«Sollen endlich damit aufhören» Ski-Legenden schiessen gegen Gut-Behrami und Shiffrin

lih

18.10.2023

Lara Gut-Behrami blickt dem Saisonstart in Sölden kritisch entgegen.
Lara Gut-Behrami blickt dem Saisonstart in Sölden kritisch entgegen.
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Lara Gut-Behrami und Mikaela Shiffrin äussern sich kritisch zum Saisonstart in Sölden. Die Ski-Legenden Marc Girardelli und Frank Wörndl zeigen dafür wenig Verständnis.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Ski-Asse Lara Gut-Behrami und Mikaela Shiffrin äusserten sich vor wenigen Tagen kritisch über den bevorstehenden Saisonstart in Sölden.
  • Nun schiessen Ski-Legenden Marc Girardelli und Frank Wörndl gegen Shiffrin und Gut-Behrami. «Idole wie sie sollten endlich damit aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem sie selber sitzen», sagt Girardelli beim «Blick».
  • Frank Wörndl zieht einen Ökologie-Vergleich mit Kriegs-Panzern: «Wenn ich daran denke, wie viel Schaden all die Panzer der Umwelt zufügen (...), kommt das, was im Skisport passiert, einer Lappalie gleich.»

Sommertemperaturen im Herbst – das war rund zwei Wochen vor dem Start in die Ski-Saison noch Tatsache. Das warme Wetter verleitete Lara Gut-Behrami und Mikaela Shiffrin dazu, den Startschuss in Sölden zu hinterfragen.

«Wenn die Leute im Zielraum im T-Shirt rumlaufen und jene vor dem Fernseher Badehose tragen, ist das nicht logisch. Das weckt bei ihnen doch keine Lust, selbst Ski zu fahren», sagte Lara Gut-Behrami gegenüber «Blick».

Auch Mikaela Shiffrin sieht Verbesserungspotential. Es sei «vermutlich nicht die Zeit für Skirennen», hielt die 28-jährige US-Amerikanerin an einem Medientermin in Altenmarkt fest und fordert: «Der Kalender sollte überdacht werden.» Dies allem voran der Umwelt zuliebe: «Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?»

Girardelli reagiert genervt

Die Aussagen der beiden Ski-Asse sorgen beim fünffachen Gesamtweltcupsieger Marc Girardelli für Kopfschütteln. «Idole wie Shiffrin und Gut-Behrami sollten endlich damit aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem sie selber sitzen», sagt der 60-Jährige beim «Blick».

Von den ökologischen Sorgen will Ski-Legende Girardelli ohnehin nichts wissen: «Ich kann Mikaela Shiffrin versichern, dass in Sölden mit einer höchst umweltfreundlichen Technologie Schnee produziert wird.» Auch Gut-Behrami bekommt ihr Fett ab: «Sie sollte daran denken, dass die Australian Open im Tennis in Europa auch auf grosses Interesse stossen, obwohl dieses Turnier in unserem Hochwinter ausgetragen wird. Deshalb gibt es keinen Grund, warum die TV-Zuschauer umgekehrt bei höheren Temperaturen keine Lust auf Ski-Übertragungen haben sollten.»

Wörndl: «... aus diesem Grund braucht die Ski-Industrie den Weltcup-Auftakt im Spätherbst»

Auch Deutschlands ehemaliger Slalom-Profi Frank Wörndl kommt zu Wort und nutzt die bevorstehenden Feiertage im Dezember als Vergleich: «Ich war gerade im Supermarkt, wo an der Kasse bereits zwei Monate vor Weihnachten Christstollen angeboten werden. Aus demselben Grund braucht die Ski-Industrie den Weltcup-Auftakt im Spätherbst. Die Menschen sollen durch die Rennen Appetit auf den Winter bekommen!»

Der 64-jährige Wörndl ist zudem der Meinung, dass Weltcuprennen im Frühling nicht umweltfreundlicher sind als der Saisonauftakt in Sölden: «Für die Rettung der Pisten mussten in der Vergangenheit speziell bei den Weltcup-Finals im März unzählige Tonnen Salz in den Schnee gestreut werden. Und die meisten Naturwissenschaftler werden bestätigen, dass Salz zu Verätzungen von Pflanzen führen kann.»

Wörndl zieht Ökologie-Vergleich mit Kriegs-Panzern

Dennoch ist Wörndl überzeugt, dass die heutige Generation der Skirennfahrer zu oft über die Nachhaltigkeit in ihrem Sport diskutiert: «Wenn ich daran denke, wie viel Schaden all die Panzer der Umwelt zufügen, die derzeit in den Kriegen eingesetzt werden, kommt das, was im Skisport passiert, einer Lappalie gleich.»

Umwelt-Diskussionen hin oder her: Am 28. Oktober startet die Skisaison. Am Samstag steht in Sölden der Riesenslalom der Damen auf dem Programm, ehe am Sonntag Odermatt und Co. um die ersten Punkte fahren.