Der FC Luzern verliert in Sion mit 2:4 und verpasst den Anschluss an die Tabellenspitze. FCL-Trainer Mario Frick macht seinem Ärger nach der Pleite Luft und erklärt bei blue Sport seinen Fünffach-Wechsel.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mit einem Sieg in Sion hätte der FC Luzern einen grossen Schritt in der Tabelle machen können. Die Innerschweizer verlieren aber 2:4.
- FCL-Coach Mario Frick ist höchst unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft und hält sich im Interview mit blue Sport auch nicht zurück: «Das war absolut peinlich!»
- Zur Pause nahm Frick gleich einen Fünffach-Wechsel vor. «Nur aus Respekt vor dem, was das Team in dieser Saison geleistet hat, habe ich keinen Wechsel in der 1. Halbzeit getätigt», erklärt Frick.
Nach vier sieglosen Spielen im Oktober konnte der FC Luzern vergangene Woche (2:0 gegen GC) endlich wieder einmal gewinnen. Und so mit viel Rückenwind beim Gastspiel im Wallis antreten – könnte man meinen. Doch schon nach 100 Sekunden kassieren die Innerschweizer das 0:1.
Dem FCL will in den ersten 45 Minuten kaum etwas gelingen. Zur Pause steht es 2:0 für Sion – die Innerschweizer sind damit noch gut bedient. Mario Frick reagiert in der Pause, nimmt gleich einen Fünffach-Wechsel vor. Grbic, Spadanuda, Owusu, Ulrich und Vasic ersetzen Villiger, Dorn, Winkler, Ciganiks und Loretz.
Tatsächlich bewirkt der Weckruf etwas, Luzern findet durch einen Doppelpack von Thibault Klidjé zurück ins Spiel. Zum Punktgewinn reicht es am Ende trotzdem nicht. Sion setzt sich verdient mit 4:2 durch. Und Frick? Der Luzern-Trainer ist nach dem Schlusspfiff immer noch stinksauer.
«So einen peinlichen Auftritt habe ich als Trainer noch nie erlebt», spricht er im Interview mit blue Sport Klartext. «Unerklärlich! Da hat alles gefehlt, fussballerisch war es so weit weg wie noch nie. Auch physisch waren wir schlechter als der Gegner.» Es sei ein hochverdienter Sieg für Sion. «Aber für unsere Leistung können wir uns nur entschuldigen. Das war absolut peinlich», so Frick weiter. Beim SRF setzt er noch einen drauf: «Wir haben uns geschämt und ich habe dem Team gesagt, dass ich mich zum ersten Mal schäme, ihr Trainer zu sein.»
Am liebsten hätte Frick schon in der 1. Halbzeit gewechselt
Was sagt der Luzern-Coach zum Fünffach-Wechsel vor dem Seizenwechsel? «Ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt, dass ich nur aus Respekt vor dem, was sie in dieser Saison geleistet hat, keinen Wechsel in der 1. Halbzeit getätigt habe. Ich hatte da schon drei, vier Ideen, wollte aber bis zur Pause warten.»
Eigentlich habe er aber nur vier Spieler auswechseln wollen, um nicht zu riskieren, dass er bei einer allfälligen Verletzung nicht mehr reagieren könnte. «Im letzten Moment habe ich erfahren, dass es bei Loretz auch nicht mehr weitergeht, weil er verletzt ist. Ich dachte mir dann aber, wir haben eh nichts mehr zu verlieren», erklärt Frick.
«Das treibt mich zur Weissglut»
Unerklärlich sei für ihn, wie es überhaupt zu so einer Leistung kommen konnte, nachdem das Team in der Vorbereitung einen hervorragenden Eindruck gemacht habe. «Der Fokus war sehr gut, die Jungs haben sich gepusht. Aber genau dann, wenn es drauf ankommt, am Sonntag um 14.15 Uhr im Wallis, sind wir nicht bereit. Das kann ich nicht verstehen», ärgert sich der Luzern-Coach.
Sein Team habe die grosse Chance gehabt, sich acht Punkte Vorsprung auf den Strich zu erarbeiten. Frick: «Dass diese junge Mannschaft nicht begreift, dass sie auf den Punkt bereit sein muss, treibt mich zur Weissglut.»
So kommt die Nati-Pause womöglich gerade recht. Die Luzerner haben nun zwei Wochen Zeit, Erklärungen und Gründe für die schwache Leistung zu finden. Wobei für Frick ohnehin klar ist: «Es kann nur besser werden.»