Die Transfersaga um Ardon Jashari schlug im Sommer hohe Wellen. FCB-Boss David Degen scheint die Abfuhr der Luzerner immer noch nicht ganz verkraftet zu haben. FCL-Präsident Stefan Wolf will sich hingegen «nicht mehr einmischen».
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im Sommer wollte der FC Basel Ardon Jashari verpflichten und verhandelte auch schon mit dem Nati-Spieler. Der FC Luzern wollte den Youngster aber nicht verkaufen, der Transfer platzte.
- Der Fall Jashari schlug im Juli hohe Wellen. Auch zwei Monate später gibt der geplatzte Transfer noch zu reden.
- Nachdem FCB-Boss David Degen die Vorwürfe aus Luzern nicht auf sich sitzen lassen wollte, schildert nun FCL-Präsident Stefan Wolf gegenüber blue Sport seine Sicht der Dinge.
Der FC Basel wollte Ardon Jashari haben – und Jashari wollte nach Basel wechseln. Doch der FC Luzern hatte etwas dagegen und liess seinen Shootingstar nicht ziehen. Der Fall sorgte im Sommer für viel Gesprächsstoff – und wird jetzt noch einmal hochgekocht.
Die Luzerner um Sportchef Remo Meyer warfen dem FCB vor, sich nicht an die Regeln gehalten zu haben, weil man zuerst den Spieler kontaktierte, ohne dem FCL Bescheid zu geben. Diesen Vorwurf wollte Degen nicht auf sich sitzen lassen. Der FCB habe so verhandelt, wie alle anderen auch verhandeln würden.
«Wer behauptet, dass das normalerweise anders läuft, lebt entweder in einer Traumwelt oder kennt das Geschäft nicht. Die absolute Mehrheit der Transfers läuft so ab, wie das bei Jashari der Fall war», sagte Degen vor einer Woche in einem Interview mit der «Basler Zeitung» und warf Meyer seinerseits vor, den Transfer vorschnell abgewürgt zu haben, ohne alles mit dem Verwaltungsrat zu besprechen.
Für FCL-Präsident Wolf ist die Sache erledigt
Wie reagiert man in Luzern auf diesen Seitenhieb? «Degen muss selber beurteilen, was er machen will. Ich kann das nicht beurteilen und will mich auch nicht einmischen», bleibt FCL-Präsident Stefan Wolf am Sonntag im Interview mit blue Sport vor dem Spiel gegen Servette (2:0) diplomatisch.
Die Haltung, keine ambitionierten Spieler mehr an direkte Ligakonkurrenten abgeben zu wollen, käme vom ganzen Klub, also auch vom Verwaltungsrat, und nicht nur von Sportchef Meyer, stellt Wolf klar: «Diese Philosophie hatten wir schon vor diesem Fall. Das wissen unsere Spieler auch schon lange. Deshalb ist das für mich auch erledigt.»
«Wir sind stolz, dass wir Ardon hier haben»
Und wie geht es weiter mit Jashari? Der 21-jährige Mittelfeldspieler musste die Captainbinde abgeben, hat sich den Stammplatz mittlerweile aber zurückerobert. «Wir sind froh, ist Ardon bei uns. Wir haben nie gesagt, dass wir ihn nicht mehr haben wollen. Ganz im Gegenteil», sagt Wolf. «Er ist ein wichtiger Spieler für den FC Luzern, das hat er in den letzten Wochen wieder eindrucksvoll bewiesen.»
Jasharis Vertrag in Luzern läuft noch bis 2026. Degen meinte vor einer Woche noch mit einem Augenzwinkern, dass ihn Meyer gerne anrufen könne, wenn er ihm Jashari doch noch geben wolle. Die kühle Antwort von FCL-Präsident Wolf: «Wir sind stolz, dass wir Ardon hier haben und natürlich wollen wir auch mit ihm in die Zukunft gehen, das ist ganz klar.»
Du hast eine Frage an David Degen?
- Sende deine Frage per Sprachnachricht (WhatsApp oder SMS) an 079 893 40 62. Am 5. Oktober geht der FCB-Präsident im Fussball-Talk «Heimspiel» ganz persönlich auf einige Fragen ein.