Am Samstag startet Marco Odermatt in Kitzbühel zum achten Mal zu einer Abfahrt. Ein Rückblick auf die bisherigen Weltcup-Abfahrten auf der Streif des 27-jährigen Nidwaldners.
25. Januar 2019: Bei der persönlichen Abfahrts-Premiere am Hahnenkamm klassiert sich Odermatt als 24. gleich in den Punkten. Der 21-jährige Junioren-Weltmeister, der von den besser gewordenen Bedingungen profitiert, verliert 2,14 Sekunden auf Sieger Dominik Paris und ist hinter Beat Feuz (2.) und Mauro Caviezel (22.) gleich drittbester Schweizer.
24. Januar 2021: Als Beat Feuz auf der Streif nachdoppelt, wird Odermatt als zweitbester Schweizer Zehnter. Damit erreicht er einen persönlichen Bestwert in einer Weltcup-Abfahrt. Bei Feuz erstem Sieg zwei Tage zuvor durfte Odermatt nicht starten, weil das Rennen nach 30 Fahrern wegen starkem Wind abgebrochen wurde.
21. Januar 2022: Beim Sieg des Norwegers Aleksander Kilde fehlen Odermatt (5.), dem besten Schweizer an diesem Tag, 15 Hundertstel für eine Klassierung unter den Top 3. Den entscheidenden Zeitverlust handelt sich der Nidwaldner im Mittelteil der Streif ein, wo vor allem auch die Fähigkeiten zum Gleiten gefragt sind.
23. Januar 2022: In der zweiten Abfahrt in Kitzbühel innert drei Tagen steht Odermatt einzig Landsmann Beat Feuz vor der Sonne, und zwar um 0,21 Sekunden. Bei der letzten Zwischenzeit-Messung ist das Schweizer Duo auf den Hundertstel exakt gleich schnell, doch wegen Odermatts nicht ganz geglückter Einfahrt in die Traverse sichert sich Feuz im Schlusshang den nächsten Kitz-Sieg.
20. Januar 2023: Odermatt wählt im Steilhang eine extreme Linie und kann einen Sturz nur mit grosser Mühe verhindern. Trotz Schmerzen im linken Knie – eine Meniskus-Quetschung, so die Diagnose nach dem Rennen – fährt er das Rennen zu Ende und wird 54. Auf die zweite Abfahrt tags darauf verzichtet er zwecks Schonung. Gut drei Wochen später in Courchevel krönt sich Odermatt zum Abfahrts-Weltmeister.
19. Januar 2024: Trotz Führung spürt der in der Woche zuvor in Wengen zweimal in der Abfahrt siegreiche Odermatt schon beim Abschwingen im Ziel, dass es ihm mit dieser Fahrt nicht auf die oberste Stufe des Siegerpodests reichen würde. 0,34 Sekunden fehlen dem drittklassierten Innerschweizer zum Franzosen Cyprien Sarrazin.
20. Januar 2024: Odermatt darf trotz deutlicher Bestzeit und ausgelassenem Jubel im Zielraum nur gut zwei Minuten auf den ersten Abfahrts-Sieg auf der Streif hoffen. Dann legt Sarrazin eine Traumfahrt hin. Odermatt braucht sichtlich Zeit zum Verarbeiten. Noch Minuten später schüttelt er ob dem riesigen Rückstand von 0,91 Sekunden immer wieder leicht den Kopf. Am Ende war Odermatt mit seiner Platzierung doch zufrieden. «Ein weiteres Mal in Kitzbühel auf dem Podest, das ist doch genial, auch wenn klar der Sieg mein Ziel war.»