Fahren am Limit Marco Odermatt: «Darum ist die Erleichterung sehr gross»

pat

19.12.2022

Marco Odermatt beendet das Jahr als Sieger.
Marco Odermatt beendet das Jahr als Sieger.
Bild: Getty

Marco Odermatt mobilisiert die letzten Kraftreserven und gewinnt den letzten Riesenslalom des Jahres. Jetzt freut er sich auf ein paar ruhigere Tage. Und vom Zweitplatzierten gibt es ein grosses Lob.

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Es sei «noch einmal ein riesen, riesen Kampf» gewesen, sagt der glückliche Sieger, der einmal mehr Marco Odermatt heisst, im Interview mit SRF. Am Vortag startete der Nidwaldner im 2. Lauf eine Aufholjagd und schaffte es am Ende als Dritter noch aufs Podest. Am Montag macht er es noch besser und gewinnt den dritten von nun vier Riesenslaloms in diesem Winter. In seiner Paradedisziplin steht er damit zum 12. Mal in Folge auf dem Podest. Eine fast schon unheimliche Serie.

Henrik Kristoffersen, der wie am Vortag Zweiter wird, sendet denn auch ein dickes Lob an die Adresse des Schweizer Überfliegers: «Marco war super. Er fliegt im Moment in jedem Rennen. Ein super Skifahrer. Er kann auch schnell fahren, wenn es dreht. Er ist der beste Riesen-Fahrer im Moment. Aber es wird enger und enger.»

Im Gegensatz zum Vortag legt Odermatt die Basis zum Erfolg im 1. Lauf. «Am Morgen ging es wirklich noch super, auch von der Energie.» In der Pause zwischen den beiden Läufen seien seine Beine aber schwerer geworden, gesteht Odermatt: «Und darum bin ich froh, bin ich noch irgendwie runtergekommen und es hat noch gereicht für den Sieg. Megacool.»

Odermatt zittert sich zum Sieg

Vom Start bis zur ersten Zwischenzeit büsst Odermatt beinahe den gesamten Vorsprung ein, kann den «Fehlstart» dann aber korrigieren und den ersten Platz verteidigen. Darauf angesprochen meint er: «Ja, ich hatte extrem Mühe, reinzukommen.» Der Ski sei ihm schon beim dritten Tor «komplett weg», er habe wohl einen Stein erwischt. «Und dann habe ich gerade etwas das Vertrauen verloren.» Davon lässt sich ein Odermatt in seiner aktuellen Verfassung aber nicht aus dem Konzept bringen, genauso wenig von den wenig vorteilhaften Licht- und Pistenverhältnissen.

Die Anspannung sei schon gross gewesen. «Es gibt immer viele Punkte zu gewinnen, es gibt immer viele Punkte zu verlieren. Die anderen geben auch Vollgas, das hat man heute wieder gesehen.» Doch für Odermatt gibt es nur ein Rezept: «Man muss immer Vollgas geben. Darum ist die Erleichterung sehr gross, dass es noch zum dritten Riesen-Sieg gereicht hat.»

Nun freut er sich auf ein paar ruhigere Tage zu Hause, in denen er mal komplett abschalten möchte. Sollte also in den nächsten Tagen auf Instagram Funkstille herrschen, so müssen sich die Fans keine Sorgen machen. Der Schweizer Ski-Star gönnt sich lediglich mal eine wohlverdiente Ruhepause.