FIS verbietet Helm-Design Darum droht der Skiverband Marco Odermatt mit Bussen oder Disqualifikation

zap

9.8.2023

Die FIS will Marco Odermatts Helm-Design verbieten.
Die FIS will Marco Odermatts Helm-Design verbieten.
KEYSTONE

Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt muss in der nächsten Saison wohl mit einem neuen Helm-Design antreten. Der Skiverband FIS hat das Design seines bisherigen Kopfschutzes wegen einer Logo-Regelung bemängelt.

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  • Marco Odermatt war bisher mit einem Rennhelm im Red-Bull-Design unterwegs. Auf die kommende Saison will der Skiverband FIS dies jedoch verbieten.
  • FIS-Präsident Johan Eliasch argumentiert, dass im Reglement die Logogrösse auf dem Helm festgelegt sei.
  • Bei Swiss-Ski hat man kein Verständnis, da Weltmarken wie Red Bull für den Skisport elementar wichtig seien.
  • Hält sich Odermatt nicht an das Helm-Verbot, drohen Bussen oder im Wiederholungsfall sogar Renn-Disqualifikationen.

Marco Odermatt war der Skiüberflieger der vergangenen Saison. Der Gesamtweltcupsieger wird auch im kommenden Winter als grosser Favorit in die Saison gehen. Doch gut möglich, dass der Nidwaldner dann nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar ist. Denn bisher war neben dem Swiss-Ski-Dress vor allem auch der Helm von Odermatt auffällig. Der Kopfschutz war in den Farben seines Sponsors Red Bull in Blau und Silber gehalten. 

Das könnte sich in Zukunft ändern. Denn wie der «Blick» berichtet, hat die FIS in einer E-Mail informiert, dass sie das Helm-Design der Red-Bull-Skifahrer in Zukunft nicht mehr akzeptieren will. Das Problem von Präsident Johan Eliasch liegt dabei im Reglement der Helm-Logogrösse. Demnach darf das Logo nicht mehr als 50 Quadratzentimeter einnehmen. Der Red-Bull-Helm ist jedoch ganzflächig in den Farben der Red-Bull-Dose lackiert. Die Frage, die sich nun stellt: Gehört die Lackierung bereits zum Logo oder nicht?

Bei Swiss-Ski ist man der Meinung, dass das Helm-Design regulär ist. So erklärt etwa Co-Direktor Diego Züger im «Blick»: «Im Reglement ist nirgends ein klares Verbot formuliert, dass ein Helm nicht mit den Farben eines Sponsors bestückt werden darf. Deshalb hat es in den letzten Jahren im Skizirkus neben Red Bull auch die Marketingexperten von Milka, Helvetia, Ovomaltine oder Ricola gegeben, welche ihren Athleten werbewirksam die entsprechenden Firmenfarben auf den Rennhelm haben sprühen lassen und somit diese Grauzone seit Jahrzehnten beanspruchen. Und Swiss-Ski plädiert ganz klar dafür, dass die Geldgeber auch in Zukunft auf dem Kopf ihrer Stars farbliche Akzente setzten dürfen.»

Skistars sind auf Sponsorengelder angewiesen

Weiter erklärt Züger, weshalb es für den Skisport wichtig sei, solche Helm-Designs zu erlauben: «Es ist von elementarer Wichtigkeit, dass Weltmarken wie Red Bull in den Skisport investieren. Die Einschränkung bezüglich des Helm-Designs könnte aber dazu führen, dass wir diese Topbrands verlieren. Und das hätte für den Sport und insbesondere für unsere Athleten verheerende Konsequenzen, wenn man bedenkt, dass die Skistars einen grossen Teil ihres Verdienstes vom Individual-Sponsor bekommen.»

Ob die FIS das Verbot durchsetzt, ist noch offen. Tut sie das, droht im Fall einer Missachtung eine Geldstrafe und eine Verwarnung, die im Wiederholungsfall zu einer Renn-Disqualifikation führen könnte. Marco Odermatt ist übrigens nicht der einzige Weltklasse-Athlet mit einem Red-Bull-Helm. Andere Skigrössen wie Alexis Pinturault, Sofia Goggia oder Ester Ledecka schützen ihren Kopf ebenfalls mit einem Helm, welcher sich am Design der Energydrink-Dose orientiert.

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