Rennen ohne Zielhang? FIS-Renndirektor Waldner über Adelboden-Rennen: «Wir haben einen Plan B»

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5.1.2023

FIS-Renndirektor Markus Waldner gibt noch einmal grünes Licht für die Adelboden-Rennen.
FIS-Renndirektor Markus Waldner gibt noch einmal grünes Licht für die Adelboden-Rennen.
Keystone

Am Wochenende stehen am Chuenisbärgli ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm. Das Problem: In Adelboden hat es kaum Schnee. Gefahren werden soll trotzdem, wenn auch unter speziellen Bedingungen.

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«Es ist nicht einfach», sagt FIS-Renndirektor Markus Waldner am Mittwochabend im SRF-Interview auf die Frage, wie der Stand der Dinge im Berner Oberland ist. «Extrem schwierig» sei es, weil die Temperaturen einfach nicht runtergehen wollen. In den nächsten Tagen soll es aber etwas kälter werden, was bei der Pistenpräparierung hilft.

Das Problem ist der Zielhang, wo es praktisch keinen richtigen Schnee hat und komplett mit Kunstschnee gearbeitet werden muss. «Mal sehen, was jetzt passiert. Den Schnee haben sie reingeschoben, jetzt müssen wir es genau analysieren», sagt Waldner. Er gehe aber davon aus, dass der Zielhang befahren werden kann.

Und wenn nicht? «Dann haben wir einen Plan B», so der FIS-Renndirektor. Wie sieht der aus? «Ein ähnliches Szenario, wie wir es einst in Kitzbühel beim Super-G hatten. Die letzte Zwischenzeit ist das Ziel.» Die Rennen an sich sieht der Südtiroler aber nach wie vor nicht in Gefahr: «Fahren werden wir auf alle Fälle, denn bis zum Zielhang passt's.»

So sah der Zielhang kurz vor dem Jahreswechsel aus. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren.
So sah der Zielhang kurz vor dem Jahreswechsel aus. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren.
Keystone

Es gebe auch verschiedene Varianten, wie der Riesenslalom am Samstag und der Slalom am Sonntag über die Bühne gehen können. So könnte der Start auch etwas höher gesetzt werden. «Fahren müssen wir. Absagen ist das Einfachste, aber das können wir nicht, es steht zu viel auf dem Spiel. Solange es nicht gefährlich ist, wird gefahren», stellt Waldner klar.

Zu erwarten sind wohl aber Rennen wie der Slalom in Garmisch-Partenkirchen am Mittwoch, wo die Fahrer mit frühen Startnummern einen grossen Vorteil hatten und die Piste mit jeder Fahrt schwieriger zu bewältigen wurde. «Wenn wir von Fairness reden, dürfen wir unseren Sport nicht machen», so Waldner. «Reden wir mal noch nicht vom Plan B. Wir haben einen im Sack, jetzt wird Vollgas gearbeitet. Schauen wir, dass wir durchs Ziel fahren können.»