Der FC Thun kassiert im Barrage-Hinspiel gegen GCZ den Ausgleich in der 97. Minute. Dank der Heimstärke sind die Berner Oberländer aber dennoch leicht im Vorteil. Wie sie den Rekordmeister in die Zweitklassigkeit schiessen wollen, erklären sie bei blue Sport.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Das Barrage-Hinspiel zwischen GC Zürich (11. in der Super League) und dem FC Thun (2. in der Challenge League) im Letzigrund endet nach einem späten Tor der Grasshoppers mit 1:1.
- Das Rückspiel findet in der Thuner Stockhorn-Arena statt. Dort hat der FCT in dieser Saison kein einziges Spiel verloren.
- Hinspiel-Torschütze Marc Gutbub und Trainer Mauro Lustrinelli erklären bei blue Sport, wie sie das Rückspiel siegreich gestalten und GC damit in die Challenge League schiessen wollen.
«Das ist schon vorbei, wir können das nicht mehr ändern», sagt Mauro Lustrinelli direkt nach Spielschluss des Barrage-Hinspiels gegen die Grasshoppers. Bitterer hätte die Partie für den FC Thun nicht enden können. Die Berner Oberländer führen gegen GC mit 1:0, mauern das eigene Tor bis spät in die Nachspielzeit der zweiten Hälfte erfolgreich zu. Doch dann fasst sich Schiedsrichter Sandro Schärer wie aus dem Nichts ans Ohr. Der VAR weist ihn auf ein Handspiel von Thun-Captain Marco Bürki hin. Es gibt Penalty, Giotto Morandi trifft zum Ausgleich.
Dass dieser späte Ausgleich die Thuner noch länger beschäftigt, denkt Lustrinelli aber nicht. «Es ist passiert, wir können es nicht mehr ändern.» Die Schuld sucht der Coach trotz des überraschenden Einschreitens des VAR nicht bei den Unparteiischen. «Ich vertraue den Schiedsrichtern, er hat mir gesagt, es sei ein klarer Elfmeter», so der Tessiner.
Lange hatte es im Letzigrund nach einem Sieg für das unterklassige Thun ausgesehen. Marc Gutbub schoss die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas überraschend in Führung. «Dass es am Schluss so rauskommt, ist natürlich sehr ärgerlich», sagt der 21-Jährige nach Spielschluss. Lange werde dieser Gegentreffer im Team aber dennoch kein Thema sein.
Volles Haus und eine unheimliche Serie
Das Resultat aus dem Hinspiel sei trotz des Gegentores in der 97. Spielminute ein gutes: «Es ist nicht selbstverständlich, dass wir ein Unentschieden geholt haben.» Der Gameplan sei – trotz des späten Gegentreffers – mehrheitlich aufgegangen: «Es gab Phasen, da konnten wir unser Pressing nicht auf den Platz bringen. Wir haben als Kollektiv sehr gut verteidigt», so Gutbub.
Im Rückspiel am Freitag (ab 20 Uhr live auf blue Sport) in der ausverkauften Stockhorn-Arena möchten die Thuner aber ein anderes Gesicht zeigen. Man wolle auf jeden Fall mehr nach vorne spielen, aber «wenn es Zeiten gibt, in denen wir leiden müssen, dann ist es halt so», erklärt Gutbub.
Fr 31.05. 20:00 - 23:00 ∙ blue Sport Live ∙ FC Thun Berner Oberland - Grasshopper Club Zürich
Event ist beendet
Für das Rückspiel nimmt Thun zwar keinen Sieg mit, hat aber immerhin das Heimrecht. Und das soll auf dem heimischen Kunstrasen etwas heissen. Kein einziges Liga-Spiel hat Thun in dieser Saison zu Hause verloren. Die Ausbeute von 15 Siegen und drei Unentschieden ist überragend. Die letzten zehn Heimspiele hat Thun allesamt gewonnen. Hält diese Serie, steigt Thun in die Super League auf.
«Zuhause haben wir auf jeden Fall viel Selbstvertrauen», bestätigt Gutbub und erklärt, dass man im Rückspiel einen anderen FCT sehen wird: «Wir wollen von Anfang an zeigen, dass wir intensiven Fussball spielen, dass wir Druck auf den Gegner machen. Wir wollen ihnen gar keinen Platz lassen, um zu atmen.»
Lustrinelli spielt Rolle des Kunstrasens runter
Thun-Trainer Lustrinelli zeigte sich nach dem Hinspiel zufrieden, lobte die Leidenschaft und das kompakte Verteidigen. Als «sehr, sehr sauber» bezeichnete er den Auftritt seiner Mannschaft. Er habe eine solidarische Leistung gesehen und die Mannschaft habe kompakt und gut verteidigt: «Wir wussten, es kommen Phasen unter Druck und dass wir nach unserem Führungstor leiden müssen, das haben wir getan. Es ist unglücklich, kam es in der letzten Sekunde noch zu diesem Gegentor. Zehn Sekunden später wäre es vorbei gewesen, aber es ist ok.»
Für das Spiel in der heimischen Stockhorn-Arena kündigt Lustrinelli einen spielfreudigeren FC Thun an: «Wir müssen uns mit dem Ball mehr zutrauen.» Das Rückspiel zu Hause werde besser laufen. «Bisher haben wir uns zuhause immer wohlgefühlt. Ich wünsche mir, dass wir mehr Spielanteile haben, mehr Ballbesitz.» Dass der Kunstrasen eine entscheidende Rolle spielt, glaubt der Coach aber nicht: «Am Schluss sind es zwei Mannschaften, die Fussball spielen.»
Die Grundlage für den Sieg sieht Lustrinelli aber nicht nur im spielerischen Bereich, der mentale Aspekt werde entscheiden: Mit einem «frischen Kopf, Spiellust, Spielfreude, Dynamik und Tempo» will man den Gegner zu Hause überwinden, den elften Heimsieg in Serie holen und den Rekordmeister damit in die Challenge League schicken.