Novak Djokovic ist ein Jahr nach seinem persönlichen Einreisedrama zurück in Australien. Seine Eindrücke nach den ersten Auftritten in Adelaide sind durchwegs positiv.
Das erste Einzel nach seiner mit Spannung erwarteten Rückkehr nach Australien gewinnt Novak Djokovic gegen den Franzosen Constant Lestienne souverän mit 6:3, 6:2, dabei gibt er bei eigenem Aufschlag nur neun Punkte ab. Er habe «sehr gut gespielt» und könne sich nicht beklagen, so der 35-jährige Serbe. Im Doppel mit dem kanadischen Partner Vasek Pospisil hatte er tags zuvor noch verloren. Doch schon da flogen ihm die Herzen entgegen, mit «Novak, Novak»-Sprechchören wurde er willkommen geheissen.
Doch die Resultate sind vorerst nur eine Randnotiz, viel mehr interessiert, wie sich Djokovic fühlt, wie er die ersten Tage in Australien erlebt hat. Auf der Presskonferenz drehen sich dann auch viele Fragen rund um das Thema.
Der Blick zurück
- Vor einem Jahr hatte Novak Djokovic wegen seiner fehlenden Impfung gegen das Coronavirus noch vor seinem ersten Spiel bei den Australian Open das Land verlassen müssen. Zuvor war sein Visum annulliert und eine Einreisesperre von drei Jahren verhängt worden. Das Einreiseverbot wurde von den australischen Behörden inzwischen aufgehoben.
Er sei so empfangen worden, wie er es sich nur habe wünschen können, sagt Djokovic. «Es ist schön, wieder hier zu sein. Vor meinem ersten Spiel ein volles Haus zu sehen, war definitiv eine tolle Überraschung. Viele haben mich unterstützt, es gab viel Liebe.»
Und das habe ihn motiviert und ihm erlaubt, sich voll auf sein Spiel zu konzentrieren. Speziell bedankt sich Djokovic auch bei den zahlreich erschienenen serbischen Fans.
Djokovic kann sich auf das Wesentliche konzentrieren
Es sind gute Voraussetzungen, um sportlich erfolgreich zu sein. «Ich freue mich auf das, was kommt, weil ich immer sehr gut spiele und mein bestes Tennis in meiner Karriere wahrscheinlich auf australischem Boden gespielt habe.» Das lässt sich auch mit Zahlen belegen. Neun seiner bis dato 21 Grand-Slam-Titel hat die aktuelle Weltnummer 5 in Melbourne gewonnen.
Aber nicht nur auf dem Court läuft es derzeit so, wie sich das Djokovic erhofft hat: «Jede Erfahrung und jeder Tag, den ich bisher während meines Aufenthalts in diesem Jahr erlebt habe, war positiv.» Ob am Strand, im Restaurant oder in der Stadt, alle seien freundlich zu ihm gewesen.
Vielleicht hat das auch mit seiner eigenen Einstellung zu tun: «Wenn ich mich nicht gefreut hätte, nach Australien zu kommen, wäre ich nicht hier.» Natürlich könne er nicht vergessen, was letztes Jahr passiert sei, doch «wenn ich mich auf das Negative konzentriere, werde ich das anziehen». Und das wolle er nicht, er hege auch keinen Groll. «Ich bin hier, um Tennis zu spielen, um den Sport zu geniessen und gute Stimmung zu verbreiten.»
