Stürze gehen Ski-Star nahe Kilde: «So kann es nicht weitergehen, sonst gibts bald keine Athleten mehr»

Syl Battistuzzi

24.1.2025

Auch in Kitzbühel verletzten sich gleich mehrere Ski-Fahrer. Der norwegische Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde fordert ein Umdenken.

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im alpinen Ski-Weltcup tobt eine Sicherheitsdiskussion.
  • Fast bei jedem Rennen gibt es Verletzte zu beklagen. Ein Helikopter-Einsatz ist keine Seltenheit mehr.
  • Auch in Kitzbühel – eine der gefährlichsten Strecken überhaupt – gibt es wieder schwerwiegende Unfälle. Der verletzte Aleksander Aamodt Kilde fordert im SRF-Interview, dass man im Ski-Sport in Sachen Aggressivität eine Gang runterschalten müsse.

Auch diese Woche ist das Helikopter-Geräusch ein steter Begleiter im Ski-Tross. Am Mittwoch erwischte es den deutschen Speedspezialisten Jacob Schramm, der sich im Abschlusstraining für die Hahnenkamm-Abfahrt nebst einer Gehirnerschütterung Kreuzbandrisse in beiden Knie zuzog.

Beim Super-G am Freitag erwischte es gleich zwei Franzosen schwer. Alexis Pinturault musste nach einem schweren Sturz mit dem Helikopter weggeflogen worden. Der einstige Weltcup-Gesamtsieger verdrehte sich bei dem Unfall das Knie. Der 33-Jährige hatte sich erst in der Vorsaison bei einem Sturz in Wengen das Kreuzband gerissen und dann in diesem Winter sein Comeback gegeben.

Wenig später stürzte Pinturaults Teamkollege Florian Loriot an der gleichen Stelle und schlug mit dem Kopf auf. Auch er wurde vom Rettungshubschrauber weggeflogen.

«Nicht gut für den Sport»

Die Verletztenliste im Ski-Zirkus wird immer länger und länger. Im Zielraum nimmt Aleksander Aamodt Kilde bei SRF Stellung zur Problematik: «Das ist nicht gut für den Sport. Es passiert jedes Rennen etwas», hält der Norweger, der 2022 und 2023 bei den Hahnenkamm-Rennen triumphierte, fest. Man müsse gemeinsam schauen, was man verbessern könne, so Kilde.

Der 32-Jährige betont, niemand trage dabei direkte Schuld, es gehe darum, mit allen beteiligten Parteien Lösungen zu finden. In der Tat rätseln Fahrer, Offizielle und Experten, wie der Rennsport ungefährlicher gemacht werden kann.

Kilde noch «weit weg» von Renn-Comeback

Kilde hat konkrete Vorstellungen, wie man das Thema anpacken müsste.  «Wir müssen vielleicht bezüglich Aggressivität zurückgehen», findet er. Das Material und der Schnee würden aggressiver werden, auch wolle man immer eine direktere Linie fahren, so Kilde. Das Ding sei, man wolle halt so schnell wie möglich fahren.

«Wenn man Risiko nimmt und gewinnt, ist alles ok, wenn nicht, hat man halt Pech gehabt», fasst er die Problematik aus Fahrer-Sicht nüchtern zusammen. «So kann es nicht weitergehen, sonst gibts bald keine Athleten mehr», warnt Kilde.

Der Gesamtweltcupsieger von 2019/20 zog sich im letzten Winter in Wengen bei einem Sturz kurz vor dem Ziel schwere Verletzungen an Schulter und Bein zu und ist noch «weit weg» von einem Comeback, wie er im Interview sagt.

Am Samstag steht für die Männer auf der Streif die Abfahrt an. Es ist zu hoffen, dass die Fahrer keine Spital-Besuche erleben müssen.



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