Als Namensgeber der Piste beim Weltcup-Finale in Lenzerheide ist der ehemalige Schweizer Skirennfahrer Silvano Beltrametti der perfekte Interview-Gast, um über die Chancen von Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami auf den Sieg bei den Gesamtweltcups zu reden.
«Es ist ein spezielles Gefühl und eine grosse Ehre, Namensträger der 'Silvano Beltrametti'-Piste zu sein», meint der Bündner. Die Strecke beim Weltcup-Finale in der Lenzerheide, wo der 41-Jährige aufwuchs, sei dabei herausfordernd: «Ecken und Kanten hat sie, sie fordert den Rennfahrern alles ab», hält er fest.
Aufgrund der Corona-Krise finden die Rennen vom 17. bis 21. März ohne Zuschauer statt. Es sei natürlich schade, normalerweise sei das ein «Riesen-Event, mit guten Partys und 40'000 Zuschauern», so Beltrametti, der seit seinem Unfall im Dezember 2001 querschnittsgelähmt ist und heute als Hotelier in Lenzerheide tätig ist. Für die Athleten ändere sich im Rennen selbst nicht viel, «nur die Zuschauer-Emotionen fehlen halt». Manchmal könne das aber genau die zwei, drei Hundertstel ausmachen, welche in der Endabrechnung über den Sieg entscheiden.
Die Chancen für Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt auf die grossen Kristallkugeln schätzt er auf «50:50». Wichtig sei, dass die Speed-Rennen durchgeführt werden können, so Beltrametti, der selbst in der Abfahrt und im Super-G heimisch war. «Es wird sicher nicht einfacher. Wir sehen im Moment, dass das Wetter für Montag und Dienstag nicht so gut gemeldet ist – wann das Abfahrtstraining stattfinden würde.»
Beltrametti kennt das Gefühl, wenn die Hoffnungen der Schweizer Ski-Nation auf einem lasten. «Das ist sicher ein zusätzlicher Druck für Odermatt – es kann aber auch ein zusätzlicher Ansporn sein», sagt er. Beltramettis Tipp für Odermatt: «Er soll es positiv sehen.»