Marco Odermatt erklärt, wieso der Saisonstart in Sölden einen so hohen Stellenwert geniesst und äussert sich zur Debatte um den frühen Zeitpunkt der Auftaktrennen.
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- Am Sonntag gilt es für Marco Odermatt ernst. Der 26-Jährige nimmt mit dem Start beim Riesenslalom von Sölden die neue Saison in Angriff.
- In einem Interview erklärt Odermatt, was den Auftakt in Österreich für ihn so wichtig macht.
- Der Gesamtweltcup-Sieger äussert sich zudem zur Diskussion um den frühen Zeitpunkt des Starts in den Weltcup-Winter.
Am kommenden Wochenende fällt der Startschuss in den neuen Weltcup-Winter. Nachdem am Samstag zuerst die Frauen um die ersten Podestplätze der neuen Saison fahren, stehen am Sonntag die Männer erstmals im Starthaus. Marco Odermatt gehört beim Riesenslalom-Auftakt zu den grossen Favoriten und will zum dritten Mal in Folge mit einem Sieg in die Saison starten.
«Sölden hat für mich eine hohe Priorität», sagt Odermatt in einem Interview mit der «Krone» und erklärt: «Ich habe in den letzten beiden Jahren dort gewonnen und dann auch den Gesamtweltcup geholt. Diese Siege haben mir viel Selbstvertrauen für die weitere Saison gegeben.» Das untermauert die Statistik. In der letzten Saison steht der 26-Jährige im Riesenslalom in jedem der acht Rennen, zu denen er startet, auf dem Podest. Sechsmal fährt der Nidwaldner gar zum Sieg.
So 29.10. 09:50 - 11:20 ∙ SRF zwei ∙ 90 Min
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«Sölden war noch nie ein Winterrennen»
«Ich mag den Hang und das Rennen in Sölden sehr», freut sich Odermatt auf das anstehende Rennen und äussert sich auch zur hitzigen Diskussion um den frühen Zeitpunkt des Saisonstarts: «Sölden war noch nie ein Winterrennen, soll es ja gar nicht sein. Sölden ist die Saisoneröffnung, ein Weckruf für die Branche und die Skifans, dass es losgeht.»
Zuletzt hatten unter anderen Mikaela Shiffrin und Lara Gut-Behrami die frühen Termine der Auftaktrennen kritisiert, was bei den Ex-Fahrern Marc Girardelli und Frank Wörndl für Ärger sorgte. «Idole wie Shiffrin und Gut-Behrami sollten endlich damit aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem sie selber sitzen», wettert etwa Girardelli.
Für Odermatt steht ausser Zweifel, dass Rennen zu diesem frühen Zeitpunkt immer schwieriger auszutragen sind. Er macht aber auch klar: «Die Entwicklung ist ein Thema der gesamten Welt, nicht eines der Skifahrer. Wir alle steuern auf ein grosses Problem zu, und jeder muss seinen Teil beitragen, damit wir die Kurve kriegen. Aber unser Job ist es, Skirennen zu fahren – und nicht, Politik zu machen.»
Keine Begeisterung für Doppel-Abfahrten
Würden die Rennen in Sölden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, hätte das zur Folge, dass der ohnehin schon dichte Terminkalender der Skistars noch gedrängter wird. «Der Kalender ist wirklich bummvoll, es geht über viele Monate hinweg Schlag auf Schlag. Ein paar Rennen weniger könnten es schon sein», gibt Odermatt zu bedenken. Er hinterfragt auch die Gewichtung der Disziplinen: «Dass 13 Abfahrten und nur 8 Super-G geplant sind, ist nicht wirklich ausgeglichen.»
Zudem verrät der amtierende Gesamtweltcup-Sieger: «Ich bin auch kein grosser Fan der Doppel-Abfahrten, wie sie zum Beispiel auch in Kitzbühel geplant sind. Vor allem bei solchen Klassikern wie Kitz sollte es nur ein Rennen und einen Sieger pro Jahr geben.» Schon am 11. und 12. November steht für Odermatt und Co. mit der Premiere in Zermatt die erste Doppel-Abfahrt auf dem Programm.