In der kommenden Saison soll Ski-Star Marcel Hirscher dank einer Wildcard früher starten können, als ursprünglich gedacht. Doch verschiedene Skiverbände poltern – und bei der FIS kommt man ins Grübeln.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Marcel Hirscher kehrt im kommenden Winter für die Niederlande in den Ski-Weltcup zurück.
- Eine Wildcard soll dem achtfachen Gesamtweltcup-Sieger ermöglichen, zum Saisonstart mit Startnummer 31 in die Rennen zu gehen.
- Im Fahrerlager und den Verbänden ist man empört, dass der Entscheid ohne Absprache von der FIS gefällt wurde.
- FIS-Präsident Johan Eliasch macht sich deshalb angeblich über eine Änderung der Wildcard-Regel Gedanken.
Ende Juli wurde bekannt, dass im Skizirkus ab der neuen Saison eine sogenannte Wildcard zum Einsatz kommen soll. Diese würde eine tiefere Startnummer (31 statt ca. 60) für ehemalige Aktive, die entweder den Gesamtweltcup, eine Disziplin oder Gold an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewonnen haben, ermöglichen.
Ganz konkret würde dies in der kommenden Saison auf Marcel Hirscher zutreffen. Der Österreicher, der künftig für die Niederlande an den Start gehen wird, erfüllt alle Kriterien und Bedingungen und könnte sich daher um eine Wildcard bewerben.
Doch die Einführung der Wildcard löste im Fahrerlager einen Sturm der Empörung aus. Vor allem, weil die Fahrer nicht in die Entscheidung involviert wurden. So sagt etwa AJ Ginnis, dass kein Athlet Bescheid gewusst habe. Das unterstrich auch der Schweizer Slalom-Spezialist Daniel Yule im «Blick»: «Mit mir hat bezüglich dieser Wildcard niemand gesprochen. Und wenn man mich gefragt hätte, hätte ich eher Nein zu diesem Vorhaben gesagt.»
Aus der Vergangenheit nichts gelernt
Im «Blick» hat sich nun auch ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer zu Wort gemeldet: «Das Verhalten der FIS kommt einem absoluten Affront gegenüber den Mitgliederverbänden gleich. Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass die FIS aus Vorkommnissen der jüngeren Vergangenheit – Stichwort Fluorverbot – nichts lernt und leider die Fachgremien nicht entsprechend involviert. Die derzeitigen Diskussionen hätte man sich allesamt sparen können, wenn man einem koordinierten Prozess gefolgt wäre und die Stakeholder abgeholt hätte.»
Wie der «Blick» und die österreichische «Kronenzeitung» schreiben, sei FIS-Präsident Johan Eliasch von der grossen Kritik aus dem Fahrerlager «unangenehm berührt». Deshalb stehe bei der FIS zur Debatte, die eben eingeführte Wildcard-Regel noch anzupassen.