, zog im letzten Aufeinandertreffen an den ATP-Finals in London allerdings den Kürzeren. Der ruhige Japaner spielt sich im Südwesten Londons wie Federer mit nur einem Satzverlust im Schongang in den Viertelfinal und dürfte Federer auf Augenhöhe begegnen.
Prognose: Federer gewinnt in vier Sätzen
Viertelfinal
Nadal – Querrey
Seit 16 Pflichtspielen ist Rafael Nadal mittlerweile ungeschlagen und hinterlässt nach seinem French-Open-Sieg auch auf Rasen einen bestechenden Eindruck. Trotz schwieriger Auslosung verliert auch der Spanier bisher nur einen einzigen Satz – gegen den stark aufspielenden Nick Kyrgios. Gegen Sam Querrey liegt er in der Head-to-Head Bilanz 4:1 vorne. Fast alles spricht für die Weltnummer zwei.
Allerdings hat der Amerikaner in den letzten Jahren bewiesen, dass er sich in Wimbledon pudelwohl fühlt, steht er doch innerhalb von vier Jahren zum dritten Mal in der Runde der letzten Acht. 2016 eliminierte er sensationell Djokovic – wer weiss, ob er am Mittwoch erneut für eine ganz grosse Überraschung sorgen kann.
Prognose: Nadal gewinnt in drei Sätzen
Viertelfinal
Djokovic – Goffin
Anders als Nadal erwischt Novak Djokovic eine vermeintlich einfache Auslosung und lässt gar nichts anbrennen, obwohl er gegen den Polen Hubert Hurkacz einen Satz abgibt. Ein echter Prüfstein stellt sich dem Titelverteidiger bisher aber nicht in den Weg. Dies dürfte sich im Viertelfinal gegen David Goffin ändern, auch wenn der Serbe in den sechs bisherigen Duellen mit dem Belgier nur einmal verloren hat.
Denn der Finalist von Halle muss in seinen ersten vier Spielen unter anderem Medvedev und Verdasco ausschalten und stellt dabei seine gute Form unter Beweis. Allerdings kosten diese Siege viel Substanz – von den acht verbleibenden Spielern im Turnier stand nur Guido Pella länger auf dem Platz. Das könnte Goffin schlussendlich zum Verhängnis werden.
Prognose: Djokovic gewinnt in vier Sätzen
Viertelfinal
Pella – Bautista Agut
Es ist das Duell zweier Aussenseiter, die man auf diesem Belag nicht unbedingt in der Runde der letzten Acht erwarten konnte. Umso spannender ist die Ausgangslage vor dem Spiel. Guido Pella ist im laufenden Turnier bereits zweimal mit einem Bein bereits ausgeschieden, schafft aber sowohl gegen Seppi als auch gegen Raonic eindrückliche Wenden und siegt in fünf Sätzen. In der dritten Runde schickt er den Vorjahresfinalisten Anderson dagegen glatt in drei Sätzen nach Hause.
Trotzdem steht er insgesamt beinahe doppelt so lange auf dem Platz wie sein Kontrahent im Viertelfinal, Roberto Bautista Agut. Der Spanier hat als einziger Spieler im Tableau noch keinen einzigen Satz abgegeben und zeigt wohl sein bestes Rasentennis überhaupt. Dank den grösseren Energiereserven stehen die Chancen sehr gut, dass er in Wimbledon erstmals bis in den Halbfinal vorstossen wird.
Prognose: Bautista Agut gewinnt in vier Sätzen