Michael Bont Saisonrückblick: Die Tops und Flops des Ski-Winters

Manuel Rothmund / tbz

22.3.2021

Ski-Experte Michael Bont spricht mit «blue Sport» über die abgelaufene Winter-Saison 2020/21 und beleuchtet dabei die Hochs und Tiefs der letzten Monate. Lob erhalten dabei vor allem die Schweizer Athletinnen und Athleten.

Michael Bont analysierte für «blue Sport» während der Winter-Saison 2020/21 das Geschehen im Weltcup und an den Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo. Zum Abschluss der Ski-Saison nennt er seine Tops und Flops.


Top 1: Lara Gut-Behrami

«Man muss ganz klar sagen: Top eins ist die Leistung von Lara Gut-Behrami. An der WM mit Doppelgold im Riesenslalom und im Super-G. Mit dieser Siegesserie, die sie davor und danach hatte. Das ist ganz klar die beste Leistung einer Athletin in dieser Saison.»

«Dass sie im letzten Rennen im Riesenslalom nach drei, vier Toren abschwingt, da ist man zuerst schon konsterniert und denkt: ‘Was ist denn da los?’ Aber wenn man dann ihre Erklärung hört, dann ist es absolut begreiflich. Sie erklärt das auch gut, dass sie die Energie nicht mehr hochfahren kann. Ich glaube, wenn man das richtig erklärt, die Hintergründe und den Sport versteht, dann begreift man das. Ich habe damit überhaupt kein Problem.»

Top 2: Marco Odermatt

«Er zeigte eine bestechende Leistung und fuhr in mehreren Disziplinen immer um den Sieg mit. Am Schluss kämpfte er vielleicht etwas unglücklich um den Gesamtweltcup. Aber ein junger, professionell starker Athlet, von dem wir uns in Zukunft noch sehr viel versprechen können.»

Top 3: Die allgemeine Schweizer Bilanz

«Die Schweizer Athletinnen und Athleten sind geniale Resultate herausgefahren. Es war eine gute Konstanz da, die relativ breit abgestützt war. Das stimmt mich sehr zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr wieder in eine gute Saison starten können. Da muss man schon ein Kränzchen widmen an das ganze Schweizer Team, inklusive Trainer, Service-Leute, andere Leute, die irgendwo im Büro in Muri oder zuhause im Hintergrund arbeiten. Das ist eine Top-Leistung.»


Flop 1: Das Parallel-Fiasko an der Ski-WM

«Flop eins war für mich ganz klar diese Parallel-Geschichte an der WM in Cortina. Das zeigt, dass dieses Format schon schwierig ist. Man hat ganz klar gesehen: Vor diesen Parallel-Events wurde Top-Skisport geboten. An den Parallel-Events war es eher Flop. Und danach ging es wieder weiter mit Top-Skirennsport, der schön zu geniessen war.»

Flop 2: Die Rennabsagen in Lenzerheide

«Flop Nummer zwei war das Wetter am Skiweltcup-Finale in Lenzerheide. Das hat den Organisatoren einen richtigen Strich durch die Rechnung gemacht. Daneben natürlich auch den beiden grossen Kugelanwärtern, Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami, die leider wegen den Wetterkapriolen keine Chance hatten, die grossen Kugeln noch zu holen. Das war schade. Aber diesen Flop konnten wir definitiv nicht beeinflussen.»