Nach dem Patzer von Alexis Pinturault im Slalom hat Marco Odermatt vor dem Saisonfinale in Lenzerheide nur 31 Punkte Rückstand auf den Führenden im Gesamtweltcup. Doch macht ausgerechnet das Wetter in der Schweiz dem Nidwaldner einen Strich durch die Rechnung?
Mit seinem Sieg im Riesenslalom von Kranjska Gora ging am Samstag die grosse Aufholjagd von Marco Odermatt weiter. In der Riesenslalom-Wertung konnte der 23-Jährige an Alexis Pinturault vorbeiziehen und im Gesamtweltcup bis auf 31 Punkte an den Franzosen herankommen. Und am Sonntag gab es gleich noch einmal gute Nachrichten für Odermatt: Pinturault schied im Slalom aus und verpasste es, vor dem Saisonfinale in Lenzerheide einen bequemen Vorsprung herauszufahren.
Im Bündnerland stehen von Mittwoch bis Sonntag noch je ein Rennen in jeder Disziplin auf dem Programm. Odermatt hat in den Speed-Rennen und im Riesenslalom Chancen auf Punkte, Pinturault wird aller Voraussicht nach ebenfalls drei der vier letzten Rennen absolvieren – selbst wenn der Techniker auch schon in der Abfahrt an den Start ging. Er wolle sich auf den Super-G, Riesen- und Slalom fokussieren, sagte der 29-Jährige nach seinem Ausfall beim Slalom in Slowenien. Das erste Abfahrtstraining am Montag käme ihm zu früh.
Schlechte Wetterprognosen
Am Sonntagnachmittag beschliessen die Rennorganisatoren aber ohnehin, das Training am Montag abzublasen. «Wegen des starken Schneefalls, der Prognose für heute Abend und den laufenden Arbeiten auf der Strecke haben die Jury, die Organisatoren und Swiss-Ski beschlossen, das erste Abfahrtstraining abzusagen», teilt die FIS in einer Mitteilung mit.
Und auch in den kommenden Tagen sind die Wetterprognosen alles andere als wünschenswert. Am Dienstag soll es den ganzen Tag schneien, genauso wie am Mittwoch, wann die Abfahrt auf dem Programm steht. Womöglich muss das Rennen sogar abgesagt werden. Dies würde bedeuten, dass Odermatt die Chance genommen wird, im Kampf um den Gesamtweltcup vorzulegen – mit einem 8. Rang in der Abfahrt könnte er Pinturault sogar schon überholen.
Auch für den Donnerstag (Super-G) sind die Prognosen nicht gerade traumhaft. Bleibt Odermatt am Ende sogar nur noch der Riesenslalom? Das wäre dann selbst für den formstarken Buochser zu wenig, um Technik-Spezialist Pinturault noch abzufangen. Bleibt zu hoffen, dass Petrus mit Frau Holle ein ernstes Wörtchen spricht und die letzten Weltcup-Rennen wie geplant über die Bühne gehen können. Dann hat Marco Odermatt beste Chancen, als erster Schweizer seit Carlo Janka im Jahr 2010 die grosse Kristallkugel zu holen.