Adam Szalai wehrt sich vor Gericht erfolgreich gegen seine Ausbootung beim FC Basel. Dennoch darf der 35-Jährige die Reise ins Trainingslager nach Marbella nicht antreten.
Anfang Oktober wird Adam Szalai beim FC Basel suspendiert, weil er in den Augen des Klubs ein «Störfaktor» für die Mannschaft darstellt. Zudem habe der 35-Jährige seine Unzufriedenheit über die sportliche Situation auf die Mannschaft übertragen. Szalai darf in der Folge nicht mehr mit der Mannschaft trainieren und die FCB-Kabine nicht mehr betreten.
Doch der Ungar lässt sich das nicht gefallen und reicht beim Zivilgericht Basel-Stadt Klage gegen seinen Arbeitgeber ein – und bekommt Recht. Im Urteil vom 10. November 2022, das dem «Blick» vorliegt, heisst es, dass die vom FCB aufgeführten Verfehlungen nicht ausreichend seien, um Szalai von sämtlichen Teamaktivitäten zu verbannen. Das Gericht entscheidet, dass der Stürmer wieder mittrainieren darf.
Ohne Szalai ins Trainingslager
Daran hält sich der FCB auch – bis zu dieser Woche. Szalai, der in der Winterpause gemeinsam mit Kaly Sène, Yannick Marchand, Liam Chipperfield und Tician Tushi aus dem Kader der 1. Mannschaft gestrichen wird, fehlt an den ersten beiden Trainingstagen in Basel. Am Mittwoch ist er ebenfalls nicht an Bord, als das Team nach Marbella ins Trainingslager fliegt.
Der FC Basel begründet Szalais Nichtberücksichtigung bei SRF. An den ersten beiden Tagen habe es praktisch nur Leistungstests gegeben. Die Mannschaft sei zwar auf dem Platz gewesen, es habe aber kein ordentliches Training stattgefunden. Das Trainingslager gehöre ebenfalls nicht zum ordentlichen Trainingsbetrieb, sondern gelte als eine ausserordentliche Aktivität. Deshalb sei rechtlich alles in Ordnung.
Keine Lösung in Sicht
«Im Fall von Adam Szalai ist es so, dass es aufgrund der sportlichen Konkurrenzsituation für ihn derzeit leider keinen Platz im Kader hat», macht der FCB zudem deutlich. Schon im Dezember bekräftigt Präsident David Degen, dass Szalai nie mehr für Rot-Blau auflaufen wird.
Trotzdem beschäftigt die Personalie den Klub nach wie vor. Die Fronten sind verhärtet. Kommuniziert wird derzeit nur noch über die Anwälte und eine schnelle Einigung zeichnet sich nicht ab. Auch einen neuen Verein will Szalai Stand jetzt nicht suchen.
Wie der «Blick» berichtet, handelt es sich beim Entscheid des Zivilgerichts vom November allerdings bloss um eine vorsorgliche Massnahme. Reiche Szalai bis zum 16. Januar keine ordentliche Klage ein, werde diese Massnahme hinfällig. Dem FCB dagegen droht eine Geldstrafe, sollte mit Szalais Nichtberücksichtigung für das Trainingslager ein Verstoss vorliegen. So oder so ist im Fall Szalai das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.
Der FC Basel startet am 22. Januar in die Rückrunde, zum Auftakt steht das Auswärtsspiel beim FC St.Gallen auf dem Programm.