Rücktritt wegen Religion Malenovic über Wallner: «Für mich ist das etwas fragwürdig»

Sandro Zappella

10.11.2024

Malenovic über Wallner-Rücktritt wegen seiner Religion: «Für mich ist das etwas fragwürdig»

Malenovic über Wallner-Rücktritt wegen seiner Religion: «Für mich ist das etwas fragwürdig»

09.11.2024

Bis im September spielte Eigengewächs Silvan Wallner noch beim FCZ. Dann wechselte der 22-Jährige nach Österreich, nun verkündet er seinen Rücktritt wegen seiner Religion. FCZ-Sportchef Milos Malenovic sagt im Interview bei blue Sport, dass es dafür keine Anzeichen gab.

Sandro Zappella

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Silvan Wallner tritt mit nur 22 Jahren zurück. Der Schweizer Verteidiger stammt aus der FCZ-Jugend und wechselte im September von Zürich nach Österreich.
  • Nun kann Wallner Fussball und Religion aber nicht mehr unter einen Hut bringen. Deshalb kehrt er dem Profi-Sport per sofort den Rücken. 
  • FCZ-Sportchef Milos Malenovic sagt im Interview bei blue Sport: «Ich hätte das absolut nicht erwartet von einem so jungen Spieler.»

Ex-FCZ-Verteidiger Silvan Wallner hat mit nur 22 Jahren seine Karriere beendet. Der Grund dafür liege in seinem Glauben, der mit den Anforderungen einer Profi-Karriere nicht vereinbar sei. Er ist Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Diese betrachten den Samstag als heiligen Ruhetag, der für die Gemeinschaft mit Gott reserviert ist. Arbeit und auch das Fussballspielen sind an diesem Tag nicht erlaubt.

Wallner stammt aus der Jugend des FC Zürich, verliess den Verein im vergangenen September und wechselte ins Ausland zum österreichischen Bundesligisten Blau-Weiss Linz. FCZ-Sportchef Milos Malenovic kennt Wallner noch bestens. Im Interview mit blue Sport sagt er: «Ich war sehr überrascht, dass er seine Karriere beenden möchte. Ich hätte das absolut nicht erwartet von einem so jungen Spieler. Er hat auf mich immer sehr stabil gewirkt.»

Wallner sei ein sehr intelligenter Junge mit einer guten Familie, so Malenovic, der weiter erklärt: «Wir haben gar nichts bemerkt, auch das ganze Umfeld beim FC Zürich nicht. Das war nie ein Thema. Wir wussten von gar nichts. Ich glaube, das wurde vor drei Wochen zum ersten Mal von ihm kommuniziert in Richtung seines österreichischen Vereins.»

Es sollte seine Grenzen haben

Der FCZ-Sportchef sucht nach Erklärungen: «Es gibt Situationen im Leben, bei denen es dazu führt. Es ist für mich manchmal etwas fragwürdig, aber ich muss das auch respektieren wie alle anderen. Es ist sein Weg und er war sehr mutig mit diesem Entscheid. Das kann man auch positiv sehen, aber ich finde es etwas schade.»

Für ihn persönlich sei alles, was ins Extreme gehe, nicht der richtige Weg, so Malenovic. Aber er mische sich nicht gerne in Politik oder Religion ein, erklärt er: «Es sollte alles seine Grenzen haben, Fussball wird halt auch am Wochenende gespielt. Wenn er das nicht mehr will und denkt, dass es der richtige Weg ist, dann muss man das akzeptieren.»

Dass man Wallner im September abgegeben hat, weil man schon eine Vorahnung hatte, verneint Malenovic: «Der Grund war ganz einfach, Silvan wollte auf seiner Position mehr Spielpraxis. Er war Innenverteidiger Nummer 4, bereits im dritten Jahr.» Er sei auf seiner Position nicht zum Einsatz gekommen und habe den Wunsch geäussert, zu wechseln. «Wenn es dann auf dem Markt eine Möglichkeit gibt, ist es auch richtig, ihm da entgegenzukommen.»

Man habe natürlich eine Rückkaufoption im Vertrag verankert, falls er sich gut entwickelt, sodass man einen eigenen Schweizer FCZ-Nachwuchsspieler hätte zurückholen können: «Leider kam es jetzt so raus, dass er für den Moment nicht mehr weiterspielen möchte.»

Servette – Zürich 1:1

Servette – Zürich 1:1

Credit Suisse Super League // 14. Runde // Saison 24/25

09.11.2024

Mehr Videos zum FC Zürich

Servette – Zürich 1:1

Servette – Zürich 1:1

Credit Suisse Super League // 14. Runde // Saison 24/25

09.11.2024

Krasniqi: «Wir wollten unbedingt die drei Punkte»

Krasniqi: «Wir wollten unbedingt die drei Punkte»

09.11.2024

Brecher: «Ich konnte dem Team heute helfen»

Brecher: «Ich konnte dem Team heute helfen»

09.11.2024