Giorgio Contini ist in Bern angekommen und spricht mit blue Sport über seine Mission als YB-Coach. Christoph Spycher erklärt derweil, weshalb es riskant gewesen wäre, mit Joël Magnin als Chefcoach weiterzumachen.
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- Die Young Boys gehen mit Giorgio Contini als neuen Cheftrainer in die Rückrunde.
- Beim Trainingsauftakt am Samstag spricht der neue Coach mit blue Sport über seinen Entscheid, als Assistenzcoach bei der Nati aufzuhören und sagt: «YB ist eine grosse Chance für mich.»
- YB-Boss Christoph Spycher ist überzeugt, dass Contini der richtige Mann für die Berner ist. Er erklärt, weshalb es riskant gewesen wäre, Interimscoach Joël Magnin weiter im Traineramt zu halten.
Nach der erfolgreichen EM im Sommer hat Giorgio Contini seinen Vertrag beim SFV als Assistenzcoach von Murat Yakin in der Schweizer Nationalmannschaft um zwei Jahre verlängert. Fünf Monate später ist er weg. Es zieht ihn zurück in den Vereinsfussball, Contini wird neuer Chefcoach bei den Young Boys.
«Ich habe Zeit gebraucht, um mich zu entscheiden. Aber es war bei mir immer ein Thema, wieder Cheftrainer zu werden», sagt Contini beim Trainingsauftakt der Berner am Samstag. «Jetzt ist es YB geworden, das ist für mich auch eine grosse Chance.»
Die Berner stehen nach der Hinrunde nur auf Platz 9 und haben in der Champions League nach sechs Spielen noch keinen einzigen Punkt geholt. Mit Contini soll es nun wieder aufwärts gehen. «Die Mannschaft hat mich gut empfangen. Ich habe den Spielern meine Werte mitgeteilt und erklärt, mit welchen Ambitionen wir in die Zusammenarbeit gehen wollen», sagt der 50-Jährige.
Trotz der schwachen Hinrunde muss YB die Titelverteidigung noch nicht abschreiben. Der Rückstand auf Leader Lugano beträgt lediglich acht Punkte. So weit will der neue Coach aber noch nicht denken. «Es geht nun in erster Linie ums Kennenlernen und darum, uns wieder dahin zu bringen, wo wir hinwollen. Zunächst einmal unter die ersten Sechs», sagt Contini. Im Verlauf der Saison könnte dieses Ziel aber auch noch nach oben korrigiert werden.
Magnin als Chefcoach wäre ein Risiko gewesen
«Wir wollen am ersten Trainingstag noch nicht vom Titel reden», sagt auch YB-Mitbesitzer Christoph Spycher bei blue Sport. «Der Weg ist das Ziel. Und dann wollen wir irgendwann in die Top-6 vorstossen. Das wollen wir unbedingt erreichen.» Spycher ist überzeugt, dass Contini der richtige Mann für die Berner ist. «Er hat einen breit gefüllten Rucksack. Die Erfahrung als Assistenzcoach in der Nati war für ihn auch wichtig», erklärt er den Trainerentscheid.
Und warum war es keine Option, mit Interimscoach Joël Magnin, welcher die Young Boys schon zum zweiten Mal stabilisieren konnte, weiterzumachen? «In einem Verein geht es auch um Perspektive. Wenn man einen Trainer als Cheftrainer-Kandidat quasi ins Schaufenster stellt, ist das Risiko gross, dass die Person den Verein irgendwann verlassen muss, wenn es nicht gut herauskommt», erklärt Spycher.
Magnin sei ein wichtiger Mann für den Klub, so der YB-Boss weiter. Deshalb scheint seine Rückkehr in den Nachwuchs auch eine Vorsichtsmassnahme zu sein. Spycher: «Joël Magnin hat in den letzten Jahren im Nachwuchs in verschiedenen Bereichen hervorragende Arbeit geleistet. Wir gewichten die mittelfristige Perspektive sehr hoch und wollen, dass uns Joël möglichst lange erhalten bleibt.»
Für Magnin sei das auch völlig in Ordnung. «Wir haben das ja von Anfang an so kommuniziert und in einem Gespräch so auch definiert, dass wir die mittel- bis langfristige Zusammenarbeit nicht aufs Spiel setzen wollen», sagt der YB-Boss. «Dementsprechend wurde das in beidseitigem Einvernehmen entschieden.»