Vor dem Saisonstart des alpinen Weltcups am Wochenende in Sölden nennt «blue Sport» die grössten Hoffnungen aus Schweizer Sicht. Ob Techniker oder Speed-Spezialisten – die Liste ist lang.
Wie es sich für die erfolgreichste Ski-Nation des vergangenen Winters gehört, hat die Schweiz auch für die neue Weltcup-Saison gleich mehrere Eisen im Feuer – in beinahe allen Disziplinen. «blue Sport» nennt die grössten Hoffnungen im Nationalteam der Männer:
Super-G, Abfahrt
Mauro Caviezel
Caviezel gewinnt in der abgelaufenen Saison als erster Schweizer seit Didier Cuche 2011 den Super-G-Weltcup, in sechs Rennen fährt er ausnahmslos in die Top fünf und etabliert sich definitiv in der Weltspitze. Neben drei Podestplätzen im Super-G fährt der Bündner auch in der Abfahrt und in der Kombination je einmal aufs Podest. Im Juni wird der Bündner zwar von einem Achillesehneriss ausgebremst, nach überraschend gutem Reha-Verlauf zeichnet sich eine baldige Rückkehr aber ab – möglicherweise bereits Ende Jahr.
Abfahrt, Super-G
Beat Feuz
Er ist der unbestritten Leader im Speed-Team der Schweizer Männer und bringt es in seiner Karriere bereits auf 47 Podestplätze in Abfahrt und Super-G. Während seine Bilanz im Super-G zuletzt nicht ganz so berauschend ausfällt, ist Feuz in der Abfahrt weltweit seit Jahren der erfolgreichste Fahrer. Im vergangenen Winter gewinnt er die kleine Kristallkugel zum dritten Mal in Folge – genug hat er deshalb noch lange nicht.
Riesenslalom, Super-G
Marco Odermatt
Die Knieverletzung, die ihn bis in den Sommer beschäftigte, ist überstanden. Das Supertalent ist bereit für den Saisonauftakt in Sölden. Ob im Riesenslalon oder im Super-G – die Hoffnungen in den 23-jährigen Nidwaldner sind nach der überzeugenden letzten Saison gross. Auch Odermatt selber macht deutlich: «Ich bin sicher in der erweiterten Weltspitze angekommen. Wenn man ein-, zweimal auf dem Podest war, will man nicht Zehnter werden.»
Slalom
Daniel Yule
Im letzten Winter avanciert Daniel Yule zum ersten Schweizer, der mehr als zwei Weltcupslaloms für sich entscheiden kann. Nur: Der Walliser vollbringt dieses Kunststück innert 18 Tagen mit Siegen in Madonna di Campiglio, Adelboden und Kitzbühel. Die Gesamtwertung in seiner Spezialdisziplin schliesst er im 3. Rang ab, genau wie schon eine Saison zuvor. Zeit für den nächste Schritt nach vorne?
Slalom, Parallel-Slalom
Ramon Zenhäusern
Sowohl in der Saison 2018/19 als auch 2019/20 ist Zenhäusern zum Ende der Saison der viertbeste Slalomfahrer im Weltcup. Im Januar fährt der 2.02-Meter-Hüne beim Slalom von Zagreb auf den hervorragenden 2. Platz, in Adelboden verpasst er das Podest als Vierter hauchdünn. Knüpft er an den gezeigten Leistungen an, wird Zenhäusern im Slalom bald ähnlich schwer zu schlagen sein, wie er es in den Parallel-Slaloms längst ist.
Riesenslalom, Slalom, Parallel-Riesenslalom
Loic Meillard
Im Februar fährt der Walliser zuerst im Riesenslalom von Garmisch auf den zweiten Platz, eine Woche später gewinnt er den Parallel-Riesenslalom in Chamonix und schnappt sich in dieser Disziplin gar die kleine Kristallkugel. Und das trotz Beschwerden, die von der Hüfte ausgehen. Ohnehin zeichnet Meillard gemäss Trainer Helmut Krug eine extreme Leidensfähigkeit aus, die im kommenden Winter möglicherweise auch mit dem ersten Sieg im «echten» Riesenslalom belohnt wird.
Abfahrt, Super-G
Carlo Janka
Carlo Janka rast im abgelaufenen Winter in den Abfahrten von Lake Louise und Kvitfjell auf das Podest, obwohl der 34-Jährige nur eine wegen Rückenproblemen eingeschränkte Saisonvorbeitung absolvieren kann. In diesem Sommer dagegen bleibt es ruhig um den Obersaxer – gute Vorzeichen für weitere Exploits des Gesamtweltcupsiegers von 2010.
Slalom
Tanguy Nef
Kommt er durch, ist Tanguy Nef schnell. Das beweist er unter anderem mit einem sechsten Platz in Madonna di Campiglio und Rang acht beim Wengener Slalom. Allerdings bleibt der 23-Jährige in der letzten Saison noch zu oft bereits vor dem Zielstrich hängen. Neuer Winter, neues Glück!
So 18.10. 09:45 - 11:35 ∙ SRF zwei ∙ A 2020 ∙ 110 Min
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