Der Januar ist für die Männer im Ski-Weltcup stets ein Highlight, schliesslich stehen die Klassiker in Adelboden, Wengen und Kitzbühel an. Das Programm ist speziell für Allrounder wie Odermatt, Meillard oder Murisier happig.
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- Für die Männer steht im Ski-Weltcup im Januar in Adelboden, Wengen und Kitzbühel ein Klassiker nach dem anderen auf dem Programm.
- Insgesamt sind über einen Zeitraum von 23 Tagen 13 Rennen geplant. Ein Schweizer Trio um Marco Odermatt, Loic Meillard und Justin Murisier dürfte neun dieser Rennen bestreiten.
- Eine ähnlich hohe Belastung hatte Marco Odermatt schon im Dezember, er meisterte das Programm mit Bravour – im Gegensatz zu Allrounder Marco Schwarz, der in Bormio stürzte und den Rest der Saison verletzt verpassen wird.
Im Ski-Weltcup steht für die Männer im Januar ein Mammut-Programm an. Zwischen dem 6. und 28. Januar stehen in 23 Tagen 13 Rennen an. Also mehr als jeden zweiten Tag ein Rennen. Dazu kommen noch vier Abfahrts-Trainings. Speziell davon betroffen sind auch drei Schweizer Allrounder, die in drei Disziplinen an den Start gehen.
Marco Odermatt und Justin Murisier starten in Abfahrt, Super-G, und Riesenslalom, Loic Meillard im Super-G, Riesenslalom und Slalom. Sie alle fahren im Januar voraussichtlich neun Rennen. Besonders brisant ist die Belastung, weil die schwierigsten Pisten der Welt auf dem Programm stehen. Der Riesenslalom in Adelboden mit dem berühmt-berüchtigten Steilhang gilt als einer der schwersten überhaupt. Die Abfahrt in Wengen ist eine der Superlative, mit 4,5 Kilometern Länge und einer Laufzeit von etwa zweieinhalb Minuten. Dieses Jahr werden in Wengen gleich zwei Abfahrten ausgetragen, weil eine in Beaver Creek abgesagte Abfahrt nachgeholt wird. Dazu kommt ein Super-G, der mit einer Laufzeit von 1:45 Minuten ebenfalls sehr lange und anstrengend ist. Komplettiert wird das Wengen-Renn-Quartett dann wie immer mit dem Slalom am Sonntag.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es für die Abfahrer dann gleich in Kitzbühel weiter. Auch die gefährlichste und schwierigste Abfahrt gibt es im Jahr 2024 in doppelter Ausführung, bevor das Wochenende in Kitzbühel ebenfalls mit einem Slalom abgeschlossen wird. Ende Januar stehen dann noch Riesenslalom und Slalom in Schladming sowie zwei Super-Gs in Garmisch an.
Odermatt meistert Mammut-Programm, Schwarz nicht
Auch wenn das Schweizer Trio «nur» 9 der 13 möglichen Rennen fährt, dürfte das Programm an die Substanz gehen. Bereits im Dezember sorgte der FIS-Kalender für Aufsehen. Marco Odermatt bestritt insgesamt acht Rennen, davon fünf in Serie. Der Gesamtweltcupsieger attackierte die FIS damals als «Clowns, die keine Ahnung haben.»
Für Odermatt ging im Dezember-Stress dennoch alles gut. Er fuhr in den acht Rennen nur einmal nicht aufs Podest und holte vier Siege. Weniger gut endete es bei Marco Schwarz. Der Österreicher ist der einzige Fahrer im Weltcup, der in allen Disziplinen an den Start geht. In der Abfahrt von Bormio stürzte Schwarz schwer, riss sich das Kreuzband, erlitt einen Einriss des Innenmeniskus und einen Knorpelschaden im Knie. Die Saison ist für Schwarz vorbei, der Österreicher, der als Führender im Gesamtweltcup Weihnachten feierte, wies Kritik wegen Überbelastung aber zurück und liess verlauten, dass er alles wieder gleich machen würde.
Weil der eine Marco für den Rest der Saison ausfällt, hat der andere Marco den dritten Gesamtweltcup in Serie praktisch auf sicher. Die ersten drei Verfolger Aleksander Aamodt Kilde, Vincent Kriechmayr und Cyprien Sarrazin haben zusammengerechnet 667 Punkte und damit knapp mehr als Odermatt (636 Punkte) alleine. Kommt der Schweizer verletzungsfrei durch den Winter, dürfte ihm die grosse Kristallkugel auch in dieser Saison nicht zu nehmen sein.