Achterbahn der Gefühle Erst rastet Djokovic aus, dann weint er bei der Siegerehrung

Von Martin Abgottspon

17.7.2023

Beim Anblick seiner Kinder kann Novak Djokovic die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Beim Anblick seiner Kinder kann Novak Djokovic die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Bild: Imago

Novak Djokovic kämpft mit den Tränen. Ein seltener Anblick. Grund dafür war sein Sohn, der auch im Moment der Niederlage noch immer fröhlich und applaudierend in den Rängen stand.

Von Martin Abgottspon

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  • In einem epischen Wimbledon-Final verliert Novak Djokovic gegen Carlos Alcaraz nach fünf Sätzen.
  • Im fünften Satz zertrümmert der Serbe nach einem Break seinen Schläger und kassiert dafür eine Verwarnung.
  • Bei der Siegerehrung ist der Verlierer beim Anblick seines Sohnes zu Tränen gerührt.

Was war das für ein Herzschlag-Final in Wimbledon. Ein Auf und Ab, bei dem sich Novak Djokovic und Carlos Alcaraz während fast fünf Stunden alles abverlangten. Die Nummer 1 und 2 lieferten sich ein Duell auf höchstem Niveau. Die Spannung lag in der Luft und als Djokovic im fünften Satz das frühe Break zum 1:2 kassierte, entlud sich die gesamte Energie auf dem heiligen Rasen von Wimbledon.

Der Serbe schlug sein Racket wutentbrannt gegen den Netzpfosten. Es blieb nicht viel übrig vom Spielgerät. Djokovic kassierte eine Verwarnung und weil es bereits die zweite war, bekam Alcaraz einen Punkt geschenkt.

Die Tränen bei der Siegerehrung

Wie man es von Djokovic kennt, warf ihn der Ausraster aber nicht aus der Bahn. Er spielte in den kommenden Games weiterhin unwiderstehlich. Doch auch wenn Carlos Alcaraz erst 20 Jahre jung ist, zeigt er keine Nerven. Er servierte schliesslich zum Matchgewinn und entmachtete den langjährigen Dominator.

Bei der Siegerehrung zeigt Djokovic dann aber auch eine ganz andere Seite seiner Gefühlswelt. Selten sieht man ihn den Tränen nah. Dieses Mal aber ringt er beim Anblick seines Sohnes Stefan mit den Worten. Er hält sich die Hand vors Gesicht. Nach einer kurzen Pause fährt er mit dem Interview fort: «Es ist schön, dass mein Sohn immer noch da ist.» Und mit zittriger Stimme in Richtung seiner Box ergänzt Djokovic: «Ich liebe euch. Danke, dass ihr mich unterstützt. Ich werde euch fest umarmen.»

Dann wendet sich der 23-fache Grand-Slam-Champion ab und verlässt den Centre Court. Auf das trotzdem positive Jahr will Djokovic dann am Montag zurückblicken. «Gerade jetzt überwiegt noch die Enttäuschung.»