Riesen-Triumph Überflieger Odermatt frohlockt nach Doppelsieg: «Das ist perfekt – danke Loïc»

lbe

13.3.2021

Marco Odermatt und Loïc Meillard sorgen in Kranjska Gora für den ersten Schweizer Doppelsieg in einem Männer-Riesenslalom seit 2008. Zugleich ist der Kampf um den Gesamtweltcup sowie die kleine Riesenslalom-Kristallkugel neu lanciert. Die Reaktion des grossen Siegers.

Als Vierter des ersten Durchgangs zaubert Marco Odermatt in Kranjska Gora einen nahezu perfekten zweiten Lauf in den slowenischen Schnee. Selbst die gezeichnete Piste hält den Nidwaldner nicht davon ab, als 27. Fahrer die klare Laufbestzeit aufzustellen. In der Gesamtabrechnung distanziert er die gesamte Konkurrenz am Ende um mehr als eine Sekunde.



Auch Teamkollege Loïc Meillard, der im ersten Lauf einen bestechenden Eindruck hinterlässt und an der Spitze liegt, verliert im zweiten Lauf ganze 1,67 Sekunden auf Odermatt. Dass Meillard trotz des beachtlichen Rückstandes auf dem zweiten Platz landet, sagt so einiges über Odermatts Husarenritt aus.

Der Kampf um die Kugeln ist neu lanciert

«Unglaublich, dass das jetzt so super funktioniert hat. Nach dem ersten Lauf habe ich noch etwas gehadert, es geht einfach nicht mehr alles ganz so einfach wie noch am Anfang der Saison im Riesenslalom. Und jetzt im zweiten Lauf war alles wieder anders. Perfekt aufgegangen!», schildert der grosse Sieger im Interview mit «SRF». Er habe gewusst, dass er voll angreifen müsse, um noch Chancen auf die Disziplinenwertung sowie den Gesamtweltcup zu haben. «Das ist super gelungen», sagt Odermatt.

Hatten guten Grund zum Feiern: Marco Odermatt und Loïc Meillard (ganz links)
Hatten guten Grund zum Feiern: Marco Odermatt und Loïc Meillard (ganz links)
Bild: Keystone

Mit seinem Sieg überholt Odermatt den Franzosen Alexis Pinturault, der an diesem Tag als Vierter an Terrain einbüsst, in der Riesenslalom-Disziplinenwertung und hat die Nase vor dem letzten Rennen des Winters um 25 Punkte vorne. Im Kampf um die grosse Kristallkugel kann der Schweizer seinen Rückstand auf 31 Punkte verringern. Für Spannung ist beim Saisonfinale in Lenzerheide also vorgesorgt.

«Ich habe die Slalom-Ski definitiv nicht dabei»

Das weiss auch Odermatt. «Wenn du das Rennen gewinnen kannst, holst du wieder Punkte auf auf Alexis. Das war heute eigentlich auch das grosse Ziel», verrät der 23-Jährige. Gleiches auch am Sonntag im Slalom zu versuchen, ist für Odermatt allerdings kein Thema: «Nein, nein. Die Slalom-Ski habe ich definitiv nicht dabei. Für die Lenzerheide schauen wir noch. Aber wenn man das Gefühl hat, dass man einfach so in die besten 15 im Slalom fährt – und das ohne Training und Vorbereitung –, dann ist man fehl am Platz. Darum ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort im Slalom starten werde, sehr klein.»

Unabhängig davon sorgt Odermatt gmeinsam mit Meillard für den ersten Schweizer Riesenslalom-Doppelsieg seit 2008 und dem Duo Daniel Albrecht/ Didier Cuche in Sölden. «Das macht natürlich alles noch besser. Wir haben es schon ein paar Mal probiert, zusammen auf dem Podest zu stehen. Es war schon ein-, zweimal knapp – leider reichte es noch nie», frohlockt Odermatt und fügt an: «Dass wir jetzt sogar einen Doppelsieg schaffen und er (Meillard) mir noch ein wenig hilft im Kampf gegen Alexis – das ist perfekt. Danke Loïc!»