In zwei Wochen fällt in Sölden der Startschuss zum neuen Weltcup-Winter. Mikaela Shiffrin hinterfragt den Zeitpunkt des Saisonstarts – und schwärmt von der Begegnung mit einer Legende des Skisports.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mikaela Shiffrin ist zwei Wochen vor dem Saisonstart noch nicht im Renn-Modus und fordert ein Überdenken des frühen Saisonstarts.
- Sorgen, dass der Riesenslalom in Sölden wegen hoher Temperaturen ins Wasser fallen könnte, macht sich die fünffache Gesamtweltcup-Siegerin aber keine.
- Beim Saisonauftakt-Dinner der Skifirma Atomic lässt sich Shiffrin dagegen kurzzeitig aus der Ruhe bringen, als ihr überraschend eine Legende des Skisports begegnet.
Mit dem Riesenslalom der Frauen in Sölden soll am 28. Oktober die neue Weltcup-Saison lanciert werden. Rund zwei Wochen vorher sucht man auf dem Rettenbachgletscher aber vergeblich nach Naturschnee. Und auch die Ski-Cracks tun sich noch schwer, in Stimmung zu kommen.
«Ich kann jederzeit, auch bei warmen Temperaturen, in den mentalen Zustand kommen, um Rennen zu fahren. Aber macht es wirklich Sinn?», sagt Mikaela Shiffrin an einem Medientermin in Altenmarkt und hinterfragt den frühen Saisonstart: «Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?»
«Spass an unserem Sport haben die Leute nicht jetzt»
Es sei «vermutlich nicht die Zeit für Skirennen», hält die 28-jährige US-Amerikanerin fest und fordert: «Der Kalender sollte überdacht werden.» Shiffrin weist zudem auf die fehlenden Trainingsmöglichkeiten hin. «Es gibt derzeit keinen Ort, wo wir trainieren können», so Shiffrin, die sich «überhaupt nicht» bereit fühlt für einen langen Weltcup-Winter mit 45 Rennen.
Die fünffache Gesamtweltcup-Siegerin liefert ein weiteres Argument, den Zeitpunkt des Saisonstarts abzuwägen. «Ich würde niemanden sagen, er solle im Oktober in die Schweiz, nach Österreich oder Italien fahren, um Spass auf einem Gletscher zu haben», macht Shiffrin klar. «Spass an unserem Sport haben die Leute nicht jetzt, sondern im Winter, wenn der Schnee da ist. Dann können sie ihn geniessen.»
Auch den Österreich-Cracks Marco Schwarz und Manuel Feller fällt es noch schwer, das Winterfeeling zu finden. «So extrem hatten wir das noch nie», meint Feller und Schwarz hält fest: «Ich bin vor zwei Tagen noch eine Rennrads-Runde gefahren. Ich habe mich gefühlt wie im Sommer.»
Die Begegnung mit Hermann Maier
Weder Feller und Schwarz noch Shiffrin haben allerdings Bedenken, dass der Riesenslalom zum Saisonauftakt ins Wasser fallen könnte. «Ich bin nicht beunruhigt, dass sie in Sölden die Piste nicht hinbekommen. Sie finden immer einen Weg», weiss Shiffrin, die sich dafür beim Saisonauftakt-Dinner der Skifirma Atomic kurzzeitig aus der Ruhe bringen lässt.
Grund dafür ist ein populärer Überraschungsgast. «Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. So ein richtiger Fan-Moment. (…) Ich wurde fast ohnmächtig», gesteht Shiffrin auf das Treffen mit Österreichs Ski-Legende Hermann Maier angesprochen. «Ich war als Kind immer ein Fan von Bode Miller – und Hermann war sein Gegner. Plötzlich sass ich nun vor ihm. Und er war wirklich eindrucksvoll.»