YB geht mit fünf Punkten Vorsprung in die Winterpause und hat auch im Europacup sein Ziel erreicht. Trotzdem ist längst nicht jeder YB-Spieler happy. Nach Jean-Pierre Nsame lässt auch Aurèle Amenda Dampf ab.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der grosse Konkurrenzkampf bei Super-League-Leader YB macht sich auch abseits des Platzes bemerkbar.
- Nachdem sich Topskorer Jean-Pierre Nsame über seine Einsatzzeiten beklagt hatte, legt nun Innenverteidiger Aurèle Amenda nach.
- Der U21-Nati-Spieler soll im Sommer lukrative Angebote aus dem Ausland abgelehnt haben. «Nun ist es nicht so gelaufen wie erhofft», so Amenda.
YB's Topskorer Jean-Pierre Nsame liess am Wochenende aufhorchen, als er in einem Interview mit «Le Matin» öffentlich gegen Trainer Raphael Wicky austeilte und sagte, dass er «wirklich wütend» sei. Der Stürmer beklagte sich, weil er, öfter als ihm lieb ist, die Bank drücken muss.
«Welcher Spieler in Europa oder anderswo, der so viel für seinen Verein getan hat und sich so fit fühlt wie ich, wäre mit dieser Situation einverstanden? Denn ja, ich bin wirklich in Form», so Nsame, der seit 2017 (mit einem halbjährigen Unterbruch) bei YB spielt, in 241 Spielen 140 Tore schoss, fünfmal Meister wurde und zweimal den Cup holte.
Auch in dieser Saison stellt der 30-jährige Kameruner seine Treffsicherheit unter Beweis. Mit Servettes Chris Bedia (10 Tore) hat nur ein Spieler öfters getroffen als Nsame (9). Obwohl der YB-Stürmer nur in elf von 18 Liga-Spielen in der Startelf stand.
Auch Amenda will mehr spielen
Die grosse und vor allem breite Qualität im Kader der Berner macht aber nicht nur Nsame zu schaffen. Nun hat sich mit Youngster Aurèle Amenda ein weiterer YB-Profi über seine aktuelle Rolle beklagt. «Ich möchte mehr Einsatzzeit. Vor allem nach den sechs guten Monaten, die ich in der letzten Rückrunde hatte», wird Amenda im «Blick» zitiert.
In der Rückrunde der letzten Saison eroberte sich der 20-Jährige einen Stammplatz. In dieser Spielzeit kam er nur noch in knapp der Hälfte aller Partien zum Zug. Insbesondere bei den wichtigen Spielen – etwa den beiden in der Champions League gegen Roter Stern oder in den Spitzenspielen der Super League – setzte Wicky lieber auf den erfahrenen Loris Benito.
Ärgerlich für Amenda, der nach starken Leistungen in der Vorsaison und Einsätzen in der U21-Nati im Sommer Angebote aus dem Ausland hatte. «Ich entschied mich aber, zu bleiben, und nun ist es nicht so gelaufen wie erhofft. Deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht. Mal sehen, wie die weitere Saison verläuft.»
«Ich habe mein Potenzial unter Beweis gestellt»
Laut dem «Blick» soll Amenda unter anderem auch eine Offerte aus der Premier League gehabt haben. Bereut er nun, die Mega-Chance nicht wahrgenommen zu haben? Das Selbstbewusstsein ist Amenda jedenfalls nicht abhandengekommen. «Mein Marktwert geht sicher nicht so schnell runter. Ich habe mein Potenzial unter Beweis gestellt, auch in der Champions League», sagt er.
Ungeduldig werden will der junge Innenverteidiger aber auch nicht. «Ich weiss, wie man mit den Füssen auf dem Boden bleibt. Da heisst es weiterarbeiten, damit ich zeigen kann, dass ich dieses Geld auch wert bin.» Und so will Amenda weiter um mehr Minuten kämpfen. Auch wenn der Konkurrenzkampf mit Ex-Nati-Spieler Benito, Abwehrboss Ali Camara und Captain Fabian Lustenberger alles andere als einfach ist.