Marco Kohler hat sich bei seinem Sturz in der Weltcup-Abfahrt am Donnerstag in Wengen einen Riss des vorderen Kreuzbandes, des inneren Meniskus, sowie eine Zerrung des Innenbandes im rechten Knie zugezogen. Dies ergaben die Untersuchungen am Donnerstagabend.
Der Berner Oberländer geriet beim Sprung in den Hanneggschuss, wo die Fahrer eine Geschwindigkeit von bis zu 145 km/h erreichen, in Rücklage und kam zu Fall. Der 26-Jährige aus Meiringen signalisierte danach umgehend, dass er Hilfe benötigt. Gestützt von Helfern begab sich Kohler an den Rand der Strecke. Von dort wurde er nach einem fast halbstündigem Rennunterbruch mit dem Helikopter geborgen.
Kohler hatte zuletzt in Gröden wie in Bormio mit Top-10-Plätzen auf sich aufmerksam gemacht. Im Rennen in Wengen lag er bei der zweiten Zwischenzeit an siebter Stelle.
Mit dem Lauberhorn und einer Knieverletzung gibt es bei Kohler bereits eine Vorgeschichte. 2020 stürzte er als Vorfahrer im Ziel-S, wobei er sich im linken Knie das Kreuz- und Innenband, die Patellasehne und den Meniskus riss. Es war der Auftakt zu einer langen Leidenszeit. Die Rehabilitation war immer wieder von Rückschlägen geprägt.
Der unmittelbar nach Kohler gestartet Franjo von Allmen musste seine Fahrt aufgrund des Unfalls abbrechen. «Als ich neben Marco durchgefahren bin und ich gesehen habe, dass er aufgestanden war, war ich etwas erleichtert», erklärte Kohlers Teamkollege, der ebenfalls im Berner Oberland daheim ist. Dies gab dem 22-Jährigen den Mut, im zweiten Versuch nochmals voll anzugreifen. Von Allmen landete auf dem starken 14. Platz.
sda