Skandalprofi Mario Balotelli sprach in einem Interview über die horrenden Geldsummen, mit denen Fussballer gelockt werden. Der Italiener berichtet, wie er selbst einmal ein unfassbares Angebot erhielt.
Das neue Paradies für Fussballer ist Saudi-Arabien. In der Wüste lässt es sich gutes Geld verdienen. Dem Ruf gefolgt sind Stars wie Cristiano Ronaldo, Neymar oder Karim Benzema.
Kritische Stimmen sehen dabei vor allem die irren Gehälter als Wechselgrund für die Stars, die Spieler selbst reden lieber von einer Mission, die Liga auf europäischen Spitzenniveau anzuheben.
CR7 hielt etwa fest, dass die saudische Liga bald zu den europäischen Top-5-Ligen aufschliessen werde. «Also müsste auch die chinesische Liga heute dort sein», findet Mario Balotelli im Gespräch mit «controcalcio». In der Tat lockten auch die Chinesen einst grosse Namen wie Oscar oder Hulk an. Doch die Blase platzte, weil die Regierung ihre ehrgeizigen Pläne über den Haufen warf.
Balotelli mit viel Geld gelockt
Auch Mario Balotelli bekam einst aus China ein nettes Sümmchen angeboten, um ausserhalb Europas seinem Beruf nachzugehen. «Ich habe ein Angebot abgelehnt, das viel höher war als die Summen, die in Saudi-Arabien gehandelt werden», so der Stürmer, der bei grossen Klubs wie Inter, Manchester City, Liverpool und Milan unter Vertrag stand. Er lehnte ab: «Ich wollte lieber Fussball spielen und in Marseille bleiben.»
In der letzten Saison spielte der 33-Jährige in der Schweiz. Doch das Kapitel im Wallis verlief enttäuschend. Der exzentrische Lebemann brachte mit seinen lustlosen Auftritten Fans sowie Präsident Christian Constantin in Rage, schliesslich bezahlte der Klub seinem Star stolze 230'000 Franken pro Monat. Dafür erhielt man sechs Treffer (davon drei Penaltys) in 18 Meisterschaftspartien.
Sion stieg ab, der aus dem Kader verbannte Balotelli darf sich nun einen neuen Klub suchen. Bisher gab es aber noch keine Vollzugsmeldung. Auf die Frage, ob wieder auf den Platz zurückkehre, meint Balotteli: «Ich weiss es nicht. Ich bin ehrlich. Ich will spielen, habe gerade ein paar Probleme in Sion, die aber alle lösbar sind. Wohin ich gehe, weiss ich aber nicht.»
«Zu viele Enttäuschungen erlebt»
«Super Mario», der bisher 36 Länderspiele für die Squadra Azzurra absolvierte, ist unsicher, ob er nochmals für die italienische Nationalmannschaft auflaufen würde. Zuletzt stand Balotelli 2018 für seine Heimat im Einsatz. «Ich weiss nicht, ob ich eine weitere Berufung annehmen würde – ich habe zu viele Enttäuschungen erlebt», erklärt er.
Neuer Coach der Azzurri ist Luciano Spalletti, der den Job von Roberto Mancini übernommen hat. Der Europameister-Trainer verliess den italienischen Fussballverband, um in Saudi-Arabien den Posten als Chefcoach zu übernehmen.