Ramon Zenhäusern ist nach fast zweijähriger Durststrecke zurück auf dem Podest. Der grossgewachsene Walliser wird beim Nachtslalom in Schladming Zweiter hinter dem im Weltcup zum 10. Mal siegreichen Franzosen Clément Noël.
Zu Slalom-Olympiasieger Noël fehlten Zenhäusern, zur Halbzeit als Fünfter in Lauerposition, nur sieben Hundertstel. Letztmals hatte sich der 30-jährige Walliser im März 2021 als Zweiter in Kranjska Gora in den Top 3 eingereiht.
Im Folgewinter jedoch erlebte Zenhäusern eine grösstenteils frustrierende Saison. Aufgrund einer im November 2021 erlittenen Schulterverletzung trat er nie gesundheitlich völlig fit an. In der Weltcup-Startliste fiel er deshalb vom 4. auf den 25. Platz zurück.
Schritt für Schritt zurück
Vor dieser Saison fühlte sich Zenhäusern körperlich endlich wieder besser. In der Vorbereitung legte er den Fokus lange auf die Technik, erst spät begann er Zeitläufe zu fahren. Noch vor dem Slalom-Auftakt Mitte Dezember in Val d'Isère, wo für ihn der 14. Rang resultierte, sprach er davon, dass er im Moment nicht starte, um das Rennen zu gewinnen, «das wäre vermessen».
Vielmehr seien seine Ziele vorerst anders gelagert. Er müsse «Schritt für Schritt nehmen, um in der Startliste wieder nach vorne zu kommen». Dieses Unterfangen gelang Zenhäusern schon vor dem Flutlicht-Rennen in Schladming mit Bravour: In sechs Slaloms klassierte er sich sechsmal in den Punkten, zuletzt in Adelboden (8.), Wengen (9.) und Kitzbühel (7.) – wo ihm weniger als zwei Zehntel zu Platz 3 fehlten – gar dreimal in den Top 10. Der Doppelmeter zeigte sich bereit für den nächsten – dieses Mal grossen – Schritt.
Meillard Fünfter, Yule out
Zweitbester Schweizer war am Dienstagabend der nach halbem Pensum an dritter Stelle liegende Loïc Meillard, der mit sechs Zehnteln Rückstand auf Noël Fünfter wurde. Weltcup-Punkte gab es aus Schweizer Sicht auch für Luca Aerni (17.) und Marc Rochat (24.).
Hingegen Daniel Yule, zwei Tage zuvor in Kitzbühel sowie vor Weihnachten in Madonna di Campiglio siegreich, schied in Schladming als Halbzeit-Achter im zweiten Lauf aus. Auch Tanguy Nef blieb abermals ohne Punkte.
Rang 3 sicherte sich vor 40'000 Zuschauern in Schladming der Norweger Lucas Braathen (0,38 Sekunden zurück). Sein nach dem ersten Lauf führender Landsmann Henrik Kristoffersen fiel im Final nach mehreren Fehlern auf den 11. Platz zurück.
Das Klassement
Der Live-Ticker zur Nachlese
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Liveticker
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Liveticker beendet
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Rang 1 nach dem 1. Lauf
Kristoffersen patzt und fällt aus den Top Ten
Henrik Kristoffersen unterläuft ein zeitraubender Fehler, der ihm eine Top-Klassierung kostet. Der Norweger fällt gar auf Platz 11 zurück. Noël gewinnt vor Ramon Zenhäusern!
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Rang 2 nach dem 1. Lauf
Auch Feller fällt zurück – Zenhäusern steht auf dem Podest!
Der Österreicher kommt im unteren Streckenteil in Schwierigkeiten und fällt hinter das Top-Trio zurück auf Zwischenrang 4. Damit ist klar: Ramon Zenhäusern steht auf dem Podest!
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Rang 3 nach dem 1. Lauf
Meillard verpasst die Podestplätze
Anders als Zenhäusern überzeugt Meillard im oberen Teil, büsst im zweiten Streckenabschnitt aber Zeit ein. Im Ziel fehlen 6 Zehntel auf Noel – Meillard reiht sich auf Zwischenrang 4 ein.
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Rang 4 nach dem 1. Lauf
Braathen fällt auf Rang 3 zurück
Lucas Braathen kann im 2. Lauf nicht ganz mit den Schnellsten mithalten und fährt nur die 16. beste Laufzeit. Er fällt damit nicht nur hinter Noel, sondern auch hinter Zenhäusern zurück.
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Rang 5 nach dem 1. Lauf
Starker Zenhäusern fährt auf Zwischenrang 2
Wieder startet Zenhäusern verhalten, um dann aufzudrehen. Ab der 2. Zwischenzeit hält er mit Noel mit, kann den Franzosen aber hauchdünn nicht abfangen. 7 Hundertstel fehlen im Ziel zur Führung.
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Rang 6 nach dem 1. Lauf
Ryding verliert viel Zeit
Dave Ryding kann nicht mit Noel mithalten, handelt sich bis ins Ziel einen grossen Rückstand von 1.8 Sekunden ein und fällt auf Zwischenrang 7 zurück.
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Rang 7 nach dem 1. Lauf
Noel übernimmt die Führung deutlich
Der Franzose blieb in dieser Saison bisher noch unter den Erwartungen. Davon ist im 2. Lauf von Schladming aber nichts zu sehen. Noel unterbietet die Bestzeit von McGrath um 95 Hundertstel und lanciert damit den Kampf ums Podest.
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Rang 8 nach dem 1. Lauf
Yule scheidet aus
Daniel Yule riskiert zu viel, kann einen Sturz nicht mehr verhindern und scheidet als dritter Schweizer in diesem 2. Lauf aus.
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Rang 9 nach dem 1. Lauf
Strolz fällt nach wilder Fahrt weit zurück
Der Österreicher legt unter dem tosenden Applaus der Zuschauer eine wilde Fahrt hin, die zahlreichen Fehler kosten aber zu viel Zeit. Im Ziel resultiert Zwischenrang 9 – mit einem Rückstand von 1.64 Sekunden.
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Rang 10 nach dem 1. Lauf
Haugan fährt auf Zwischenrang 5
Der Norweger schlägt sich besser als Schwarz oder Sala, dennoch kommt er mit der 13. besten Laufzeit nicht an die Spitzenzeit von McGrath heran. Haugan fällt auf Platz 5 zurück.
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Ränge 12 und 11 nach dem 1. Lauf
Schwarz und Sala rutschen weg und fallen zurück
Sowohl Marco Schwarz als auch kurz darauf Tommaso Sala rutschen weg, fahren in der Folge aber dennoch ins Ziel. Mit den besten Zeiten hat das Duo aber nichts zu tun, McGrath führt weiterhin. Noch 10 Fahrer stehen oben, darunter 3 Schweizer.
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Rang 13 nach dem 1. Lauf
McGrath verdrängt Jakobsen von der Spitze
Nachdem Foss-Solevaag und Vinatzer den Schweden Jakobsen nicht von der Spitze verdrängen können, startet Atle Lie McGrath seinen Angriff. Der Norweger ist im 2. Lauf zwar langsamer als Jakobsen, hat aber genug Reserve, um die Spitzenposition mit 14 Hundertsteln Vorsprung zu übernehmen.
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Rang 16 nach dem 1. Lauf
Jakobsen rettet 7 Hundertstel ins Ziel
Auch der Schwede zeigt eine ganz starke Fahrt und bringt 7 Hundertstel seiner dünnen Reserve ins Ziel. Jakobsen geht in Führung.
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Rang 19 nach dem 1. Lauf
Steen Olsen pulverisiert die Bestzeit
Alexander Steen Olsen riskiert viel, doch der Norweger kommt im Gegensatz zu den Schweizern ohne grosse Bremser durch. Dank Laufbestzeit pulverisiert er die Bestzeit von marchant um 1.35 Sekunden. Wie weit geht es für Steen Olsen nach vorne?
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Rang 20 nach dem 1. Lauf
Rochat fällt nach grobem Schnitzer zurück
Auch Rochat bekundet grosse Mühe, fährt nach einem groben Fehler aber noch weiter und kommt mit grosser Verspätung ins Ziel. Rochat fällt auf den letzten Platz zurück.
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Rang 21 nach dem 1. Lauf
Nef scheidet aus
Tanguy Nef gerät nach gutem Start in Schwierigkeiten und kann sich nicht mehr retten. Der Schweizer scheidet als erster Fahrer des 2. Laufs aus.
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Rang 23 nach dem 1. Lauf
Marchant verdrängt Salarich
Was Aerni nicht ganz gelingt, schafft Armand Marchant. Der Belgier unterbietet die Zeit von Salarich um 2 Hundertstel und setzt sich an die Spitze des Zwischenklassements.
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Rang 24 nach dem 1. Lauf
Aerni verpasst die Spitzenposition
Der erste Schweizer im 2. Lauf verliert im Direkvergleich mit dem Spanier kontinuierlich Zeit und muss sich im Ziel um 8 Hundertstel geschlagen geben. Aerni reiht sich auf Zwischenposition 2 ein.
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Rang 26 nach dem 1. Lauf
Salarich sorgt für neuerliche spanische Führung
Joaquim Salarich ist im 2. Lauf noch einmal 2 Hundertstel schneller als Holzmann und hat im Ziel die Nase vorne. Wieder liegt ein Spanier in Führung.
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Rang 28 nach dem 1. Lauf
Holzmann verdrängt del Campo sofort
Der Spanier kann nicht für lange auf dem Leaderthron bleiben. Der Deutsche Sebastian Holzmann ist im untersten Streckenteil noch einmal schneller und unterbietet die Bestzeit von Juan del Campo. Holzmann übersteht anschliessend auch den Angriff von Samuel Kolega.
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Rang 29 nach dem 1. Lauf
Juan del Campo übernimmt die Führung
Der Spanier schafft es mit der Startnummer 54 noch in den 2. Lauf und zeigt da einen entfesselten Auftritt. Del Campo übernimmt mit über einer Sekunde Vorsprung auf Ritchie die Spitzenposition.
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Rang 30 nach dem 1. Lauf
Benjamin Ritchie mit der ersten Richtzeit
Der US-Amerikaner bekundet schon kurz nach dem Start Mühe mit der Kurssetzung, kann sich aber retten und kommt mit einer Gesamtzeit von 1.53.34 als erster Fahrer des 2. Laufs ins Ziel.
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Sechs Schweizer im 2. Lauf mit dabei
🇨🇭Die Klassierungen der Schweizer bei Halbzeit
- 3. Loïc Meillard
- 5. Ramon Zenhäusern
- 8. Daniel Yule
- 20. Marc Rochat
- 21. Tanguy Nef
- 24. Luca Aerni
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Zusammenfassung 1. Lauf
Meillard bei Halbzeit auf Podestkurs – Zenhäusern lauert
Exakt drei Zehntel verlor Loïc Meillard auf den Norweger Henrik Kristoffersen, der auf der pickelharten Planai mit der Startnummer 1 die Bestzeit aufstellte. Zwischen den Sieger (Kristoffersen) und Zweiten (Meillard) des Slaloms von Wengen schob sich Manuel Feller. Der Österreicher, der vor zwei Tagen in Kitzbühel als Halbzeit-Führender im Finaldurchgang früh einfädelte, liegt um 0,21 Sekunden hinter dem Leader.
Mit Ramon Zenhäusern (0,66 zurück) im 5. und Daniel Yule im 8. Rang reihten sich zwei weitere Schweizer in den Top 10 ein. Der Walliser, zuletzt in Kitzbühel und vor Weihnachten auch in Madonna di Campiglio siegreich, verlor allerdings bereits fast 1,2 Sekunden auf Kristoffersen.
Mit Marc Rochat (20.), Tanguy Nef (21.) und Luca Aerni (24.) schafften in Schladming drei weitere Schweizer den Vorstoss in die Top 30. Hingegen Sandro Simonet (32.), Noel von Grünigen (42.) und Joel Lütolf (ausgeschieden) verpassten die Qualifikation für den zweiten Lauf (Start 20.45 Uhr).
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Startnummer 55
Joel Lütolf scheidet aus
Joel Lütolf glückt der Auftritt nicht nach Wunsch. Der Luzerner scheidet in seinem vierten Weltcup-Rennen zum vierten Mal aus. Damit hat auch der letzte Schweizer den 1. Lauf absolviert.
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Startnummer 50
Noel von Grünigen verliert zu viel Zeit
Der 27-Jährige verliert bis ins Ziel fast 5 Sekunden und verpasst den Finaldurchgang damit deutlich.
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Startnummer 40
Simonet verpasst den Sprung in den 2. Lauf
Sandro Simonet kommt zwar als 30. ins Ziel, wird kurz darauf aber von dieser Position verdrängt. Sein Rückstand von 4.12 Sekunden erweist sich als zu gross.
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Startnummer 31
Nef klassiert sich direkt hinter Rochat
Der Schweizer kann nach seiner soliden Fahrt auf der immer schwierigeren Piste auf die Qualifikation für den 2. Lauf hoffen. Mit 2.83 Sekunden Rückstand ist Nef im Moment 21.
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Startnummer 25
Rochat fährt auf Zwischenrang 19
Marc Rochat fehlen im Ziel etwas mehr als zweieinhalb Sekunden auf die Bestzeit von Kristoffersen. Er reiht sich direkt vor Aerni auf Zwischenrang 19 ein. Ob das reicht für den zweiten Durchgang?
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Startnummer 23
Aerni kommt mit grossem Rückstand ins Ziel
Der Schweizer büsst viel Zeit ein und kann von den Fahrern, die ins Ziel kamen, nur Pinturault und Matt hinter sich lassen. Das dürfte eng werden mit der Qualifikation für den 2. Lauf.
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Startnummer 20
Haugan fährt in die Top Ten
Der Norweger holt wohl das Maximum aus der gezeichneten Piste heraus, verliert bis ins Ziel weniger als eineinhal Sekunden und klassiert sich direkt hinter Strolz auf Platz 10.
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Startnummer 18
Gute Fahrt von Strolz
Der Lokalmatador sorgt noch einmal für Gänsehaut-Stimmung in Schladming, kann den Rückstand in Grenzen halten und klassiert sich auf Platz 9.
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Startnummer 15
Über 4 Sekunden Rückstand: Pinturault chancenlos
Alexis Pinturault verliert von Zwischenzeit zu Zwischenzeit enorm viel Zeit. Im Ziel resultiert der brutale Rückstand von 4.04 Sekunden. Ob das für den Finaldurchgang reicht?
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Startnummer 13
Atle Lie McGrath verliert viel Zeit
Der aufstrebende Youngster aus Norwegen kann nicht mit seinen erfahrenen Landsmann mithalten. Bis ins Ziel wächst der Rückstand von McGrath auf 1.73 Sekunden. Das bedeutet Zwischenposition 10.
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Startnummer 10
Zenhäusern fährt auf Zwischenrang 5
Ramon Zenhäusern legt im 1. Lauf einen Steigerungslauf hin. Vor allem in letzten Abschnitt kann er noch einmal gehörig aufdrehen und arbeitet sich auf den starken 5. Zwischenrang vor.
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Startnummern 7 und 8
Noel und Ryding bringen sich in Lauerstellung
Ryding und Noel zeigen solide Fahrten, können aber nicht ganz mit der Zeit von Kristoffersen mithalten. Ryding verliert bis ins Ziel 74 Hundertstel und wird Fünter, 3 Hundertstel dahinter lauert Noel.
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Startnummer 6
Starker Auftritt: Meillard auf Zwischenrang 3
Meillard gelingt bis zur zweiten Zwischenzeit eine perfekte Fahrt, er ist gar schneller als Kristoffersen. Im letzten Streckenteil büsst er noch etwas an Boden ein und kommt als Dritter ins Ziel. Sein Rückstand: 30 Zehntelssekunden.
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Startnummer 5
Strasser mit Kurzauftritt
Linus Strasser fädelt schon beim 2. Tor ein und muss kurz nach dem Start wieder abschwingen. Ein bitterer Auftritt für den Deutschen.
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Startnummer 4
Braathen reiht sich auf Rang 3 ein
Kristoffersens Landsmann zeigt eine gute Fahrt, baut im unteren Streckenteil aber einen Fehler ein, der Zeit kostet. Braathen kommt als Dritter und mit 57 Hundertsteln Rückstand ins Ziel.
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Startnummer 3
Verpatzter Lauf von Yule
Der Schweizer kommt nicht auf Touren und verliert bereits bis zur ersten Zwischenzeit viel Zeit. Bis ins Ziel wächst der Rücktand auf satt 1.18 Sekunden. Der Ärger ist dem Sieger von Kitzbühel im Ziel anzusehen.
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Startnummer 2
Feller knapp hinter Kristoffersen
Manuel Feller hält mit Kristoffersen mit, kann im Mittelteil gar etwas Zeit aufholen. Im Ziel resultiert ein Rückstand von 21 Hundertsteln und Zwischenrang 2.
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Startnummer 1
Kristoffersen kommt ohne grossen Fehler durch
Der formstarke Norweger hat keine grosse Mühe und setzt mit 54.19 die erste Richtzeit.
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Alles bereit für den 1. Lauf
Gleich eröffnet Henrik Kristoffersen mit der Startnummer 1 den Nachtslalom in Schladming.
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🇨🇭 Neun Schweizer am Start
So starten die Schweizer
- 3 Daniel Yule
- 6 Loïc Meillard
- 10 Ramon Zenhäusern
- 23 Luca Aerni
- 25 Marc Rochat
- 31 Tanguy Nef
- 40 Sandro Simonet
- 50 Noel von Grünigen
- 55 Joel Lütolf
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Die Reihenfolge der Top 30
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Hallo ...
... und herzlich willkommen. Nur zwei Tage nach Kitzbühel steht für die Slalom-Spezialisten gleich das nächste Rennen in Schladming an. Nach seinem Triumph am Ganslernhang gehört Daniel Yule auch am Dienstag beim Nachtrennen auf der Planai zu den ersten Anwärtern auf den Sieg. Von 2018 bis 2020 stand der 29-jährige Unterwalliser in Schladming dreimal in Serie als Dritter auf dem Podest.