Nach seinem Fünfsatz-Sieg im Wimbledonfinal gegen den Titelverteidiger Novak Djokovic versucht Carlos Alcaraz vor den Medien, das Erreichte einzuordnen
Carlos Alcaraz, wie fühlt es sich an, Wimbledonsieger zu sein?
Grossartig. Es ist ein Traum, der wahr geworden ist. Es ist etwas, das ich immer wollte, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so bald passiert.
Viele Leute sprechen von einer Wachablösung. Wie wichtig ist es für Sie, dass Sie gerade gegen Djokovic gewonnen haben?
Ich habe das für mich gemacht, nicht für eine bestimmte Tennisgeneration. Aber den besten Novak zu schlagen, in einem Final, und der Typ zu sein, der ihn nach zehn Jahren wieder einmal auf diesem Court bezwingt, das ist fantastisch. Das werde ich nie vergessen. Und es ist sicher gut für die junge Generation. Wenn sie sehen, dass ich das schaffe, werden sie sich sagen, dass sie das auch können.
«Ich habe heute gegen einen besseren Spieler verloren»
zeigt sich als fairer Verlierer
Noch vor einem Monat am French Open waren Sie von der Aufgabe überwältigt, kriegten nach zwei Sätzen gegen ihn Krämpfe. Was haben Sie geändert?
Ich hab das schon vorher gesagt. Ich war hier ein komplett anderer Spieler als am French Open. Ich habe daraus gelernt. Meine Vorbereitung war anders, vor allem mental. Ich konnte mit dem Druck und den Nerven besser umgehen als in Paris. Wir hatten viele harte und intensive Ballwechsel, es war ein sehr langer Match. Es war vor allem mental, dass ich diesmal fünf Sätze auf diesem Niveau durchstehen konnte.
Sie sagten vor dem Spiel, dies sei der grösste Moment für Sie. Sie sind erst 20, wie können Sie das schon wissen?
Gerade jetzt ist das der glücklichste Moment meines Lebens. In fünf Jahren wird das wahrscheinlich anders sein. (lacht) Aber jetzt bin ich erst 20, ich habe noch nicht viele solche Momente erlebt.
Djokovic schwärmte, Sie seien ein bisschen Federer, ein bisschen Nadal und ein bisschen er selber. Wie sehen Sie sich selber?
Ehrlich? Das ist etwas verrückt, was Novak da gesagt hat. Aber ich schätze mich schon als ziemlich kompletten Spieler ein. Ich habe die Schläge, die physische Stärke, die mentale. Wahrscheinlich hat er schon etwas recht, aber ich möchte denken, dass ich einfach voll Carlos Alcaraz bin.
Was haben Sie heute über sich gelernt?
Gute Frage. Ich hätte vor dem Spiel wahrscheinlich nicht wirklich geglaubt, dass ich bereit bin, Novak in fünf Sätzen schlagen zu können. Ich habe gelernt, dass ich mental und physisch in der Lage bin, fünf Stunden gegen eine Legende zu bestehen.
«Ich habe mich in den Rasen verliebt.»
über seine Liebe zum Rasen