Die Geschichte von GC-Spieler Mabil Im Flüchtlingslager geboren und mit Bällen aus Plastiksäcken Fussballspielen gelernt

Dorian Popic (Video) & Linus Hämmerli (Text)

27.7.2024

GC-Stürmer Awer Mabil: Vom Flüchtling zum Fussballstar

GC-Stürmer Awer Mabil: Vom Flüchtling zum Fussballstar

In einem Flüchtlings-Camp geboren, in Australien aufgewachsen und in Europa zum Profi gereift. GC-Stürmer Awer Mabil erzählt blue Sport seine bewegende Geschichte.

26.07.2024

Awer Mabil ist in einem Flüchtlingslager geboren und hat dort Fussballspielen gelernt. Bei blue Sport spricht der GC-Spieler über seine bewegende Kindheit. In der Schweiz will er die Hoppers zurück auf die Erfolgsspur bringen.

Dorian Popic (Video) & Linus Hämmerli (Text)

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • GC-Spieler Awer Mabil ist mit seiner Familie in einem Flüchtlingslager in Kenia aufgewachsen. Von dort aus führten die Wege Mabils nach Australien, wo er seine Fussballkarriere lancierte.
  • «Ich war immer glücklich», erinnert sich Mabil an seine Kindheit. Damals habe er aus Plastiksäcken Fussbälle gemacht und mit diesen gespielt. Er kehrt auch heute immer wieder ins Flüchtlingslager zurück und besucht die Kinder vor Ort.
  • Der dänische Klub Midtjylland holte Mabil im Alter von 19 Jahren nach Europa. Im August 2023 wechselte der heute 28-Jährige nach weiteren Europa-Stationen zu GC.

Awer Mabil fühlt sich bei den Grasshoppers wohl. Der 28-jährige Flügelstürmer wechselte im vergangenen August zum Rekordmeister. Mittlerweile hat er 23 Mal für die Hoppers gespielt und vier Tore sowie vier Assists verbucht.

Seinen ersten Profivertrag unterschrieb Mabil 2013 beim australischen Klub Adelaide United. Zwei Jahre später folgte der Wechsel nach Europa. Der FC Midtjylland lotste den damals 19-jährigen Australier nach Dänemark «mit grossen Träumen» im Gepäck, wie Mabil bei blue Sport sagt. Fünf weitere Europa-Stationen folgten, ehe er in Zürich landete.

«Die beste Kindheit» im Flüchtlingslager

In Kenia hat Mabil Fussballspielen gelernt. «Wir haben Bälle aus Plastiksäcken gemacht und damit gekickt», erinnert er sich. Geboren und aufgewachsen ist er im Flüchtlingslager in Kakuma. Seine Eltern mussten wegen des Kriegs Südsudan verlassen. Später fand die Familie in Australien ein neues Zuhause. 

Englisch sprach Mabil zum Zeitpunkt der Ankunft in Australien nicht. Er musste die Sprache von Grund auf lernen. Beim Fussball habe er aber schnell viele neue Leute kennengelernt, was den Lernprozess vereinfachte.

An seinen Geburtsort kehrt Mabil auch heute immer wieder zurück. Er überraschte die Kinder im Flüchtlingslager einst mit Trainingskleidung und Bällen. Auch wenn die Umstände nicht die besten waren, blickt Mabil auf «die beste Kindheit» zurück. «Ich war immer glücklich.»

Mabil witzelt über die Stadt Zürich und ist begeistert vom Projekt des Klubs

Glücklich ist der Flügelflitzer auch in der Schweiz. «Die Stadt ist teuer», witzelt er über Zürich. Aber er liebe die Schweiz. Auch von den Hoppers ist er fasziniert. «Der Klub hat eine grosse Geschichte.» Das Projekt, den Klub dorthin zu führen, wo er war, inspiriert ihn. «Ich kann mir vorstellen, länger hier zu bleiben.»

Zum Auftakt gegen Lugano stand Mabil 73 Minuten auf dem Platz. Ein Tor oder Assist gelang ihm dabei noch nicht. Mit GC trifft er am Samstagabend im Letzigrund auf den FC Luzern. Für beide Teams geht es im zweiten Meisterschaftsspiel der Saison um die ersten Punkte. 

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