Einmal mehr bietet der Riesenslalom auf dem Chuenisbärgli am Freitag Spektakel. Abgesehen von den enthusiastischen Zuschauern fehlt es dem Rennen auch in diesem Jahr an nichts. Hier sind Highlights und Reaktionen.
Nach langen 13 Jahren hat das Warten beim Riesenslalom-Klassiker am Chuenisbärgli ein Ende: Marco Odermatt sorgt für den ersten Schweizer Podestplatz seit dem Doppelsieg von Berthod und Albrecht 2008. Zum Sieg reicht es nicht ganz, aber: «Nach dem ersten Lauf war das Podest das Maximum am heutigen Tag. Darum bin ich überglücklich», sagt Odermatt nach dem Rennen.
Dahinter sorgen Justin Murisier als Fünfter und Loic Meillard auf Rang sechs für ein hervorragendes Schweizer Teamergebnis. Insbesondere für Geburtstagskind Murisier ist die Spitzenposition nach langer Leidenszeit eine grosse Genugtuung: «Dass ich hier mitkämpfen kann, und es schmerzt mich nicht – nach so vielen Verletzungen. Das ist das grösste Geschenk», sagt er selbst im Interview mit SRF.
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— SwissSkiTeam (@swissskiteam) January 8, 2021
Am Franzosen führt an diesem Tag kein Weg vorbei. Bereits im ersten Lauf setzt er mit der Startnummer 1 eine Duftmarke, an der sich die gesamte Konkurrenz die Zähne ausbeisst. Mit einer Sekunde Vorsprung lässt Pinturault auch im zweiten Lauf gar nichts anbrennen. Mit der erneuten Laufbestzeit fährt er überlegen zum Sieg – und erntet auch vom Drittplatzierten Odermatt Bewunderung: «Alexis war heute in einer eigenen Liga, das hat man in beiden Läufen gesehen.»
Pinturault geht deshalb auch für den zweiten Riesenslalom am Samstag als klarer Favorit ins Rennen – weshalb Odermatt seine Siegchancen nicht allzu gut einschätzt: «Das wäre ein bisschen hoch gegriffen.»
Für Spektakel sorgt der junge Norweger Lucas Braathen. Nach einem wilden Ritt und schneller Fahrt im zweiten Lauf verliert er nur kurz vor der Ziellinie die Kontrolle – und stürzt förmlich ins Ziel. Nichtsdestotrotz reicht es für die neue Bestzeit, allerdings bleibt Braathen im Zielraum benommen liegen.
Er muss schliesslich mit Verdacht auf eine Knieverletzung mit der Barre abtransportiert werden. Die norwegische Zeitung «Aftenposten» schreibt von einem Drama. Teamkollege Leif Kristian Haugen, der nur kurz nach Braathen fährt, erklärt im Anschluss: «Es sah nicht gut aus. Es gibt eine Kompression kurz vor der Ziellinie. Für diejenigen, die am Ende des Rennens kommen, wird das Licht schlechter». Braathen klassiert sich am Ende übrigens auf dem starken siebten Schlussrang. Die Freude dürfte sich allerdings in Grenzen halten.