Ski-Asse Suter und Co. – die grossen Schweizer Hoffnungsträgerinnen

Von Patrick Lämmle

16.10.2020

Die Schweizerinnen hatten in der letzten Saison oft Grund zum Jubeln.
Die Schweizerinnen hatten in der letzten Saison oft Grund zum Jubeln.
Bild: Keystone

Vor dem Saisonstart der alpinen Skifahrerinnen an diesem Samstag, stellt «blue Sport» die grössten Hoffnungsträgerinnen aus dem Schweizer Lager vor. 

Wie es sich für die erfolgreichste Ski-Nation des vergangenen Winters gehört, hat die Schweiz auch für die neue Weltcup-Saison gleich mehrere Eisen im Feuer – in allen Disziplinen. «blue Sport» nennt die grössten Hoffnungsträgerinnen im Nationalteam der Frauen von Swiss Ski. Beim Riesenslalom zum Saison-Auftakt in Sölden am kommenden Samstag werden allerdings noch nicht alle von ihnen im Einsatz stehen.

Mit den Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo (7. bis 21. Februar) gibt es in dieser Saison neben Kristallkugeln auch Edelmetall zu gewinnen.


   🇨🇭

Abfahrt, Super-G, Riesenslalom

Lara Gut-Behrami

Im Dezember 2006 bestreitet sie als 15-Jährige ihr erstes FIS-Rennen. Im Februar 2008 rast sie in der Weltcupabfahrt in St. Moritz wie aus heiterem Himmel auf den dritten Platz und gewinnt ihre ersten Weltcuppunkte. In der Saison 2015/16 setzt die Tessinerin ihrer Karriere mit dem Gewinn des Gesamtweltcups die Krone auf. Doch es geht nicht in diesem Stil weiter. Es folgt – auch aufgrund von Verletzungen – ein Abstieg auf Raten. In der Saison 2018/19 fährt die fünffache WM-Medaillengewinnerin der Konkurrenz nur noch hinterher und beendet den Gesamtweltcup im enttäuschenden 21. Rang. Im letzten Winter, als kaum noch jemand an sie glaubt, schlägt das Pendel aber wieder in die andere Richtung, Platz 7 ist es am Ende im Gesamtweltcup. Besonders Mut machen, dürfte der inzwischen 29-Jährigen, dass sie im Februar beide Abfahrten in Crans Montana gewinnen konnte. Kann sie an diese Leistungen anknüpfen, so sollte man Gut-Behrami auf dem Zettel haben.


   🇨🇭

Slalom, Riesenslalom, Kombination, Parallel-Slalom

Wendy Holdener

Drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille hat sie an Weltmeisterschaften schon gewonnen, an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang hat sie einen ganzen Medaillensatz abgeräumt. In den letzten fünf Saisons ist sie im Gesamtweltcup immer unter den besten sechs klassiert. Besonders im Slalom und in der Kombination ist Holdener eine Wucht. Und dies, obwohl die 27-Jährige noch immer auf ihren ersten Slalom-Sieg im Weltcup wartet. Es ist ihr Ziel, dass sie das in diesem Winter packt, wobei ihr Fokus nicht ausschliesslich auf den technischen Disziplinen liegt, wie sie «blue Sport» verrät: «Ich sehe mich als Allrounderin. Das heisst, ich mag alle Rennen. Sobald ich vorne mitfahren kann, werde ich auch in der Abfahrt angreifen. Ich habe ‹Speed› im Blut.» Beim Riesenslalom zum Saison-Auftakt in Sölden sollte man von Holdener allerdings noch nicht allzu viel erwarten: Anfang September zog sie sich bei einem Trainingssturz in Saas-Fee eine nicht-verschobene Fraktur des rechten Wadenbeinkopfes zu. Erst am Donnerstag entschied sie sich für einen Start in Sölden, dies nachdem sie am Montag von den Ärzten grünes Licht erhielt.

Unsere Skistars – Wendy Holdener im Talk mit «blue Sport»

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Sieben Jahre blieb Wendy Holdener von grösseren Verletzungen verschont. Im September erlitt die 27-Jährige im Training aber eine Fraktur des Wadenbeinkopfs. Welche Auswirkungen die Zwangspause auf den WM-Winter hat, wie sie den Sommer verbracht hat und wie wichtig ihr die Familie ist, erzählt Wendy Holdener im Gespräch mit «blue Sport»

07.10.2020


   🇨🇭

Abfahrt, Super-G

Corinne Suter

2019 gewinnt das ewige Talent an den Weltmeisterschaften in Åre Silber in der Abfahrt und Bronze im Super-G. Seither ist sie absolute Weltspitze. Im letzten Winter rast sie wiederholt aufs Podest und gewinnt am Ende in beiden Speeddisziplinen die kleine Kristallkugel. Aus Sicht der Konkurrenz ist Suter DIE Frau, die es zu schlagen gilt.

Unsere Skistars – Corinne Suter im Talk mit «blue Sport»

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Corinne Suter fühlt sich noch immer nicht als Star. Dabei hat keine andere Schweizer Skirennfahrerin in den vergangenen beiden Wintersaisons grössere Erfolge gefeiert als die 25-jährige Schwyzerin. Und auch privat hat die Speed-Spezialistin ihr Glück gefunden. «blue Sport» Moderator Stefan Eggli hat Corinne Suter zum Gespräch getroffen.

07.10.2020


   🇨🇭 

Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Kombination

Michelle Gisin

Die 26-Jährige gehört in den letzten Jahren zur erweiterten Weltspitze und kann immer wieder Nadelstiche setzen. Auch in der letzten Saison hat die Olympiasiegerin (2018, Kombination) mit dritten Plätzen beim Slalom in Lienz und bei der Abfahrt in Altenmarkt-Zauchensee ihr grosses Talent unter Beweis stellen können. Allerdings blieb sie unter ihren eigenen Erwartungen und wirkte im Zielraum oft ratlos. Findet die Allrounderin ihre Lockerheit wieder, kann sie in allen Disziplinen Ausrufezeichen setzen. Mit Michelle Gisin hat die Schweiz ein ganz heisses Eisen im Feuer.


   🇨🇭

Abfahrt, Super-G

Joana Hählen

Die 28-Jährige fährt im vergangenen Winter erstmals in ihrer Karriere aufs Podest – und dies gleich doppelt. In der Abfahrt von Bansko (Bulgarien) wird sie Dritte, ebenso im Super-G von Rosa Khutor (Russland). Die Saison 2019/20 ist die erfolgreichste ihrer Karriere. Nach vielen Verletzungen schaffte sie endlich den Durchbruch. Sie spüre auch jetzt noch eine riesige Erleichterung, verriet Hählen kürzlich in einem Interview bei «Blick». Und wer weiss, zu was sie fähig ist, wenn sie befreit an den Start gehen kann. Es würde nicht überraschen, sollte Hählen das eine oder andere Topresultat herausfahren.


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Abfahrt, Super-G

Jasmine Flury

«Ich fühle mich körperlich enorm fit», sagte die Bündnerin neulich gegenüber der «Südostschweiz». Als sie vergangenes Saison Ende Januar nach einer Verletzungspause in den Weltcup zurückkehrt, lässt sie diese Fitness vermissen. Zu mehr als einem elften Rang bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen reicht es nicht. Dabei schlummert in ihr das Potenzial, auch mal einen Podestplatz herauszufahren. So wie damals im Dezember 2017, als sie den Heim-Super-G in St. Moritz gewinnen konnte. Dass Flury zum Stammgast in den vorderen Plätzen der Rangliste avanciert, damit ist allerdings nicht zu rechnen.

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