Marco Odermatt verpasst in Kitzbühel sein grosses Ziel und muss weiter auf seinen ersten Abfahrts-Triumph auf der Streif warten. Alexis Monney sieht lange wie der Sieger aus, wird spät aber noch abgefangen. Das sagen die beiden besten Schweizer zu ihren Leistungen.
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- Die Schweizer Siegesserie in der Abfahrt ist gerissen. Nach vier Doppelsiegen in Folge verhindert der Kanadier James Crawford in Kitzbühel den Triumph von Alexis Monney, der starker Zweiter wird.
- Für einmal neben dem Podest landet Marco Odermatt. Mit etwas mehr als einer halben Sekunde Rückstand auf die Bestzeit wird der Nidwaldner Sechster.
- Im Ziel analysieren die beiden besten Schweizer ihre Fahrten und der zweitplatzierte Monney gibt zu: «Wenn du so lange vorne bist, ist es etwas frustrierend.»
James Crawford heisst er überraschende Sieger der diesjährigen Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel. Der Kanadier bezwingt die Streif in 1:53:64 und ist damit 8 mickrige Hundertstel schneller als Alexis Monney, der sich nach langer Führung mit Rang zwei begnügen muss.
«Es ist komisch. Wenn du so lange vorne bist, ist es etwas frustrierend», sagt Monney im SRF-Interview im Ziel, macht aber zugleich klar: «Ich bin trotzdem voll zufrieden. Ein Podestplatz in Kitzbühel – da hätte ich Anfangs Saison sofort unterschrieben.»
Beim 25-Jährigen geniesst der eingefahrene Podestplatz enorm hohen Stellenwert. «Kitzbühel war immer meine Traumabfahrt, seit ich ein Kind bin. Seit dem letzten Jahr spüre ich, dass ich den Schlüssel gefunden habe», so Monney, der in Bormio vor rund vier Wochen seinen ersten Weltcup-Sieg bejubeln konnte.
Odermatt: «Habe nicht alles perfekt getroffen»
Für einmal neben dem Podest landet der grosse Favorit Marco Odermatt. Mit 55 Hundertstel Rückstand landet er auf Platz 6 und verpasst damit sein grosses Saisonziel. Nach wie vor muss der Seriensieger auf seinen ersten Abfahrts-Triumph auf der Streif warten. «Ich habe nicht alles perfekt getroffen», sagt Odermatt über seine Fahrt. «In so einem engen Rennen fehlen dann die entscheidenden Kilometer pro Stunde.»
Nach dem Super-G-Triumph am Freitag kann Odermatt die leise Enttäuschung aber gut verkraften. «Letztes Jahr habe ich mich genervt mit dem zweiten Platz. Heute kam ich ins Ziel, war hinter Alexis Zweiter und dachte: Tipptopp», sagt Odermatt und fügt an: «Es wäre schön gewesen, noch einmal ein Podestplatz. Aber es hat mich komischerweise nicht genervt.»