Lugano verliert gegen die Young Boys mit 1:2. In der 94. Minute hat Shkelqim Vladi den Ausgleich auf dem Fuss, verschiesst aber einen Penalty. Renato Steffen zeigt sich im Interview bei blue Sport stinksauer.
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- Lugano verliert gegen die Young Boys mit 1:2. In der 94. Minute vergibt Shkelqim Vladi den Ausgleich, indem er einen Penalty über das Tor schiesst.
- Mittelfeldspieler Renato Steffen erscheint nach der Partie angefressen zum Interview bei blue Sport: «Es ist nicht mein Ding, dem Trainer zu sagen, dass ich schiessen muss.»
- Für Steffen gibt es jetzt erstmal eine Pflichtspiel-Pause. Für die Nati wurde er von Murat Yakin nämlich nicht aufgeboten und erklärt: «Manchmal ist es besser, wenn man nichts dazu sagt.»
Renato Steffen erlebte eine gebrauchte Woche. Am Donnerstag verliert er mit Lugano in der Conference League gegen Aussenseiter Backa Topola gleich mit 1:4. Am Freitag wird bekannt, dass der Mittelfeldspieler nicht im Aufgebot von Murat Yakin für die anstehenden Nations-League-Spiele steht. Und am Sonntag verliert er mit Lugano bei den Young Boys mit 1:2. Besonders brisant dabei: In der 94. Minute kriegt Lugano einen Penalty, den aber nicht Steffen schiessen darf, sondern Shkelqim Vladi. Und Vladi haut das Leder wie einst der legendäre Roberto Baggio in den Nachthimmel.
Entsprechend angefressen erscheint Steffen nach der Partie bei blue Sport Reporter Stefan Eggli zum Interview und sagt auf die Frage, wie es in ihm aussieht: «Nicht gut, wir haben verloren. So sieht es aus, wenn man verliert, oder?» Bezüglich der Abmachung, wer den Penalty schiesst, sagt Steffen: «Diejenigen, die schiessen wollen, sollen schiessen. Wenn er sich gut gefühlt hat, soll er es machen. Ich werde ihn sicher dann noch ansprechen, weshalb und warum.»
Dass nicht Steffen angetreten ist, kam für Reporter Eggli überraschend. Steffen erklärt: «Der Trainer kommt zu mir und fragt, wer schiessen soll. Wenn er Vladi sagt, dann soll der Vladi schiessen. Es ist nicht mein Ding, dem Trainer dann zu sagen, dass ich schiessen muss. Jeder weiss, ich hätte ihn auch genommen. Aber wenn er sagt, es soll jemand anderes schiessen, dann kein Problem. Wenn er die Verantwortung übernehmen soll, dann soll er die Verantwortung übernehmen, aber dann muss man sie auch machen. Am Ende haben wir sie dann halt nicht gemacht. Es ist besser, wenn man etwas weniger sagt jetzt.»
Dass er auf das ausbleibende Nati-Aufgebot angesprochen wird, heitert die Stimmung von Steffen nicht gerade auf: «Hast du noch eine andere Frage? Denn sonst sind wir glaubs fertig da.» Reporter Eggli hakt nach: «Enttäuscht?» und Steffen weicht aus: «Nein, ich muss nichts dazu sagen, es ist alles gut. Manchmal ist es besser, wenn man nichts dazu sagt.»
Croci-Torti erklärt, warum Vladi schiessen durfte
Bei blue Sport erscheint auch Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti zum Interview. Er lässt durchblicken, weshalb Vladi in diesem wichtigen Moment antreten durfte: «Vladi hatte im letzten Jahr so viele Verletzungen gehabt und ein Tor in der 93. Minuten in Bern war für ihn wichtig. Es tut mir weh für meine Spieler. Aber ich weiss, dass diese Dinge passieren, das ist Fussball.»